26. November 2022, 11:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es gibt sie noch, die gut gehüteten Familiengeheimnisse. Gerade wenn es ums Kochen geht, werden Omas Rezepte so vertraulich behandelt wie Staatsdokumente. Keiner will die eine geheime Zutat rausrücken, den einen Trick, der das Essen so perfekt macht. So auch beim Hummus, der orientalischen Spezialität. In unseren „Weltspeisen“ gehen wir dem Geheimnis des Kichererbsenpürees auf den Grund und verraten, wie es wirklich gelingt.
Haben Sie schon mal Hummus gemacht, das orientalische Kichererbsenpüree? Wenn ja: Wie ist es geworden – so sämig, deftig und frisch zugleich, wie Sie es sich vorgestellt haben? Oder glich das Püree doch eher einer bröckeligen Masse? Hummus ist nicht so einfach gemacht wie es aussieht. Vor allem ist es für diejenigen eine Herausforderung, die nicht die Gabe (und das Rezept) ihrer zum Beispiel israelischen, syrischen oder libanesischen Großmutter mit in die Wiege gelegt bekommen haben.
Hummus, das ist ein Püree aus Kichererbsen, Zitrone, Knoblauch, Tahina (eine Paste aus feingemahlenen Sesamkörnern), Olivenöl, Pfeffer und Salz, das man mit Pita-Brot isst, oder als Dip zu Fleisch und Gemüse reicht. In Israel und im arabischen Raum ist es ein Nationalgericht. Bis hier hin: leicht zu verstehen. Doch spätestens wenn es darum geht, welche Kichererbsen man verwendet, in welchem Verhältnis man die Zutaten mischt und ob und wie man die Hülsenfrüchte überhaupt einweicht, um eine geschmeidige Konsistenz zu bekommen, wird es kompliziert: Denn neben den bekannten Zutaten und der normalen Zubereitungsweise (einfach alles zusammen mixen), gibt es noch die Geheimzutaten – und folglich die Geheimzubereitung.
Die Suche nach dem perfekten Hummus-Rezept
Wir haben uns also umgehört. Eine Hobby-Köchin mit jüdischen Wurzeln, die für sich beansprucht, das weltbeste Hummus zu machen hielt sich bedeckt, verriet allerdings zwei kleine Tipps: nicht zu viel Knoblauch verwenden, und Bio-Kichererbsen aus dem Glas (nicht aus der Dose) inklusive des Wassers nehmen. Eine befragte Kollegin weiß nur, wie es nicht geht, und ein anderer Kollege schwört darauf, jede Kichererbse einzeln zu schälen und Backpulver beim Kochen hinzuzugeben. Es folgten Zutaten-Tipps wie Limette und Joghurt und der Hinweis, es zwei Stunden ruhen zu lassen. Und selbst Webseiten führen Listen mit den größten Hummus-Fehlern. Darin vertreten: zu viel Knoblauch, zu wenig Knoblauch, zu viel Tahina, zu wenig Tahina.
Ausgestattet mit den mehr oder weniger wertvollen Tipps sind wir der Sache selbst auf den Grund gegangen und haben eimerweise Hummus gemacht. Unser Tipp: Gutes (!) Olivenöl und Kreuzkümmel verwenden und neben Zitrone ein paar Spritzer frischen Limettensaft hinzugeben.
Mit Rezepten! 6 israelische Spezialitäten, die man unbedingt probieren sollte
Weltspeisen-Rezept mit Power-Zutaten Rote-Bete-Hummus selbst gemacht – so geht’s!
Zum Nachkochen 3 Rezepte aus Jordanien, die Sie probieren müssen!
Hummus selbst gemacht – das Rezept
Zutaten
- 350 g Kichererbsen aus dem Glas
- 20 g Tahina
- gutes Olivenöl (ca. 2 EL)
- Saft von 1/2 Zitrone und 1/2 Limette
- 2 Knoblauchzehen
- 1-2 g Kreuzkümmel
- Pfeffer, Salz
- Petersilie
- Pita-Brot
Zubereitung
1. Die Kichererbsen abtropfen lassen, dabei das Wasser auffangen und beiseite stellen.
2. Kichererbsen, Tahina und Knoblauch in eine Schüssel geben und pürieren. Dabei abwechselnd Olivenöl und Kichererbsen-Wasser hinzugeben, bis eine sämige Masse entsteht.
3. Zum Schluss den Zitronen- und Limettensaft dazu geben und mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken.
4. Das Hummus danach mindestens eine, besser zwei bis drei Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
Auch interessant: Vietnamesische Frühlingsrollen selbst gemacht – das Rezept
Das Püree in ein tiefes Schälchen füllen und mit dem Löffel in der Mitte eine Kuhle formen. Olivenöl über das Hummus tröpfeln und mit Petersilie verzieren. Dazu schmeckt lauwarmes Pita Brot.