26. Mai 2025, 12:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Für die einen sind es kleinere Stolperer, die zum Fliegen nun einmal dazugehören. Andere – insbesondere Menschen mit Flugangst – verkraften Turbulenzen deutlich schlechter. Für sie ist es hilfreich zu wissen, wo im Flugzeug sie am wenigsten zu spüren sind – und welche Bereiche man besser meidet, weil es dort besonders wackelig werden kann. Mehr dazu bei TRAVELBOOK.
Turbulenzen entstehen durch starke vertikale Luftbewegungen, die auf unterschiedliche meteorologische Bedingungen zurückzuführen sind. Das erklärt Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt in diesem Beitrag. Diese Luftverwirbelungen wirken sich logischerweise auf Flugzeuge aus, die sich durch ständig wechselnde Luftmassen bewegen. Und bekanntlich können Turbulenzen sehr heftig ausfallen – wobei dies für bestimmte Bereichen des Flugzeugs mehr gilt als für andere.
Übersicht
Wo im Flugzeug man Turbulenzen am wenigsten spürt
„Wo haben denn die Airlines ihre First und Business Class?“ Mit dieser Frage veranschaulicht Luftfahrtexperte Cord Schellenberg auf TRAVELBOOK-Nachfrage, wo das Fliegen auch aus physikalischer Sicht am komfortabelsten ist. Die Antwort: im vorderen Bereich der Kabine. Passagiere mit Flugangst wären dort also auch besonders gut aufgehoben, denn hier sind Turbulenzen am wenigsten zu spüren. Wer Economy fliegt, sollte sich möglichst nahe dahinter, also immer noch eher vorne im Flugzeug platzieren.
Seine Ausführung überrascht nicht. Stellen Sie sich ein Flugzeug am Himmel vor: Es wippt um seinen eigenen Schwerpunkt – dieser liegt etwa auf Höhe der Tragflächen, also in der Mitte des Flugzeugs. Und wie bei einer Wippe sind die Ausschläge dort am geringsten. Wer Turbulenzen möglichst wenig spüren möchte, sollte daher möglichst nah an diesem Bereich sitzen.
… und wo am meisten
Im Heck eines Flugzeugs befindet sich das Leitwerk, bestehend aus Höhen- und Seitenleitwerk, erklärt Cord Schellenberg. Sie steuern die Bewegung des Flugzeugs um die Hoch- und Querachse. Besonders bei Turbulenzen stabilisiert das Leitwerk die Fluglage aktiv. Im Heck spürt man diese Korrekturen mitunter stärker, weil sich die Bewegungen dort physisch am deutlichsten auswirken.
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Passagiere, die hinten im Flugzeug sitzen, die – plump gesagt – schaukelt es bei Turbulenzen besonders kräftig durch. Das gilt natürlich auch für alle anderen Personen, die sich dort aufhalten. „Das Kabinenpersonal ist daher hinten auch besonders bemüht, die Trolleys schnell zu sichern und das Geschirr abzuräumen“, so Schellenberg.
Flugbegleiterin: »Vorn bemerkt man Turbulenzen kaum
TRAVELBOOK hat eine Flugbegleiterin befragt. Sie möchte nicht namentlich genannt werden, doch bestätigt, dass Turbulenzen im vorderen Bereich des Flugzeugs oft deutlich weniger zu spüren sind – mitunter gar nicht. Es komme vor, dass das Personal dort nur deshalb von ihnen erfährt, weil die Anschnallzeichen eingeschaltet werden. Und wenn es doch mal vorne wackelt? „Dann kann man sich vorne nur vorstellen, wie viel extremer es sich hinten anfühlen muss.“ Der Unterschied sei enorm – besonders bei großen Maschinen.

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In puncto Sicherheit sind alle Plätze gleich
Turbulenzen sind gemeinhin nicht beliebt, gefährlich allerdings in der Regel auch nicht. Moderne Flugzeuge sind so konstruiert, dass sie auch starke Luftbewegungen problemlos verkraften. Von höchster Bedeutung ist jedoch, wie Luftfahrtexperte Heinricht Großbongardt immer wieder betont, dass Passagiere und Besatzung angeschnallt sind. Denn bei Turbulenzen kann das Flugzeug kurzfristig an Höhe verlieren – eine ungesicherte Person könnte dann an die Kabinendecke geschleudert werden und im nächsten Moment wieder herunterstürzen. Das kann schwerwiegende, im Extremfall sogar tödliche Folgen haben – für die betroffene Person ebenso wie für andere Mitreisende.