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Laut Ernährungswissenschaftler

Welche Lebensmittel man vor einem Flug essen sollte – und welche nicht

Sie sind spät dran und schaffen es vor Abflug nur noch schnell in den Fastfood-Imbiss? Ungünstig! Denn Pommes und Co. sollten Sie jetzt EIGENTLICH nicht essen...
Sie sind spät dran und schaffen es vor Abflug nur noch schnell in den Fastfood-Imbiss? Ungünstig! Denn Pommes und Co. sollten Sie jetzt eher nicht essen ... Foto: Getty Images / SAUL LOEB / Staff
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TRAVELBOOK Redaktion

25. Juli 2023, 17:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Niemand sollte mit knurrendem Magen in den Flieger steigen – erst recht nicht vor einem langen Flug. Aber Achtung: Es gibt verschiedene Lebensmittel, die sich nicht eignen, vor dem Flug verzehrt zu werden. Vom Steak übers Beruhigungsbierchen hin zu Gurkensalat: TRAVELBOOK verrät, welche Speisen und Getränke Ihnen an Bord Probleme bereiten könnten.

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Mit einem gesunden Magen (und Appetit!) kann man theoretisch alles essen, was und wann man will. „Auf Flugreisen jedoch wird der ganze Organismus auf die Probe gestellt,“ warnt Sven-David Müller, Ernährungswissenschaftler aus Hessen. Schließlich ist der Mensch in Reiseflughöhe einer Reihe von Stressfaktoren ausgesetzt – zum Beispiel Strahlen, möglichen Turbulenzen und dem Druckgefälle. Manchen schlägt schon die schlichte Reisenervosität auf den Magen. Allen voran rät der Experte daher, vor dem Flug nicht allzu üppige Mahlzeiten zu essen. „Essen Sie vorbereitend besser nur eine Kleinigkeit“, so Müllers Empfehlung.

Aber Achtung: Auch in kleineren Mengen sind nicht unbedingt alle Lebensmittel gleich gut geeignet. TRAVELBOOK verrät die sieben tückischsten Speisen und Getränke vor einer Flugreise:

1. Frittiertes

Dass Frittiertes nicht sonderlich leicht verdaulich ist, weiß man aus dem täglichen Leben am Erdboden. Aber speziell vor dem beengtem Sitzen im Flieger ist definitiv vom Happy-Meal im Burger-Laden abzuraten. „Die unbewegliche Position, der ungewohnte Luftdruck in der Flugzeugkabine“, zählt Müller auf, „das alles sind Faktoren, die die Blutzirkulation im Körper erschweren, aber auch einer funktionierenden Verdauung im Weg stehen.“ Heißt: Fast Food, wie Pommes oder Burger, liegen jetzt besonders schwer im Magen.

2. Salat

Rohes Gemüse, das klassischerweise einen Salat ergibt, fördert die Entstehung von Gasen im Verdauungsapparat. Die gelangen durch die Darmwand ins Blut, werden weiter in der Leber abgebaut und durch die Lunge ausgeatmet. Gase, die auf diesem Wege nicht entweichen konnten, sammeln sich im Blähbauch. In Reiseflughöhe fallen Blähungen dabei besonders heftig aus. Britische und dänische Wissenschaftler veröffentlichten dazu im New Zealand Medical Journal sogar eine Studie, die eindeutig belegt, dass der Druckunterschied die Gasausdehnung weiter fördert. Unangenehm! Wer das vermeiden will, setzt vor der Reise auf gedünstetes Gemüse und lässt unbedingt die Finger von Produkten, die Blähungen fördern. „Dazu gehören auch Bohnen, Weißkraut, Linsensuppe und ähnliches“, weiß Ernährungsexperte Müller, „und nicht zuletzt kohlensäurehaltige Getränke.“

Ein Gurkensalat ist zwar gesund, aber vor einem Flug eher nicht das optimale Essen
Ein Gurkensalat ist zwar gesund, aber vor einem Flug eher nicht das optimale Essen Foto: Getty Images / voltan1

3. Knoblauch

„Speisen mit Knoblauch oder Zwiebeln sollten Sie im Sinne Ihrer Mitreisenden besser vermeiden“, rät Müller, „am besten schon zwei, drei Tage vor der Reise.“ Im ersten Schritt nämlich verlassen Ausdünstungen den Körper durch den Magen (Stichwort Aufstoßen), an den Folgetagen durch die Schweißdrüsen auf der Haut. Die Folge: Man riecht nicht nur aus dem Mund, sondern großflächig streng. Ähnlich unhöflich ist es, vor dem Flug geruchsintensiven Käse zu essen.

4. Alkohol

Es mag vielleicht beginnender Flugangst entgegenwirken und einer langen Reise entspannter entgegenblicken lassen – Müller rät dennoch entschieden von einem Gläschen vor Abflug ab. Denn: „Gerade vor Langstreckenflügen, wenn ohnehin ein erhöhtes Thromboserisiko besteht, dehydrieren alkoholische Getränke zusätzlich.“ Durch die anstrengenden Temperaturverhältnisse und künstliche Belüftung verliert der Körper viel Wasser, entsprechend sollte man laut Müller alle zwei Stunden einen halben Liter Wasser zu sich nehmen. Zudem hat die wassertreibende Eigenschaft von Alkohol einen weiteren, ungewünschten Nebeneffekt: „Man muss ständig zur Toilette rennen.“

5. Kaffee

Wissenschaftlern der renommierten Harvard Universität zufolge ist Kaffee extrem gesund, soll verschiedenen Erkrankungen vorbeugen und sogar lebensverlängernd wirken. Vor einer Flugreise jedoch sollten Sie nicht zu tief in die Tasse schauen. Der entscheidende Vorteil von Koffein nämlich – dass er wach macht – kann auf einem langen Aufenthalt an Bord kontraproduktiv sein. Schließlich möchte man die eine oder andere Stunde in der Luft gerne verschlafen. Des Weiteren kann Kaffee eine Reisenervosität verschlimmern und auf eventuelle unerwartete Zwischenfälle (Verspätungen oder ähnliches) unverhältnismäßig reagieren lassen. Und, wie der Ernährungsexperte weiß, wirkt auch Kaffee „diuretisch, also wassertreibend.“

6. Stark gewürztes Essen

Sie mögen indische Küche oder essen gerne scharf? Beides mag köstlich und gesund sein, kann aber einen Effekt haben, der während eines Aufenthalts im Flieger wohl eher unerwünscht ist: Dieses Essen wirkt abführend! Wenn Sie ein größeres Geschäft auf der Bordtoilette vermeiden möchten, sollten Sie vor dem Flug keine sehr pikanten Curry- oder Chili-Gerichten essen, „genauso wie generell verdauungsfördernde Speisen und Getränke, beispielsweise Sauerkraut, Trockenfrüchte oder Espresso,“ rät Medizin-Experte Müller.

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7. Fleisch

Auch eine große Menge Fleisch sollte man vor einem Flug nicht essen. Bekanntermaßen wendet der Körper eine gewisse Menge an Energie auf, um Zugeführtes zu verarbeiten. Wie viel nötig ist, hängt vom entsprechenden Nahrungsmittel ab. So benötigt man weniger Energie, um pflanzliche Fette (beispielsweise Avocado) oder andere leichte Speisen (gedünsteten Fisch, Suppen) zu verdauen.

Anders sieht es bei Rindfleisch und ähnlich Eiweißreichem aus. Um Proteinbomben zu verarbeiten, arbeitet der Körper vergleichbar mit einem Motor auf Hochtouren und produziert Energie, sprich: Wärme. Die biologische Maßnahme, um nicht heiß zu laufen: Transpiration. Und je größer der Eiweißbatzen, desto größer die Mengen an Schweiß. Im englischsprachigen Raum kennt man diesen Effekt und nennt ihn „Meatsweats“ (z.Dt. „Fleisch-Schweiß“). Daher sollte man vor einem Flug schon aus Rücksicht auf die Sitznachbarn von einer üppigen Fleischmahlzeit eher Abstand nehmen.

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