8. August 2024, 13:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Seit dem 1. August 2024 gelten neue Vorschriften, welche die US-Behörden für den Hundetransport in die USA eingeführt haben. Diese sorgten dafür, dass Fluggesellschaften seitdem keine Hunde mehr in Passagierflugzeugen in die USA transportieren durften. Nun hat die Lufthansa eine Lösung gefunden, wie das in Zukunft doch möglich sein soll.
Für viele gehören Hunde mit zur Familie dazu und so ist es wenig überraschend, dass sich Reisende auch unterwegs nicht von ihren Vierbeinern trennen wollen. Doch seit Anfang August ist das Einreisen per Flugzeug in die USA mit Hunden nicht gerade einfach. Denn gemäß den neuesten Bestimmungen der US-Behörden dürfen Fluggesellschaften Hunde seitdem nicht mehr in Passagierflugzeugen in die Vereinigten Staaten transportieren. Das hatte im Juli unter anderem die Lufthansa auf ihrer Internetseite verkündet. Nun sieht es so aus, als ob es doch eine Lösung für die Einreise gibt: Unter gewissen Auflagen dürfen Hunde mit der Lufthansa wieder in die USA fliegen.
TRAVELBOOK fragte bei Lufthansa nach
Noch im Juli hieß es, dass bei der Lufthansa keine Neubuchungen für Flüge mit Hunden vorgenommen werden können. Die Vierbeiner durften laut einer offiziellen Mitteilung weder als Handgepäck in der Kabine noch als Übergepäck im Frachtraum transportiert werden. Nun hat das Branchenfachportal „fvw“ eine Meldung veröffentlicht, dass Lufthansa für einige Flughäfen in den USA doch wieder den Transport von Hunden anbietet. TRAVELBOOK hat bei Lufthansa angefragt, was es damit auf sich hat.
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Ein Sprecher der Lufthansa sagte TRAVELBOOK, dass die Lufthansa Group Airlines intensiv daran arbeite, „den Transport von Hunden in der Kabine und im Frachtraum weiterhin anbieten zu können“. Man würde „prüfen, wie sich die neuen Anforderungen im Flugbetrieb umsetzen lassen“. Die neuen Bestimmungen für die Einreise von Hunden in die USA gelten seit dem 1. August. Erlassen wurden sie vom US-amerikanischen Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC). „Bestehende Buchungen für den Transport von Hunden bleiben davon unberührt, sofern alle CDC-Anforderungen erfüllt werden“.
Einreise in die USA für Hunde nur an bestimmten Flughäfen möglich
Neubuchungen für Hunde in die USA mit einem Flugdatum seit dem 1. August werden laut dem Sprecher nur für folgende Flughäfen angenommen:
- Washington DC
- New York (JFK)
- Atlanta
- Miami
- Los Angeles
- Philadelphia
Diese würden laut der Lufthansa „über die von der CDC geforderte Infrastruktur verfügen und deren Kriterien erfüllen, für den Fall, dass dem Tier die direkte Einreise in die USA verwehrt bleibt. Dazu gehört beispielsweise eine von der CDC genehmigte Unterbringung in einer von dem Amt anerkannten Tierpflegeeinrichtung.“ Weiter sagt der Sprecher der Lufthansa: „Die Beförderung von Hunden als Luftfracht und von Assistenzhunden ist unter Einhaltung der neuen CDC-Vorgaben auch zu anderen US-Flughäfen weiterhin möglich.“
Damit ein Hund für einen Flug in die USA infrage kommt, muss er laut der offiziellen Website der CDC:
- bei der Ankunft gesund erscheinen.
- zum Zeitpunkt der Einreise oder der Rückkehr in die USA mindestens 6 Monate alt sein.
- mit einem Mikrochip versehen sein, der mit einem Universalscanner erkannt werden kann, um ihn zu identifizieren.
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Darum gibt es ein Einreise-Verbot für Hunde in die USA
Im Mai waren die Einfuhrbestimmungen für Hunde bereits das erste Mal verschärft worden. Damit soll die Einreise von tollwütigen Tieren verhindert werden. Zusätzlich wurde die Einreise für Personen aus Ländern mit starker Tollwutbelastung erschwert. Zu diesen Ländern gehören unter anderem Kuba, die Dominikanische Republik, Moldawien, die Ukraine, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten sowie zahlreiche Länder in Afrika und Asien, darunter auch China und Russland. Deutschland ist bisher nicht auf dieser Liste zu finden. Dementsprechend kam das neue Embargo zum Einreise-Verbot für Hunde aus Deutschland für viele überraschend. PETBOOK-Redakteurin Louisa Stoeffler ordnete die neue Beschränkung für uns ein.
Tollwut gilt in Deutschland eigentlich als ausgerottet
„Die US-amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC gilt als besonders streng, was Regelungen zum Schutz vor eingeschleppten Krankheiten anbelangt. Allerdings scheint das pauschale Verbot der Einreise von Hunden doch zunächst eher wenig sinnvoll.
Tatsächlich läuft in vielen Ländern noch ein aktiver Kampf gegen Tollwut-Epidemien, die sich von Tieren auf Menschen übertragen. Jedoch gibt es in allen Mitgliedsstaaten der EU bereits eine allgemeine Pflicht zur Tollwutimpfung, besonders dann, wenn man mit dem Hund in ein anderes Land reisen möchte. Auch gilt die schwere Erkrankung in Deutschland ebenfalls seit 2008 als ausgerottet.
Dass jedoch die Tollwut-Schutzmaßnahmen der CDC nun scheinbar alle Länder ausschließt und dann aber keinen verpflichtenden Nachweis der Immunisierung enthält, mutet ebenfalls seltsam an. Anstatt die lebensrettende Impfung bei Einreise einfach zu überprüfen, ist bislang nur die Rede von einem Mindestalter, einem Mikrochip und einem Einfuhrformular. Zudem ist auch die Aussage, Tollwut sei in 99 Prozent aller Fälle tödlich, obwohl man die Impfung auch nach einem Biss noch verabreichen kann, für mich nicht schlüssig.“