6. September 2024, 10:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Jedes Auto hat eine Hupe, aber ein Flugzeug eigentlich auch? TRAVELBOOK hat bei zwei Experten nachgefragt – und überraschende Antworten bekommen.
Es würde wohl niemand auf die Idee kommen, jemanden zu fragen, ob sein Auto denn auch eine Hupe hat. Aber haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wie es eigentlich bei einem Flugzeug aussieht? Der Flugverkehr heute ist ja bis ins kleinste Detail reguliert, warum würde eine Maschine also überhaupt eine brauchen? Und wie sähe sie aus und klänge Sie? TRAVELBOOK hat mit zwei Experten gesprochen und rausgefunden, ob Flugzeuge eine Hupe haben und wofür diese verwendet wird.
Übersicht
Viele Flugzeuge haben eine Hupe, aber …
Pilot Patrick Biedenkapp sagt: „Nicht alle, aber die meisten großen Passagierflugzeuge haben tatsächlich eine Hupe. Diese dient jedoch nicht, um sich bei anderen Flugzeugen in der Luft oder auf dem Rollfeld bemerkbar zu machen. Vielmehr kann die Cockpitbesatzung die Hupe nutzen, um das Bodenpersonal auf sich aufmerksam zu machen. Mit einem Headset am vorderen Fahrwerk kann dann mit der Cockpitbesatzung kommuniziert werden. Sobald die Triebwerke laufen, ist die Hupe allerdings nicht mehr zu hören.“
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Radarsignale zur Orientierung
Luftfahrtfachmann Heinrich Großbongardt ergänzt: „Flugzeuge haben zusätzlich noch das sogenannte ‚Traffic Collision Avoiding System‘, kurz TCAS: Das ist ein kleiner Computer, der in das Kontrollpaneel jeder Maschine eingebaut sein muss – ohne darf heute kein Flieger mehr abheben.“ TCAS liest Radarsignale aus und versendet Informationen wie die Flughöhe und -richtung, so dass sich Piloten orientieren können. Im Falle einer Gefahr gibt das TCAS eine akustische Warnung von sich und auch konkrete Anweisung an den Piloten, was zu tun ist – etwa die Maschine hoch oder runter zu ziehen.
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„Besatzung muss den Luftraum überwachen“
Der „Flughelfer“ wird bereits seit Ende der 1980er-Jahre eingesetzt und stetig verbessert. „Sie sind heute fester Bestandteil jedes Flugzeugs und funktionieren sehr gut – in jedem Flieger gibt es natürlich immer zwei TCAS-Computer, falls mal einer ausfällt“, erklärt Großbongardt. In Bereichen, in denen die Flugsicherung vom Boden aus teilweise unzureichend ist, wie zum Beispiel in Afrika, setze die Besatzung von Flugzeugen aber für gewöhnlich auch regelmäßig Positionsmeldungen ab, um andere Maschinen auf sich aufmerksam zu machen. „Es ist die Aufgabe der Besatzung, den Luftraum zu beobachten.“
Und was passiert am Boden? Für die Vermeidung bzw. Auflösung von Gefahrensituationen sind laut Großbongardt die Fluglotsen zuständig – „ansonsten funktioniert eigentlich normalerweise alles sehr gut nach dem Prinzip ‚Sehen und gesehen werden‘.“