22. Februar 2018, 7:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Von der Mahlzeit an Bord könnten Sie locker noch eine Portion vertragen, trauen sich jedoch nicht, um einen Nachschlag zu bitten. Würde das komisch rüberkommen? Oder tun es in Wahrheit mehr Menschen, als man denkt? TRAVELBOOK hat sich für hungrigere Passagiere genauer informiert.
Manchmal vergehen Flugreisen alles andere als wie im Flug. Kleinere Unterbrechungen, wie das Servieren der Mahlzeiten durch das Kabinenpersonal, sind auf langen Strecken daher eine willkommene, kurzweilige Abwechslung. Leider gibt es nur alle paar Stunden etwas zu Essen – und davon obendrein nicht immer sonderlich viel. Erst recht, wenn es gut geschmeckt hat, könnte man sich einen Nachschlag vorstellen. Aber danach fragen… Geht das?! TRAVELBOOK hat sich bei Fluggesellschaften darüber informiert, was Passagiere tun können, wenn ihnen die Standardmahlzeit im Flieger nicht genügt.
Fragen kostet nichts!
„Fragen kann man immer“, versichert Marta M., Flugbegleiterin bei der Lufthansa. Das Problem: Die Maschine wird mit der gleichen Anzahl an Bordmenüs beladen, wie Passagiere mitfliegen. Entsprechend bleibe in der Regel keine Mahlzeit übrig. Man könnte aber, etwa auf Langstreckenflügen, Glück haben. „Auf Nachtflügen servieren wir ein Abendessen und morgens gibt es Frühstück. Ein hungriger Fluggast könnte eine Portion abbekommen, die ein anderer nicht wollte – etwa, weil er vor Reiseantritt gegessen hat.“
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Aber keine Sorge. Selbst, wenn nichts übriggeblieben ist, muss in der Luft niemand verhungern, zumindest bei der Lufthansa. Auf längeren Reisen befinden sich in der Bordküche Snacks, beispielsweise Instant-Nudeln in der Tasse, die bei Bedarf kostenlos serviert werden. Und in extremen Härtefällen geht das Kabinenpersonal für hungrige Gäste auch mal auf Nahrungssuche durch die anderen Klassen.
Auch bei Swiss ist man um das leibliche Wohl der Gäste bemüht. Wie Jannick M. vom Kundenservice auf TRAVELBOOK-Nachfrage bestätigt, versucht man, Passagieren, denen eine Mahlzeit nicht gereicht hat, entgegenzukommen. „Das Kabinenpersonal schaut nach, ob noch etwas da ist. Auch bei uns ist das Essen natürlich abgezählt.“
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Bei Condor bleibt oft etwas übrig
Bei manchen Airlines freut sich das Bordpersonal sogar, wenn ein Nachschlag verlangt wird. „Das übriggebliebene Essen wird sonst nur weggeworfen“, verrät uns Marina W., Flugbegleiterin bei Condor. Auch hier entsprechen die Bordmenüs der Anzahl der Buchungen. Eigentlich. Dennoch gäbe es auf Langstreckenflügen meist fünf bis sechs Extra-Portionen, die, nachdem sämtliche Passagiere erstmalig verköstigt wurden, ausgegeben werden können.
Auf Mittelstreckenflügen ist übrigens weder Essen noch ein Getränk im Preis inbegriffen. Wer weniger als fünf Stunden mit der Condor fliegt, sollte also sein Portemonnaie bereit halten, um einen Snack aus dem Bordverkauf zu erstehen. Alternativ empfiehlt Marina W., sich etwas einzupacken. Brezeln oder einen frischen Obstsalat – also Snacks, die den anderen Fluggästen nicht stinken können.
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Eine Zusatzinformation, die eine der Insiderinnen uns verriet, könnte womöglich auch Sie interessieren. Ihr zufolge sind die warmen Bord-Mahlzeiten – wenn auch in puncto Größe meist überschaubar – kalorientechnisch eher von der üppigeren Sorte. „Davon sollen auch korpulentere Fluggäste satt werden können“, so der Hintergrund. Bevor Sie nun also jedes Mal versuchen, eine zweite Portion abzugreifen – auf den Bauch hören und vielleicht doch über einen mitgebrachten Obstsalat nachdenken!