5. September 2024, 6:34 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Wie oft erblickt man am Himmel Kondensstreifen hinter sich herziehende Flugzeuge und fragt sich, wo hin diese wohl gerade unterwegs sind. Tatsächlich kann man das herausfinden: mithilfe von Flugtracker-Apps. TRAVELBOOK hat einen Experten gefragt, wie genau die Programme funktionieren und welche weiteren Services sie bieten.
Es kann die Fantasie beflügeln, über das womöglich exotische Reiseziel eines am Himmel entdeckten Flugzeugs zu sinnieren. Und dann kann man herausfinden, ob man mit seiner Vermutung richtig lag. Nutzer von Flugtracker-Apps wie beispielsweise Flugradar24 oder FlightAware brauchen dafür nicht mehr zu tun, als das Smartphone auf den Flieger zu richten – schon gibt das Programm die Flugnummer samt Reisedestination und darüber hinaus ein Foto der Maschine heraus. Die Funktionsweise der verschiedenen Apps ist dabei immer gleich, erfährt TRAVELBOOK auch Nachfrage beim Luftfahrtexperten Heinrich Großbongardt. Und noch einiges Spannendes mehr.
So funktionieren Flugtracker-Apps
Flightradar24 und Co. benötigen den GPS-Standort des Nutzers, um ihn orten und ihm so das über ihm befindliche Flugzeug zuordnen zu können. Informationen zu Flugbahnen und den genauen Positionen von in der Umgebung verkehrenden Flugzeugen liegen den Flugtracker-Apps vor. Diese ziehen sie unter anderem aus Systemen der Flugsicherung. So gut wie alle großen Flugzeuge sind mit sogenannten ADS-B-Transpondern ausgestattet. Diese senden ein bis zwei Mal pro Sekunde Informationen aus, welche eine „genaue Überwachungsschnittstelle zwischen Flugzeug und Flugsicherung“ schaffen; also etwa die genaue GPS-Position und Flughöhe. Mehr dazu kann man auf der Website der Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration nachlesen.
Die App gleicht nun anhand der verfügbaren Geodaten die Positionen von Flugzeugen mit dem exakten Standort ab, von dem aus der Nutzer die Anfrage gestellt hat. Weiterhin nutzen die Anwendungen für die Darstellung der gewünschten Informationen Augmented Reality (AR). Verschiedene Geräte beziehungsweise darauf installierte Softwares verfügen über den Modus. „In AR wird die reale Umgebung von einer oder mehreren Kameras auf dem Bildschirm dargestellt und durch digitale Inhalte ergänzt (augmented = erweitert)“, erklären dazu die Kollegen von TECHBOOK.
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Verschiedenen Services – vor allem Airlines nutzen sie
Viele Menschen nutzen Flugradar-Apps, um den Verlauf einer Flugreise von Freunden oder Familienmitgliedern zu kennen – aus einfachem Interesse oder auch etwa um zu wissen, wann man zwecks einer Abholung am Flughafen losfahren sollte. Aber nicht zuletzt für Airlines sind die Apps „wichtige Partner“, so Heinrich Großbongardt, und die ihnen vorliegenden Daten für sie von großer Bedeutung. „Das Geschäftsmodell der Flugtracker-Apps besteht darin, die Informationen den Airlines zur Verfügung stellen.“ Diese verwenden sie demnach für statistische Zwecke und verfolgen damit auch selbst die eigenen Flüge intensiv.