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Nachgefragt beim Experten

Wie gefährlich ist es, wenn bei der Landung Flugzeugreifen platzen?

Reifen eines Flugzeugs
Wie die Reifen am Auto auch können auch Flugzeugreifen platzen. Bedeutet das Gefahren für Fluggäste und Crew? Foto: Getty Images

20. Februar 2024, 14:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Nicht immer setzen Flugzeuge bei der Landung sanft auf. Manchmal rumst es förmlich – allemal ein Schreck für die Passagiere, die befürchten könnten, dass bei einem heftigen Aufprall die Flugzeugreifen platzen. Genau das ist am vergangenen Wochenende einer Eurowings-Maschine passiert. Wie wahrscheinlich ist ein solcher Fall – und wie gefährlich? TRAVELBOOK hat mit einem Experten darüber gesprochen.

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Als die aus Gran Canaria kommende A320-Maschine der Eurowings mit rund 180 Fluggästen in Hamburg am Boden aufkam, sind zwei der Flugzeugreifen geplatzt. Zum Glück wurden dabei weder Passagiere noch Besatzungsmitglieder verletzt. Das gab die Airline kurze Zeit später bekannt. Doch ein Feuerwehrgroßeinsatz auf dem Rollfeld unmittelbar nach dem Vorfall scheint nahezulegen, dass er auch folgenreich hätte verlaufen können. Die Frage drängt sich auf: Wie gefährlich ist es, wenn Flugzeugreifen platzen? TRAVELBOOK hat sie dem Luftfahrtexperten Heinrich Großbongardt gestellt.

Geplatzte Flugzeugreifen einer Eurowings-Maschine
Feuerwehreinsatz am Hamburger Flughafen, nachdem bei einer Landung Flugzeugreifen geplatzt waren Foto: picture alliance/dpa/TNN | Steven Hutchings

Wie es passieren kann, dass Flugzeugreifen platzen

Wir erfahren schnell: Dass Flugzeugreifen platzen, ist keine Seltenheit. Es könne immer mal passieren, erklärt Experte Großbongardt – und als Fluggast würde man das im Zweifelsfall gar nicht mitbekommen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass Flugzeugreifen nicht stabil nicht. Es seien sogenannte Stahlgürtelreifen von der Bauart, wie man sie grundsätzlich vom Auto kenne. Die am Flugzeug seien darauf ausgelegt, in kürzester Zeit sehr hohe Geschwindigkeiten zu erreichen und einer extremen Belastung standzuhalten. Diese erkennt man unter anderem an Rauchwölkchen, die entstehen, wenn die rund 200 Tonnen schwere Flugzeuge am Boden aufsetzen. Zumal der Gummiabrieb auch Spuren hinterlässt. Die Reifen und zum Beispiel die Profiltiefe ihrer Längsrillen, die einen guten Bodenkontakt auch auf nassen Start- und Landebahnen gewährleisten, würden regelmäßig kontrolliert.

Beschädigungen durch Fremdkörper auf der Landebahn

Mit der Zeit nutzen sich Reifen ab. Insbesondere durch (wiederholtes) Fahren über Fremdkörper können Schäden entstehen, die das Gummi irgendwann zum Platzen bringen können. Man denkt jetzt vielleicht an Glasscherben auf der Straße. „Aber auch auf Flugplätzen kann stets etwas liegen, das die Reifen beschädigt“, erklärt der Experte.

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Sind Reifenplatzer gefährlich?

Gefährlich seien geplatzte Reifen am Flugzeug „im Prinzip nicht“. Denn jedes der Fahrwerksbeine habe vier Reifen, bei größeren Flugzeugen wie einer A350 seien es sogar jeweils sechs. „Wenn da einer ausfällt, bedeutet das erst mal gar nichts“, versichert Luftfahrtexperte Großbongardt.

Der vermeintlich beunruhigende Großeinsatz am Hamburger Flughafen sei vor allem eine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Zumal auch eigentlich harmlose Reifenplatzer spätestens dann zum Problem werden könnten, wenn noch weitere Mängel am Flugzeug hinzukommen. Eine gründliche Überprüfung der Maschine sei bei so einem Anlass entsprechend sinnvoll. Und klar, im aktuellen Fall haben die Räder mit den beschädigten Reifen ausgewechselt werden müssen.

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