4. November 2021, 16:25 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Es ist aufwendig und kostet Unsummen von Geld: Deshalb dürfen Flugzeuge nur im absoluten Notfall umkehren. Eigentlich ist diese Sonderreglung vor allem für medizinische Notfälle an Bord gedacht, doch es gibt auch weitaus skurrilere Gründe für einen überstürzten Rückflug. TRAVELBOOK hat acht der absurdesten Vorfälle gesammelt.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen nach dem Check-in, dem Durchlaufen der Sicherheitskontrollen und scheinbar endloser Warterei am Gate endlich im Flugzeug. Es ist bereits abgehoben oder schon eine ganze Weile in der Luft – und muss dann umkehren. Ein solches Ärgernis kommt zwar glücklicherweise selten vor, dafür aber manchmal aus sehr skurrilen Gründen. TRAVELBOOK zeigt acht besonders verrückte Vorfälle, bei denen ein Flugzeug wieder umkehren musste.
8 skurrile Gründe, warum Flugzeuge umkehren mussten
Zielflughafen noch geschlossen
Es war mitten in der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr, die Infektionszahlen waren im Mai gerade erst wieder gesunken, da ereignete sich laut einem Bericht von „Spiegel Online“ folgendes: Am 23. Mai 2020 hob nach längerer Pause erstmals wieder ein Ferienflieger von Eurowings in Richtung Sardinien ab. Dumm nur, dass der Zielflughafen in Olbia zu diesem Zeitpunkt gar nicht geöffnet und wegen Corona noch bis zu 24. Juni für internationale Flüge gesperrt war. Das Flugzeug musste umkehren – immerhin waren aber nur zwei Passagiere an Bord.
Baby nicht an Bord
Im März 2019 musste ein Flugzeug von Saudi Arabian Airlines kurz nach Abflug umdrehen, weil eine Passagierin ihr Baby im Wartebereich des Flughafens von Djidda vergessen hatte. Dem „Guardian“ zufolge sagte der Pilot der Landekontrolle: „Möge Gott mit uns sein. Können wir umkehren? Eine Passagierin hat ihr Baby im Wartebereich vergessen, das arme Ding.“
Anscheinend vergessen Eltern ihre Kinder des Öfteren an Flughäfen. Im Oktober 2018 rief ein deutsches Pärchen den Stuttgarter Flughafen an, weil sie ihre 5-jährige Tochter dort vergessen hatten. Nach einem Bericht der „Associated Press“ waren beide in verschiedenen Autos weggefahren und jeweils davon ausgegangen, dass der Partner das Mädchen mitgenommen habe.
Yoga um jeden Preis
An einem leidenschaftlichen Hobby gehindert zu werden, kann wütend machen: 2016 inhaftierte das FBI einen Passagier eines United Airlines Fliegers von Hawaii nach Japan. Laut „CNN“ hatte sich der Passagier geweigert, sich während der Essensausgabe hinzusetzen und wollte stattdessen im hinteren Bereich des Flugzeuges Yoga machen und meditieren. Als die Crew und seine Frau ihn dazu bewegen wollten, sich wieder hinzusetzen, wurde er aggressiv.
Als Gäste an Bord waren auch fünf Marines, die versuchten den wütenden Mann festzuhalten. Daraufhin versuchte der Passagier, die Marines zu beißen, Kopfnüsse zu verteilen und drohte sogar damit, sie umzubringen. Als die Situation eskalierte, beschloss der Pilot zum Flughafen von Honolulu zurückzukehren. Der Passagier wurde später zu 44.000 Dollar Schadensersatz an die Airline verurteilt.
Eine Diva in Rage
2014 reiste Cho Hyun-ah, die ehemalige Vizepräsidentin von Korean Air, in der ersten Klasse ihrer eigenen Airline. Als sie eine Packung Macadamianüsse als Zwischensnack serviert bekam, stellte sie den Kabinenchef und einen Flugbegleiter zur Rede, warum sie in der ersten Klasse die Nüsse nicht auf einem Teller serviert bekäme. Laut mehreren Berichten der „New York Times“ schrie sie die beiden Angestellten an, zwang sie vor ihr niederzuknien und um Vergebung zu bitten. Außerdem bewarf sie laut Augenzeugenberichten einen von ihnen mit Dokumenten.
Danach feuerte sie den Kabinenchef und verwies ihn des Flugzeugs. Das Flugzeug, das kurz davor war abzuheben, musste zum Gate zurückkehren. Die Airline versuchte den Vorfall vor der Öffentlichkeit geheim zu halten, doch nach einer offiziellen Beschwerde des gefeuerten Kabinenchefs wurde ein Gerichtsprozess gegen Cho Hyun-ah eingeleitet. Sie wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, von dem sie drei Monate absaß.
Aus Tierliebe
Obwohl Airlines schon öfter dafür in den Schlagzeilen waren, dass sie durch verantwortungsloses Handeln Haustiere an Bord umgebracht haben, scheint es auch Tierliebhaber zu geben: Laut „CNN“ beschloss 2015 ein Pilot von Air Kanada auf dem Weg von Tel Aviv nach Toronto in Frankfurt notzulanden, um einer französischen Bulldogge das Leben zu retten. Der kleine Hund war im Frachtraum untergebracht, wo während des Fluges auf einmal die Heizungssysteme ausfielen. Besorgt, dass die Bulldogge erfrieren könnte, bestand der Pilot auf die sofortige Landung.
Wildnis Flugzeug
Auf einem Alaska-Airlines-Flug von Los Angeles nach Portland zwang ein „blinder Passagier“ den Piloten zur Umkehr: Auf wundersame Weise hatte es ein Skorpion in die Kabine geschafft. Als das Tier eine junge Frau an Bord in den Arm stach, musste das Flugzeug zum Gate zurückkehren, damit ein Arzt sie behandeln konnte, berichtete „USA Today“. Wie das Tier unbemerkt ins Flugzeug kam, ist unklar. Die Maschine war jedoch ursprünglich aus Los Cabos, Mexiko, nach Los Angeles geflogen.
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Eine undichte Tür
Die Maschine von Jin Air war gerade erst vor vierzig Minuten vom philippinischen Cebu abgehoben, um das südkoreanische Busan anzusteuern, da fiel einem Passagier auf, dass eine der Kabinentüren einen breiten Spalt offenstand. Laut der australischen Nachrichtenseite „news.com“ drehte die Boeing 737-800 sofort ab und landete wieder in Cebu. Die Airline gab später bekannt, dass aus der Tür tatsächlich Luft entwichen war. Die Passagiere erlitten jedoch keine ernsthaften Verletzungen außer Kopfschmerzen und Ohrenschmerzen
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Umkehr wegen Ekel-Gepäck Maden stoppen Flug von Amsterdam in die USA
Ein lebendiger Regen
Ein ziemlich ekelhafter Zwischenfall ereignete sich 2010 auf einem US Airways Flug von New York nach Atlanta. Laut „ABC News“ war das Flugzeug im Begriff abzuheben, als aus einem der oberen Gepäckfächer mehrere Maden auf die Köpfe der Passagiere herab fielen. Die Insekten hatten sich in einem Behälter mit verdorbenen Fleisch angesammelt, den einer der Fluggäste mit an Bord gebracht hatte.
Eine der Passagierinnen sagte „ABC News“, dass sie gezwungen wurde, mit den Maden auf ihrem Körper sitzen zu bleiben, während das Flugzeug zurück zum Gate rollte: „Es waren nur 5 bis 7 Minuten, aber es hat sich angefühlt wie eine halbe Stunde.“ Der Passagier, dem das Gammelfleisch gehörte, musste das Flugzeug verlassen.