26. März 2020, 19:00 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Viele Länder weltweit haben aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie die Grenzen geschlossen, zahlreiche Airlines lassen ihre Flugzeuge am Boden. Der Flugplan ist weltweit extrem ausgedünnt. Das hat nicht nur Folgen für die Wirtschaft, sondern auch auf die Wetter-Prognosen. TRAVELBOOK erklärt, warum.
Das Corona-Virus verändert das Leben von Menschen auf der ganzen Welt – und nun soll es sogar unsere Wettervorhersagen trüben. Das teilte der europäische Wetterdienst ECMWF mit. Denn aktuell gibt es deutlich weniger Daten aus der Atmosphäre. TRAVELBOOK hat bei Diplom-Meteorologe Dominik Jung nachgefragt, was dahintersteckt.
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„Normalerweise sammeln Flugzeuge, während sie Passagiere fliegen, Wetterdaten und Wetterparameter, aus denen die Wetterdienste dann Prognosemodelle erstellen“, erklärt Jung. Je mehr Messdaten es gibt, umso genauer wird die Prognose. Aktuell gibt es allerdings massive Lücken in den Messdaten, da der Flugverkehr weltweit stark eingeschränkt ist.
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Deutlich weniger Daten aus dem Flugverkehr
„Derzeit monieren die Meteorologie-Kollegen vom ECMWF das Ausbleiben zahlreicher Wettermessungen aus dem Flugverkehr und daher wird die Prognosegüte in nächster Zeit wohl nicht so gut sein, wie in dem Zeitraum vor der Corona-Krise“, erläutert Jung weiter. Tatsächlich zeigt eine Grafik des europäischen Wetterdiensts, dass die Anzahl der meteorologischen Meldungen aus dem Flugverkehr im März deutlich gesunken ist – von über 50.000 auf gerade einmal knapp 14.000!
Angst, dass es bald gar keine Wetterprognosen mehr gibt, muss aber trotzdem niemand haben. Sowohl die Bodenstationen als auch die Satelliten messen nämlich weiter. Und wenn nach der Coronakrise der Flugverkehr wieder zunimmt, sollten auch die Wettervorhersagen wieder genauer werden.
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