18. April 2019, 7:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sie sind immer auf Achse, reisen mehrfach am Tag um die halbe Welt und kommen selten zur Ruhe: Aber auch Flugzeuge müssen manchmal Pause machen. Nur wo? TRAVELBOOK hat bei deutschen Flughäfen nachgefragt.
Trotz weit verbreiteten Glaubens gibt es in Deutschland kein einheitliches Nachtflugverbot. Stattdessen gibt es an jedem Flughafen andere Regelungen: So dürfen zum Beispiel am größten deutschen Airport in Frankfurt am Main Flugzeuge von 23 Uhr bis 5 Uhr morgens nicht starten und landen, in Berlin-Tegel liegt die „Sperrstunde“ zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens. Ausnahmeregelungen gibt es immer für Luftpost, Militär- und Rettungsflüge, auch für Überflüge gilt die Frist selbstverständlich nicht. Was passiert aber mit den Maschinen, die sich nicht in der Luft befinden? Wo „übernachten“ Flugzeuge?
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„Flugzeuge, die über Nacht am Flughafen in Tegel oder in Schönefeld bleiben, ‚übernachten‘ auf den Parkpositionen, von denen sie am nächsten Morgen auch wieder zu ihrem ersten Einsatz Richtung Start-Landebahn rollen“, erklärt Kathrin Westhölter, Pressesprecherin vom Flughafen Berlin Brandenburg, TRAVELBOOK. „Wenn reguläre Checks bei Maschinen anstehen oder die Airlines Wartungsbedarf haben, sind Flugzeuge während der Nachtstunden auch im Hangar.“
Sonderbehandlung für heimische Flugzeuge
Dieter Hulick vom Flughafen Frankfurt am Main fügt hinzu, dass dieser Hangar fast immer nur dann zur Übernachtung zur Verfügung steht, wenn das Flugzeug sich am Heimatflughafen seiner Airline befindet. „Flugzeuge von Fremd-Airlines werden in der Regel so positioniert, dass sie für den Start am nächsten Morgen nicht an andere Positionen geschleppt werden müssen.“
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Kann man ein Flugzeug abschließen?
Grundsätzlich gilt in der Luftfahrt jedoch die Regel, dass ein Flugzeug am Boden wenig Geld einbringt. Daher ist der Flugverkehr so genau durchgeplant, dass Flugzeuge, wenn sie nicht gerade gewartet, getankt oder beladen werden müssen, so viel wie möglich in der Luft sind. Was die Sicherheit angeht, greifen bei Flugzeugen, die nachts am Gate bleiben, die üblichen Maßnahmen: Eine strenge Überwachung durch Videokameras und Personal, das Alarm schlägt, wenn jemand unbefugtes sich der Maschine nähert.
Abschließen kann man ein Flugzeug übrigens weder von innen, noch von außen. Berufspilot Patrick Biedenkapp erzählt TRAVELBOOK: „Wenn das Flugzeug auf einer Außenposition geparkt wird, müssen die Außentreppen aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen vom Flugzeug weggeschoben werden. Es kann auch der Fall eintreten, dass Flugzeuge verschachtelt geparkt werden müssen oder eine inaktive Landebahn genutzt wird, falls der Flughafen eine außergewöhnliche Kapazität an Flugzeugen aufnehmen muss. Generell muss aber ein ‚Parkplatz‘ vorab beim Flughafen angemeldet werden.“