6. Dezember 2018, 10:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Einfach das Fenster im Flugzeug aufmachen – oft wünscht man es sich, nie funktioniert es. Daher stellt sich vielen die Frage: Woher kommt denn eigentlich dann die frische Luft zum Atmen und wie sauber ist die?
Die Außentemperatur beträgt eisige minus 60 Grad, während es im Flugzeug meist verhältnismäßig warm ist. Doch woher kommt die Luft in der Kabine und wie sauber und keimfrei ist sie eigentlich? „Die Luft im Flugzeug wird konstant ausgetauscht – das passiert etwa 20 mal pro Stunde, also etwa alle drei Minuten“, erklärt Prof. Andreas Strohmayer vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart.
Ein Teil der Luft zirkuliert. Mehr als die Hälfte kommt aber von außen. „Diese Luft gelangt üblicherweise über den Verdichter des Triebwerks ins Flugzeug“, sagt der Leiter des Bereichs Flugzeugentwurf. Im Verdichter hat die Luft bis zu 200 Grad, sie muss also noch gekühlt werden. Zudem wird ihr Feuchtigkeit entzogen, bevor sie über die Klimaanlage in die Kabine geblasen wird.
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Wie wird die Luft im Flugzeug keimfrei?
„Sehr feine Faserfilter sorgen dafür, dass trotz Zirkulation keine Keime oder Erkältungsviren erneut in die Kabine gelangen“, sagt Strohmayer. Wer sich nach einem Flug dennoch erkältet fühlt, hat sich entweder direkt bei seinem Sitznachbarn angesteckt oder spürt die Auswirkungen der zirkulierenden Luft. „Die Luft in Flugzeugen ist oft sehr trocken.“ Deshalb rät Strohmayer, dass Reisende besonders auf Langstreckenflügen viel Wasser trinken sollten.
Verbrauchte Luft wird recycelt
An Bord zirkuliert die Luft permanent, erklärt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Der Luftstrom zieht von oben nach unten. Das ist auch der Grund, warum manche Menschen an Bord immerzu kalte Füße haben – vor allem auf Langstreckenflügen. Die verbrauchte Luft strömt nicht vollständig aus dem Flugzeug nach draußen. Ein Teil wird mit Filtern wiederaufbereitet und mit der Zapfluft zurück in die Kabine geleitet, erläutert Lufthansa Technik auf ihrer Webseite.
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Im Flieger herrschen unterschiedliche Klimazonen
Je nach Größe und Bauart des Flugzeuges gibt es unterschiedlich viele Klimazonen im Flieger. „Das ist ein Wettbewerbsfaktor“, sagt der Experte. Denn je mehr Zonen es im Flieger gibt, desto differenzierter kann das Flugpersonal die Temperatur an die Wünsche der Passagiere anpassen. Dafür kann in den einzelnen Zonen heiße Zapfluft nach Bedarf direkt dem Luftgemisch zugeführt werden – je mehr man zuführt, desto wärmer wird es in dem Bereich.
In der Business-Class sitzen zum Beispiel viel weniger Passagiere als im Economy-Bereich, die so deutlich weniger Wärme abstrahlen. Dann kann es etwa passieren, dass die Crew die Business-Class etwas erwärmt, jedoch zeitgleich in der Economy-Class die Temperatur herunterregelt, weil es dort durch die Abwärme der Passagiere ein wenig zu warm geworden ist.