17. Mai 2023, 12:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Was kann eigentlich passieren, wenn sich Fluggäste nicht an die gängige Vorschrift halten, während des Flugs den Flugmodus von Handy oder Tablet zu aktivieren? Ist das wirklich gefährlich? TRAVELBOOK hat sich das mal von einem Flugkapitän erklären lassen – die Antwort ist überraschend …
Jeder kennt das: Man steigt in ein Flugzeug, setzt sich hin, und kurz vor dem Abheben kommt die Ansage: „Bitte vergewissern Sie sich, dass elektronische Geräte wie Smartphones oder Tablets ausgeschaltet sind oder sich diese im Flugmodus befinden.“ So oder so ähnlich sind die Ankündigungen in jedem Flieger. Wer sich weigert, kann mitunter sogar des Flugzeugs verwiesen werden.
Aber warum sind die Airlines in dieser Hinsicht eigentlich so streng? Was kann wirklich passieren? Nicht wenige Passagiere vermuten, dass die Geräte unmittelbar die Bordelektronik stören und gar für schwere Zwischenfälle verantwortlich sein könnten. Ganz so drastisch ist es zwar nicht, doch natürlich gibt es einen triftigen Grund, warum sich jeder Reisende daran halten und seine Geräte mindestens in den Flugmodus schalten sollte.
Warum der Flugmodus aktiviert sein sollte
Der Grund ist einfach: Würde ein Mobiltelefon nicht aus- bzw. in den Flugmodus geschaltet werden, könnte der Pilot im Extremfall Störgeräusche hören – ähnlich denen, die ein Lautsprecher produziert, wenn man ihm mit dem Handy zu nahe kommt. Das könnte sogar dazu führen, dass der Pilot dann wichtige Funksignale nicht mehr (einwandfrei) versteht, was mitunter erhebliche Folgen nach sich ziehen könnte.
Gegenüber TRAVELBOOK verrät der Pilot einer deutschen Airline, dass ihm das selbst ein paarmal passiert sei, „allerdings ohne schlimmere Konsequenzen“. Zwar sei es dank der modernen Technik „unwahrscheinlich“, dass ein Handy die Funksignale störe, so der Pilot weiter, ganz ausschließen könne man es aber eben auch nicht.
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Schuld seien demzufolge die Handystrahlungen, die die Funkwellen des Bord-Kommunikationssystems stören können. Besonders beim Landeanflug könne das zum Risiko werden, wenn alle Fluggäste gleichzeitig ihre Handys anschalten – und diese sich dann mit ihren jeweiligen Anbietern verbinden würden. „In der Regel kommen diese Geräusche aber beim Piloten heute gar nicht mehr an“, beruhigt der Flugkapitän.
Und wie sieht es eigentlich mit Bluetooth aus? Viele Reisende nutzen ja ihre kabellosen Kopfhörer im Flugzeug – doch die dafür nötige Bluetooth-Technik war ebenfalls noch bis vor wenigen Jahren im Flugzeug verboten. Inzwischen wurden die Regelungen aber vielfach gelockert. Mehr dazu lesen Sie hier bei unseren Kollegen von TECHBOOK.
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WLAN im Flieger nutzen
Wem Bluetooth nicht ausreicht und auch über den Wolken online sein möchte, kann mittlerweile bei fast allen Airlines auch das WLAN an Bord nutzen. Das kostet häufig einen Aufpreis, ist aber bei einigen Airlines bereits kostenlos. Auf ausgewählten Strecken können Passagiere etwa bei Delta, Qantas, Emirates, Norwegian und KLM den Service nutzen. Teilweise gibt es aber auch Einschränkungen für bestimmte Dienste: So kann es etwa erlaubt sein, kostenlos Nachrichten zu verschicken, aber für Leistungen, die mehr Datenvolumen erfordern, wie etwa Streaming, können Zusatzkosten anfallen.
Fazit? Wer im Flieger nicht auf Internet verzichten kann, sollte im Zweifelsfall in die WLAN-Option investieren – Lebensgefahr besteht bei eingeschaltetem Handy im Flugzeug, auch ohne Flugmodus, aber generell nicht.