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30. Januar 2025, 14:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Nach der Stilllegung der Concorde im Jahr 2003 plant das US-Unternehmen Boom Supersonic bereits seit einiger Zeit mit der Overture eine Neuauflage des Überschallflugzeugs. Nun hat die XB-1 bei einem Testflug erstmals die Schallgeschwindigkeit überschritten – und damit den Weg geebnet für die Rückkehr von Überschall-Passagierflugzeugen.
Die Concorde war ein Symbol für Luxus und Geschwindigkeit, da sie Passagiere in weniger als drei Stunden von London nach New York brachte. Doch ihr hoher Treibstoffverbrauch, die extreme Lautstärke und der tragische Unfall von 2000, bei dem 110 Menschen ums Leben kamen, führten schließlich zu ihrer Stilllegung im Jahr 2003.
Übersicht
Nun plant das US-Unternehmen Boom mit der Overture einen möglichen Nachfolger für das Überschallflugzeug. Mit einer Reisegeschwindigkeit von 2100 Kilometern pro Stunde soll das Flugzeug von London nach New York fliegen können und damit nur etwa die Hälfte der heutigen Flugzeit brauchen. Ein gewöhnlicher Flug dauert auf der Strecke etwa acht Stunden.
Testflug des Boom Supersonic Overture Überschallflugzeugs geglückt
Heute blicken viele mit Staunen auf die Zeit zurück, in der es möglich war, mit gewöhnlichen Passagierflugzeugen schneller als der Schall zu fliegen. Denn die Concorde sorgte für spektakuläre Momente: So nutzte zum Beispiel Phil Collins das Überschallflugzeug 1985 während Live Aid, um nach seinem Auftritt in Wembley auch in Philadelphia auf der Bühne zu stehen. Das wäre mit einem normalen Flug undenkbar gewesen. Das US-Unternehmen Boom plant bereits seit über 5 Jahren, diese Art des Reisens für die breite Masse zurückzubringen.
Vor zwei Tagen, am 28. Januar 2025, war es dann endlich so weit und das Flugzeug XB-1 von Boom durchbrach bei einem Testflug die Schallmauer. Für Blake Scholl, den Gründer und CEO von Boom Supersonic, stellt dies einen entscheidenden Schritt in Richtung Überschallfliegen dar. „Ich habe mich seit der Gründung von Boom im Jahr 2014 auf diesen Flug gefreut, und er markiert den bisher bedeutendsten Meilenstein auf unserem Weg, Passagieren auf der ganzen Welt den Überschallflug zu ermöglichen.“
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Überschallflugzeug Overture soll umweltfreundlicher werden
Dank der besonderen Aerodynamik und emissionsarmer Triebwerke erwartet man, dass der CO2-Fußabdruck nicht höher sein werde als der von normalen Passagierflugzeugen. Man wolle den Kerosinverbrauch pro Sitz im Vergleich zur Concorde um 30 Prozent unterbieten. Die Overture soll rund 80 Passagiere befördern können. Durch den vergleichsweise geringen Kraftstoffverbrauch könnte man auch mit einem relativ niedrigen Ticketpreis profitabel bleiben. So will Boom laut „Aeroflap“ Tickets für circa 2500 bis 5000 Dollar für einen Flug von London nach New York verkaufen – das ist vergleichbar mit dem Preis eines Tickets in der Business-Class.
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Überschallknalle geben Anlass zur Sorge
Neue Überschall-Passagierflugzeuge dürften auf ähnliche Herausforderungen stoßen wie einst die Concorde, die zwar den Atlantik überquerte, aber aufgrund ihrer lauten Überschallknalle von vielen Überlandrouten ausgeschlossen wurde. Diese Geräusche entstehen, wenn ein Flugzeug schneller als der Schall fliegt und dabei eine Stoßwelle erzeugt.
Boom plant jedoch mit der Overture nur einen Knall von 85 Dezibel zu erreichen, das ist vergleichbar mit der Lautstärke einer Hauptverkehrsstraße. Dann könnten sogar Flüge von Küste zu Küste der USA möglich sein – eine sehr lukrative Strecke. Bisher ist allerdings noch nicht klar, mit welcher Technik das Unternehmen diesen leisen Überschallknall erreichen will.