16. Oktober 2024, 16:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kaum angeschnallt, setzt der Flieger auch schon wieder zur Landung an – was nach einem Scherz klingt, ist auf einer Inselgruppe aber Realität. Hier werden zwei Ziele mit dem offiziell kürzesten Linienflug der Welt verbunden. TRAVELBOOK zeigt die Hintergründe.
Anfahrt, Koffer aufgeben, Gang durch die Sicherheitskontrolle – und dann das Warten bis zum Boarding: Ein Flug ist meist mit erheblichem (zeitlichen) Aufwand verbunden. Begibt man sich nicht gerade auf eine Fernreise, dann ist der Flug selbst oft der vergleichsweise kürzeste Teil der Reise. Auf den schottischen Orkney-Inseln finden Reisende jedoch das größtmögliche Extrem vor: Denn hier verkehrt der kürzeste Linienflug der Welt – und das auf einer Verbindung, die täglich bedient wird.
Übersicht
Rekordverdächtig kurzer Flug
Gerade einmal 2,7 Kilometer trennen die Inseln Westray und Papa Westray. Diese haben laut Angaben von „Visit Scotland“ gerade einmal 600 bzw. lediglich 90 Einwohner. Und trotzdem verkehren Maschinen der schottische Regionalfluggesellschaft Loganair täglich zwischen den Eilanden. Das brachte der Verbindung sogar einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde ein.
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In der Praxis ist die Flugzeit dabei oft sogar noch viel geringer als die vom Guinnessbuch der Rekorde angegeben zwei Minuten. So nennt „Stern“ beispielsweise eine Flugzeit von einer Minute und 15 Sekunden; in anderen Berichten ist die Rede von gerade einmal 53 oder gar nur 47 Sekunden – sofern kein Gegenwind herrscht. So oder so: Schneller auf dem Boden als bei diesem Flug sind Passagiere auf keinem anderen.
Für die Menschen auf den Inseln gehört die Verbindung zum Alltag
Der Flug ist aber bei Weitem kein Gag und keine Spielerei – sondern gehört für die Menschen auf den Orkney-Inseln schlicht zum Alltag, wie auch die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Die Verbindung würde von Lehrern, Bankberatern oder anderen Pendlern genutzt. Die alternative Fährfahrt dauere rund 30 Minuten, und sei für die meisten keine Alternative.
Dass die Flugverbindung im Alltag praktikabler ist, liegt auch an den günstigen Ticketpreisen. Wie „Focus“ berichtet, könnten diese nur durch hohe staatliche Subventionen ermöglicht werden. Diese seien dabei sogar von den strengen EU-Regelungen ausgenommen, da es sich bei der Verbindung um eine „Lebensader“ handele.
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Doch auch Touristen können in den Genuss des ungewöhnlichen Flugerlebnisses kommen: Auf der offiziellen Seite von Loganair sind Tickets bereits ab etwas über 7 Pfund (umgerechnet knapp über 8 Euro) zu haben. Voraussetzung dafür: Ein Rückflugticket muss ebenfalls erworben werden und eine Übernachtung am Ziel muss auch erfolgen. Keine schlechte Idee, denn so profitieren auch die Geschäftstreibenden auf den Inseln von den neugierigen Ausflüglern.