9. Januar 2020, 12:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Stundenlanges Kinder-Geschrei, Geheule oder Gequengel im Flugzeug kann nervtötend sein. Auch TRAVELBOOK-Redakteurin Gudrun Brandenburg hat solche Flüge erlebt und stellt – wie sie meint – eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung vor.
Nicht nur wer längere Strecken fliegt, kennt die Situation: Irgendwann und irgendwo im Flieger heult oder schreit ein Kind – und das manchmal stundenlang. Für die genervten Mitreisenden gibt es weder ein Entkommen, noch helfen Ohrstöpsel oder Kopfhörer gegen das Geschrei.
Viele Eltern geben sich zwar Mühe, ihre Kinder zu beruhigen, oft aber vergeblich. Andere wiederum scheren sich erst gar nicht um den Lärm und schauen stur auf dem Bildschirm ihre Videos weiter.
Deutsche Bahn und asiatische Airlines machen es vor
Viele Passagiere, die im Flugzeug ihre Ruhe haben, lesen oder schlafen wollen, fühlen sich von anhaltendem Kinder-Geschrei oder auch Fußtritten gegen den Sitz gestört. Eine akzeptable Lösung könnte daher die Einrichtung kinderfreier Zonen beziehungsweise von Eltern-Kind-Bereichen darstellen.
Was die Deutsche Bahn mit ihren Kleinkindabteilen und Familienbereichen wie auch einige asiatische Airlines (u. a. Air Asia, Malaysia Airlines, Scoot) mit kinderfreien Ruhezonen längst vorgemacht haben, sollte auch bei deutschen und anderen europäischen Fluggesellschaften Schule machen.
Pläne, solche Zonen einzurichten, gibt es bei Airlines wie beispielsweise Lufthansa derzeit nicht, wie ein Sprecher der Airline auf TRAVELBOOK-Nachfrage mitteilte. Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair wollte sich zu diesem Thema nicht äußern.
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Eltern-Kind-Bereiche – eine Lösung für alle?
Mit kinderfreien Zonen oder abgegrenzten Eltern-Kind-Bereichen wäre am Ende allen geholfen. Eltern wären unter ihresgleichen und müssten nicht, wenn ihre Kinder Krach machen, heulen, schreien oder quengeln, sich die vorwurfsvollen Blicke anderer Passagiere gefallen lassen oder ihnen gegenüber gar Rechenschaft ablegen. Und auch die Kleinen hätten etwas davon: Sie kämen im Flieger schneller mit anderen Kindern in Kontakt, könnten zusammen spielen und sich so die lange Flugzeit vertreiben – während sich andere Passagiere in aller Ruhe auf ihren Sitzen zurücklehnen können. Vorausgesetzt natürlich, der Abstand zum Geschehen stimmt. Also Friede, Freude, Eierkuchen und Entspannung für alle?
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Leider nein, denn die Meinungen zu kinderfreien Zonen in Flugzeugen gehen weit auseinander. Während einige Eltern Kinder- und Familienbereiche im Flugzeug sehr begrüßen würden, fühlen sich andere wiederum diskriminiert und ausgegrenzt. Auch Passagiere, die ohne Kinder reisen, haben unterschiedliche Auffassungen. Einige stören sich an lautem Kinder-Geschrei überhaupt nicht, andere hingegen wären sogar bereit, einen Aufpreis zu bezahlen, wenn sie im Flugzeug in einer kinderfreien Zone sitzen könnten. So wie beispielsweise Twitter-User Alaisdair, der unter dem Hashtag #childfreeflights Folgendes schreibt:
Kartikey B. ist da allerdings ganz anderer Meinung. Seiner Ansicht nach sollten Eltern „mit ungezogenen Kindern extra bezahlen“.
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So weit soll es zwar nicht kommen, doch wäre die Einrichtung kinderfreier Zonen beziehungsweise von Eltern-Kind-Bereichen in Flugzeugen eventuell einen Versuch wert. Mit ein bisschen zusätzlicher Logistik sollten das auch deutsche und andere europäische Airlines hinbekommen können.