6. Mai 2022, 5:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer kennt das nicht: Kaum sitzt man im Flieger, wird man müde. Dabei sollte man seine Augen während bestimmter Flug-Phasen lieber offenhalten. Kann Schlafen über den Wolken gefährlich sein? TRAVELBOOK fragte bei einem Spezialisten nach.
Gerade bei einem längeren Flug überbrücken viele die Zeit in der Luft mit einem Schläfchen – und dagegen ist auch nichts einzuwenden. Nur während zwei bestimmter Phasen sollte man darauf verzichten, im Flugzeug zu schlafen. Und zwar beim Start und bei der Landung. Denn es gibt bestimmte Personen, die tatsächlich Folgeschäden riskieren. Hals-Nasen-Ohrenarzt Dr. med. Armin Mechkat erklärt TRAVELBOOK die Gründe.
„Das Mittelohr ist ein luftgefüllter Raum, dessen Druck an den Außendruck angepasst ist. Da sich bei dem Start oder der Landung eines Flugzeugs der Umgebungsdruck ändert, entsteht ein Druckunterschied“, erläutert Dr. Mechkat. Um den Druckunterschied auszugleichen, öffnet sich die Ohrtrompete. Passiert der Ausgleich nicht, kommt es zu dem unangenehmen Druck im Ohr, den einige Passagiere bei Start oder vor allem bei der Landung empfinden.
Beim Schlafen im Flugzeug ist Druckausgleich manchmal nicht möglich
Wenn man schläft, kann es passieren, dass man nicht mitbekommt, wenn der Druckausgleich im Innenohr nicht stattfindet. Diese Problematik betreffe jedoch eher Menschen, die allgemein empfindlich auf die Veränderung des Außendrucks reagieren oder durch akute Erkrankungen wie einen Ohrinfekt besonders anfällig sind, erklärt Dr. Mechkat. In der Regel gleiche man die Druckunterschiede automatisch aus, zum Beispiel durch das Schlucken.
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Wird der Druck nicht ausgeglichen, könne es neben einem Druckgefühl im Ohr und Schmerzen sogar zu Einblutungen ins Mittelohr oder das Trommelfell kommen. „Im schlimmsten Fall reißt das Trommelfell oder eine dünne Membran im Innenohr, woraus eine akute Schwerhörigkeit resultieren kann“, sagt der Mediziner. Ein starkes Druckgefühl, kombiniert mit Schmerzen und Einblutungen, sei gefährlich, da es zu einer dauerhaften Schwerhörigkeit kommen könne.
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Wie man mit dem Druck umgeht
Dabei gibt es einige Tipps, was man gegen das unangenehme Gefühl in den Ohren tun kann: So hilft es, den Unterkiefer vor- und zurückzubewegen oder einen bewussten Druckausgleich zu machen. Dies erreicht man, wenn man sich die Nase zuhält, den Mund schließt und dann kontrolliert pustet. Weiter hilft es, wenn man etwas trinkt, schluckt, Kaugummi kaut oder gähnt. Wer des Öfteren Probleme mit dem Druckausgleich hat, kann vorsorglich auch abschwellende Nasensprays oder -tropfen nutzen.
„Verschwindet der Druck in den Ohren nicht binnen 24 Stunden, sollte man einen Arzt aufsuchen“, sagt Dr. Mechkat. Hat man neben starkem Druck auch akute Ohrgeräusche oder Drehschwindel, solle man direkt nach der Landung einen Arzt aufsuchen.