5. Mai 2023, 16:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Menschen leiden unter Flugangst, selbst der Gang ins Flugzeug ist hier bereits mit Panik verbunden. Doch auch Vielflieger werden bei Turbulenzen oft unruhig. Dabei ist die Gefahr, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen, sehr gering. Dennoch gibt es während jedes Fluges Phasen, in denen die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls sehr viel höher ist als in anderen. TRAVELBOOK verrät, welche es sind – und auf welchen Plätzen man am sichersten fliegt.
Auch wenn viele Reisende im Flugzeug ein mulmiges Gefühl haben: Das Unfallrisiko im Flieger ist so gering, wie in kaum einem anderen Verkehrsmittel. Die Chance, durch einen Unfall mit einem Flieger ums Leben zu kommen, ist verschwindend gering – und sinkt zudem jährlich. Erkennbar ist dies etwa im aktuellen IATA Interactive Safety Report, der im März 2023 erschienen ist. Lag die Anzahl der Flugzeug-Unfälle noch 2005 bei 116, waren es im vergangenen Jahr lediglich 39. Parallel zur sinkenden Anzahl an Unglücken steigt (die Corona-Zeit ausgenommen) die Zahl der Passagiere weltweit kontinuierlich.
Derzeit liegt die Unfallrate laut der IATA bei 1,21 zu 1.000.000 – also in etwa einem von einer Million Flügen kommt es zu einem Unfall. Wichtig ist auch: Unfall bedeutet nicht, dass es auch zu Todesfällen gekommen ist. In die Statistik zählen z.b. auch Parkunfälle auf dem Rollfeld. Dennoch bleibt bei vielen Reisenden die Furcht vor einem Flugzeug-Unfall, vor allem dann, wenn es wegen Turbulenzen wacklig wird im Flieger. Dabei ist bewiesen: Gerade dann, wenn ein Flugzeug schon länger in der Luft ist, ist das Unfallrisiko eher gering.
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Wann im Flugzeug das Unfallrisiko am höchsten ist
Eine Analyse der Firma Boeing zeigt, in welchen Phasen während eines Flugs das Risiko eines Unfalls mit tödlichen Folgen am höchsten ist. So kommt die Untersuchung zu dem Schluss, dass während des Landeanflugs und der Landung bei Weitem die größte Anzahl tödlicher Unfälle passiert. Ausgewertet wurden für die Untersuchung Daten von kommerziellen Flügen im Zeitraum von 2007 bis 2016.
Das Ergebnis: 48 Prozent aller tödlichen Zwischenfälle ereignete sich eben während der Anflug- und Landephase. Fast die Hälfte der Menschen, die in dieser Zeit im Zusammenhang mit einem Flugzeug ihr Leben ließen, fielen dieser Regelmäßigkeit zum Opfer. Gleich dahinter kommt mit 13 Prozent der Take-Off sowie die ersten Minuten des Fluges. 11 Prozent aller tödlichen Zwischenfälle ereigneten sich in der Luft während des Fluges.
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Die „Plus Drei Minus Acht“-Regel
Die Erkenntnis von Boeing deckt sich mit einer Aussage von Ben Sherwood, Autor des Buches „The Survivors Club — The Secrets and Science That Could Save Your Life“. Er hat die sogenannte „Plus Drei Minus Acht“-Regel aufgestellt, die besagt, das 80 Prozent aller Flugzeugunfälle sich entweder in den ersten drei oder den letzten acht Minuten eines jeweiligen Fluges ereignen. Deswegen sollte man in diesen Flugphasen immer angeschnallt sein, nicht schlafen und auch auf keinen Fall die Schuhe ausziehen, denn im Fall einer Notlandung zählt jede Minute.
Und noch ein letzter Tipp: Im Falle eines Absturzes besagen Statistiken, dass es im hinteren Teil des Fliegers am sichersten ist, da dieser im Falle eines Crashs meist in einem ganzen Stück bleibt. Deswegen ist hier auch die Blackbox untergebracht. Bei einer Notlandung ist der Platz direkt am Notausgang der sicherste. In einer Untersuchung der Universität Greenwich, die mehr als 100 Unfälle überprüfte, kam man zu dem Ergebnis, dass der Sitz am Gang vorn neben dem Notausgang mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von 65 Prozent der sicherste sei (TRAVELBOOK berichtete). Egal, wo man sitzt: Man sollte immer wissen, wo genau der nächste Notausgang ist.