16. Oktober 2017, 12:59 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Miles Davis Drive, Martin Luther King Jr. Road, George Washington Parkway – in den USA, wie auch in Deutschland, werden wichtige Personen häufig mit Straßennamen geehrt. Aber haben Sie sich schon mal gefragt, ob es Straßen gibt, die Ihren Vor- oder Nachnamen tragen? Eine Karte gibt, zumindest in den USA, eine Antwort darauf.
Straßen können unter anderem die Namen von Pflanzen, Flüssen, Städten, Ländern und Gebäuden tragen – aber natürlich auch von berühmten und wichtigen Persönlichkeiten. Die Namensvergabe liegt in Deutschland in der Hand der Gemeinden und Bezirke. Anwohner dürfen immer Vorschläge machen, wenn eine neue Straße entsteht. Oft bekommen Straßen den Namen von nahe gelegenen Gewässer, Grünflächen oder Städten, in den USA werden sie häufig schlichtweg durchnummeriert: First Avenue, Second Avenue, East 9th Street, West 7th Street.
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Auf der Webseite crossings.us kann man nun herausfinden wie viele Straßen es gibt, die den eigenen Vor- oder Nachnamen oder die Kombination aus beiden tragen. Bisher funktioniert das leider nur für die USA, was es aber sogar noch spannender macht, da in Nordamerika ganz andere Namen beliebt sind als hierzulande. Wie man bereits aus dem Namen der Karte herauslesen kann, geht es vor allem darum, crossings und intersections, also Kreuzungen, zu finden. Man kann damit nachschauen, ob sich in den USA zwei Straßen kreuzen, die den eigenen Namen und den Namen des Partners oder eines Freundes tragen – oder aber den eigenen vollen Namen. Das wird aber nicht allzu häufig vorkommen, außer man heißt beispielsweise James Smith. Besonders beliebte Suchanfragen sind laut der Seite Blake und Ryan, David und Rachel, James und Molly oder Christopher und Robin.
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Green Drive trifft auf Day Street
Die Seite listet zudem besonders interessante oder kuriose Kreuzungen auf. In East Brooklyn, US-Bundesstaat Connecticut, trifft der Green Drive auf die Day Street und erinnert damit an die US-amerikanische Pop-Punk-Band Green Day. Eine echte Verbindung zu den Straßen hat die Band aber nicht, außer dass das Video zu ihrer Single „Warning“ aus dem Jahr 2000 in der Nähe entstanden ist. In anderen Bundesstaaten treffen aber auch hochwertigere Vertreter der Musikgeschichte aufeinander: So treffen Straßen, die nach Vivaldi benannt sind, auf Wege, die Mozart, Verdi und Puccini heißen.
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Straßennamen einer Gemeinde folgen oft einem Thema
Künstler und ihre Werke erfreuen sich auch bei den US-Straßennamen großer Beliebtheit. So trifft Leonardo da Vinci in Florida auf den Mona Lisa Boulevard. Da Vinci ist generell ein beliebter Name und kreuzt in Texas den Michelangelo Drive und in Florida die Picasso Avenue. Dass sich ähnliche Straßennamen häufiger begegnen, ist aber nicht so außergewöhnlich. Oft folgen die Namen einzelner Gemeinden einem übergeordnetem Thema – Künstler, Musiker, Pflanzen, Sport.
Etwas verstörend ist eine Straße in der kleinen Stadt Circleville im Bundesstaat Ohio. Sie heißt schlichtweg Hitler Road. Dort zu finden ist zudem ein Friedhof namens „Hitler Ludwig Cemetery“. Namensgeber ist der Gründerväter der Stadt, George Washington Hitler, und dessen Familie. Und tatsächlich finden sich noch weitere Straßen mit solch einem Namen in Circleville, aber auch im Bundesstaat Indiana.
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Simpel und einfallslos geht auch
In Robertson County in Texas hatte wohl jemand so gar keine Lust, Straßen genauer zu benennen und gab vier Wegen folgende, recht banale Namen: Anyway Drive, Whichway Drive, Thatway Drive und Thisway Drive, wobei letztere zweimal vorkommt. Es handelt sich aber um eine abgelegene Gegend, sodass diese Straßennamen wahrscheinlich nicht allzu viele Menschen verwirren können.