29. Dezember 2019, 8:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Dass man sich an Bord wie zu Hause fühlen soll, nehmen einige Passagiere entschieden zu wörtlich. So ist es zu bezweifeln, dass sie ihr eigenes Sofa oder Badezimmer so zurücklassen würden, wie das Service- und Reinigungspersonal oftmals die Sitzreihen und Flugzeugtoiletten vorfindet. Eine Chef-Flugbegleiterin gewährt TRAVELBOOK hässliche Einblicke in ihren (viel zu oft) zugemüllten Arbeitsalltag.
Rina P.* ist ranghöchste Flugbegleiterin einer großen deutschen Fluggesellschaft und liebt ihren Job – obwohl sie im Laufe ihrer Karriere schon einige skurrile Erfahrungen an Bord gemacht hat. Doch während Fluggäste mit beispielsweise Tampons in den Ohren (als alternative Ohrstöpsel) oder Fragen à la „Könnten Sie bitte ein Flugzeugfenster öffnen?“ sie zum Schmunzeln bringen, gibt es auch immer wieder Situationen, in denen ihr und ihren Kollegen das Frühstück hochkommt.
Manche Fluggäste benehmen sich wie Schweine
Das, was Fluggäste in der Toilette veranstalten, (deren Tür zu allem Übel gerne aufgelassen wird,) könnte man fast schon als gezielte Provokation auffassen. Rina P. berichtet von Fluggästen, „die ihr benutztes Toilettenpapier auf den Boden anstatt in die Toilette werfen“, und: von Häufchen im Waschbecken und neben der Schüssel.
Exkremente findet die Kabinencrew tatsächlich auch jenseits der Toilette vor. Die Purserin zeigt uns Fotos von vollen, unterm Sitz zurückgelassenen Windeln und undefinierbaren Ausscheidungen auf den Polstern. Generell gleichen die Sitzreihen nach einem Langstreckenflug oftmals einer Müllhalde. Es scheint, als würden einige Fluggäste mutwillig Abfall hinterlassen wollen.
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„Die Maschine sieht meistens so aus“
Derartige Sauereien sind für Rina P. Daily Business. Es sei erstaunlich, wie viele Fluggäste ihre gute Kinderstube zu Hause ließen, die Maschine sehe meistens so aus. Dahinter stecke bestimmt eine psychologische Erklärung, so die Vermutung der Flugbegleiterin. „Vielleicht eine Reaktion auf die Massenabfertigung am Flughafen. Reisen ist nichts Exklusives mehr, jeder kann einen Flug buchen. Hinzukommt, dass viele Menschen auf engem Raum aggressiv machen können.“
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Hässliche Szenen, die man hinnehmen muss
Die Flugbegleiter sind für die Sicherheit und Bewirtung der Fluggäste da – nicht für deren Erziehung. Wenn Purserin Rina P. einen Platz so wie auf den Fotos gezeigt vorfindet, schüttelt sie daher den Kopf und bedauert das Reinigungspersonal, das die Schweinereien beseitigen muss.
*Der Name wurde auf Wunsch der Flugbegleiterin geändert, da sie anonym bleiben möchte.