Direkt zum Inhalt wechseln
logo Deutschlands größtes Online-Reisemagazin
Passiert vor allem im Sommer häufig

Warum man oft mit einer anderen Airline als der gebuchten fliegt

Wet-Lease
Mitunter setzen Airlines geleaste Maschinen von teils eher unbekannten Fluggesellschaften samt deren Besatzung ein – das Konzept heißt Wet-Lease Foto: Getty Images
TRAVELBOOK Logo
TRAVELBOOK Redaktion

1. Juli 2024, 6:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Im Sommer ist die Nachfrage nach Flügen groß. So groß, dass Fluggesellschaften sie mit ihrer Flotte nicht immer komplett bedienen können. Eine Lösung sorgt mitunter für Verwunderung am Flughafen.

Artikel teilen

Wer in diesen Tagen in den Sommerurlaub fliegt, ist vielleicht erstaunt darüber, was für ein Flugzeug da am Terminal steht. Hatte man nicht Eurowings gebucht? Warum steht dort eine Maschine von Air Baltic? Oder warum fliegt eine Airline namens FlyAir41 statt Condor? Die Antwort liegt in einer gängigen Praxis in der Luftfahrtbranche: dem Wet-Lease. Dabei mieten Fluggesellschaften Flugzeuge anderer Airlines samt Crew, Wartung und Versicherung für bestimmte Zeiträume an. Insbesondere im Sommer, wenn auf den Ferienstrecken mehr geflogen wird als im Winter.

Darum geht es beim Wet-Lease

„Da geht es darum, Kapazitäten optimal zu nutzen“, erklärt Luftfahrtexpertin Laura Frommberg, Chefredakteurin des Fachportals „aerotelegraph.com“. Für diese kurzfristig erhöhte Nachfrage haben die Airlines dann mitunter nicht genügend Flieger – und mieten sie, statt sie zu kaufen. Denn so stehen im Winter, wenn die Nachfrage geringer ist, keine eigenen Flotten-Flugzeuge nutzlos herum.

Eurowings zum Beispiel setzt im Sommer Flugzeuge von Air Baltic, Avion Express und Smartwings ein, um das geplante Flugprogramm durchführen zu können. Knapp ein Fünftel der Verbindungen der Kölner Fluggesellschaft, werden von den Leasingpartnern durchgeführt. Condor etwa setzt unter anderem auf Wet-Lease-Partnerschaften mit FlyAir41 und Heston Airlines. Auch Swiss oder die schwedische Airline SAS nutzen das Konzept.

Andere Crew, gleicher Service

Oft bleiben die Flugzeuge in der Originallackierung, oder bekommen nur einen kleinen Schriftzug. Teils werden sie aber auch in den Farben der anmietenden Airline lackiert.

Die Crew mag vom Leasingpartner bereitgestellt werden, der Service an Bord soll jedoch vergleichbar sein mit dem, der in den eigenen Flugzeugen der jeweiligen Airline angeboten wird, wie Frommberg sagt. Es kann sein, dass die Stewardessen und Stewards hauptsächlich Englisch sprechen. Darauf weist auch Eurowings hin. Die Wet-Lease-Partner bemühten sich aber, pro Crew mindestens ein deutschsprachiges Mitglied einzusetzen, heißt es auf der Website der Lufthansa-Tochter.

Beliebte Reiseziele auf Mallorca

Last-Minute Urlaub | All-Inclusive Urlaub

Urlaub für Paare | Familienurlaub

ab 500 € p.P.

In der Regel kommt es nicht überraschend für den Reisenden, wenn ein Flug von einem Wet-Lease-Partner statt der eigentlichen Airline durchgeführt wird. Bei der Flugbuchung liest man dann zum Beispiel „operated by Air Baltic“ oder „durchgeführt von Air Baltic“.

Wenn das bei der Buchung noch nicht steht, ist das allerdings keine Garantie, dass der Flug am Ende nicht doch von einem Wet-Lease-Partner durchgeführt wird, so Frommberg. Das kann sich kurzfristig ändern, etwa bei Kapazitätsproblemen oder technischen Schwierigkeiten. 

Mehr zum Thema

Der Unterschied zwischen Wet-Lease und Code-Share

Wet-Lease ist nicht zu verwechseln mit Code-Share, bei dem eine Airline den Flug einer anderen Airline mit dem eigenen Kennungscode versieht und dafür Tickets verkauft – ohne aber den Flieger oder das Personal zu stellen. „Das zielt eher auf die Vermarktung von Flügen ab“, sagt Frommberg. 

So kann eine Airline recht einfach mehr Routen anbieten. Einen Code-Share-Flug erkennt man daran, dass er zwei oder mehr Flugnummern hat. Die zuerst aufgelistete Nummer gibt Aufschluss darüber, welche Airline den Flug letztendlich durchführt.

Reiserechtlich relevant: Will man Schadenersatzansprüche etwa bei Verspätungen geltend machen, ist bei Code-Share-Flügen die Airline verantwortlich, die den Flug durchgeführt hat. Bei Wet-Lease dagegen ist es die Airline, bei der man das Ticket gebucht hat und die dann für den Flug eine geleaste Maschine einer anderen Airline einsetzt. Also beispielsweise Eurowings, auch wenn man mit einer Air-Baltic-Maschine geflogen ist.

Mit Material von dpa

Themen #weloveholidays News
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.