15. Oktober 2022, 8:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Pho und Vietnam: Das gehört zusammen wie Frankreich und Crêpes, Italien und Pizza. Neben einem großartigen Frühstück ist sie vor allem eines: ein Wunderheilmittel. Bei welchen Wehwehchen sie hilft und wie man sie zubereitet, lesen Sie bei TRAVELBOOK.
Übersicht
Wer früh morgens durch die Straßen von Hanoi läuft, sieht überall Menschen auf Plastikstühlen sitzen und Pho löffeln, Vietnams traditionelle Frühstückssuppe. Eine Rinderbrühe mit Rindfleisch (Pho Bo) oder Hähnchen (Pho Ga), Reisbandnudeln und frischen Kräutern.
Sie zuzubereiten ist kein Hexenwerk, den Namen als Nicht-Vietnamese richtig auszusprechen dagegen schon. „Eine Foooh, bitte“, so wie es die Deutschen sagen, ist falsch. Eher klingt Phở wie das englische „Fur“ (Fell) im Hals gesprochen.
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Bei der falschen Aussprache kann es übrigens ziemlich peinlich werden: Angeblich soll Pho falsch ausgesprochen übersetzt zur „Schlampe“ werden. Autsch! Auch wenn diese These nie eindeutig bestätigt werden konnte: Wer will schon aus Versehen eine „heiße Schlampe“ bestellen? Also sollte man die Aussprache am besten den Einheimischen überlassen.
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Wirkung von Pho: Die Suppe hat angeblich magische Kräfte
Genug zur Aussprache, jetzt geht’s ans Eingemachte: Die Suppe hat, so sagt man, magische Kräfte! Ähnlich wie in der deutschen Hühnersuppe steckt auch in einer Pho jede Menge gutes Zeug – vorausgesetzt man bereitet sie mit den allerfrischsten Zutaten zu. Koriander ist gut für Magen und Darm, das Vitamin C in der Limette hilft etwa bei Erkältungen, und im Rindfleisch steckt eine große Menge an Zink, das stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Diese Kombi ist unschlagbar, hilft bei grippalen Infekten, Bauchschmerzen, (Liebes)Kummer, gegen Kälte und Grippe. Schlichtweg: bei allen Wehwehchen, die man mal so hat im Leben.
Das Geheimnis des authentisch-vietnamesischen Geschmacks: Sternanis, den man einfach mit einer Stange Zimt ein Stündchen in der Brühe mitkocht.
Jede Familie, jede Region in Vietnam hat ihr eigenes Pho-Rezept. Hier kommt unseres:
Zutaten
- 1,5 kg Knochen und Fleisch zum Kochen der Brühe (z. B. Beinscheibe mit Knochen und -mark)
- 2-3 Sternanis
- 1-2 Zimtstangen
- eine große Zwiebel
- ein ca. daumengroßes Stück frischer Ingwer
- 500g Reisbandnudeln
- 300g Rinderfilet (alternativ Rinderhüfte oder Rumpsteak)
- 1 Bund Lauchzwiebeln
- je ca. 4-5 Stängel Thai-Basilikum, Minze und Koriander
- Mungbohnen Sprossen
- 1 kleine Chilischote
- 1-2 Limetten (unbehandelt)
- 1-6 EL Fischsoße (nach Geschmack)
- Salz, Pfeffer
Zubereitung von Pho
- Für die Brühe das gewaschene Fleisch in einem großen Topf (ca. 2-3 l) mit Wasser zum Kochen bringen.
- Ingwer und Zwiebel im Ganzen schälen und in einer Pfanne ohne Fett, alternativ über einer offenen Gasflamme, anrösten und anschließend mit in die Brühe geben.
- Das Ganze bei mittlerer Hitze mindestens zwei Stunden köcheln lassen.
- Anschließend den Sternanis und die Zimtstange(n) noch etwa eine Stunde mit köcheln lassen, zwischendurch mit Salz und Pfeffer würzen.
- Nach circa drei bis vier Stunden Fleisch, Knochen und Gemüse herausnehmen. Das Suppenfleisch lösen und zur Seite stellen. Die Brühe abschmecken und ggf. noch mal mit Salz, Pfeffer und einigen Teelöffeln Fischsauce würzen.
Tipp: Nicht vom Geruch der Fischsoße abschrecken lassen, sie gibt der Suppe einen guten, außergewöhnlichen Geschmack. - Das Rinderfilet mit einem scharfen Messer in sehr feine Streifen schneiden und beiseite stellen.
Tipp: Man kann das Fleisch im Ganzen auch ein paar Minuten in einer Folie in das Tiefkühlfach legen. Leicht angefroren lässt es sich leichter schneiden. - Die Reisnudeln nach Packungsanleitung in Salzwasser kochen. Der Topf sollte groß genug sein, damit die Nudeln nicht aneinander kleben.
- Inzwischen Minze, Koriander und Thai-Basilikum waschen und trocken schütteln. Die Blätter abzupfen und klein hacken. Die Lauchzwiebeln und die Chilischote in kleine Ringe schneiden. Anschließend die Limette heiß abwaschen und achteln und die Sprossen waschen.
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Pho richtig servieren
Brühe, Fleisch und Kräuter stehen bereit? Dann muss die Pho-Suppe nur noch angerichtet werden. Dafür die Reisbandnudeln, die Sprossen und das gekochte Suppenfleisch in eine große Schüssel oder einen tiefen Teller geben, Kräuter und Frühlingszwiebeln darauf verteilen. Anschließend die dünnen, rohen (!) Rinderfilet-Scheiben dazugeben und alles mit der heißen Brühe übergießen. So gart das Fleisch in der Suppe und wird ganz zart und rosa. Mit Limettenstücken und den Chili-Ringen verfeinern.