7. März 2018, 17:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Mpenjati Beach ist 2014 offiziell zum komplett textilfreien FKK-Strand ernannt worden – dem ersten Südafrikas. Doch offensichtlich tat man sich ein wenig schwer mit der neu gewonnenen Freizügigkeit, wie nicht nur einige der 19 Regeln zeigen, die für den Strand galten, sondern auch die Tatsache, dass das Nacktsein dort inzwischen wieder verboten wurde.
Die Freikörperkultur ist in Deutschland heutzutage schon gar nicht mehr wegzudenken. Während die Nackedeis mittlerweile nicht nur beim Baden, sondern auch beim Wandern oder auf Kreuzfahrten ihren Bedürfnissen legal nachkommen dürfen, sind andere Länder noch arg zugeknöpft – mancherorts wird man gar bestraft, wenn man sich in der Öffentlichkeit zum Nacktbaden entblößt. 2014 wollte Südafrika einen Schritt ins FKK-Paradies wagen.
Der Mpenjati Beach, nördlich von Port Edward in der östlichen Provinz KwaZulu-Natal gelegen, wurde damals von der Hibiscus Coast Stadtverwaltung zum ersten offiziellen FKK-Strand des Landes ernannt. Dahinter stand die hiesige Organisation KwaZulu Natal Naturist Association (KZNNA), die unter anderem mit einer Petition für einen textilfreien Strand kämpfte – zum Grauen vieler Anwohner. Laut der Initiative ist der Strand jedoch schon seit 20 Jahren gemeinhin als FKK-Strand bekannt, viele würden für nackte Aktivitäten extra aus dem ganzen Land und der Welt anreisen.
Seit Frühjahr 2015 durfte der Mpenjati Beach ganz offiziell nur noch komplett hüllenlos betreten werden, wie die südafrikanische Stadtverwaltung auf TRAVELBOOK-Nachfrage damals bestätigt hat.
Absurde FKK-Regeln
Für Schlagzeilen sorgten damals vor allem einige der eigens für den Nackstrand erlassenen Regeln, die das Online-Portal „Thrillist.com“ auflistete. Insgesamt 19 Vorschriften hätten die FKK-Anhänger demnach an dem etwa 500 Meter langen Abschnitt zwischen dem Trafalgar und dem Palm Beach befolgen müssen. Viele der Regeln sind nicht ungewöhnlich und gelten an den meisten Nudistenstränden weltweit oder zumindest zur Etikette unter den FKK-Anhängern.
Geregelt wurde etwa, wie Männer damit umzugehen haben, wenn sie versehentlich eine Erektion bekommen. Was im Internet vor allem in Foren eifrig diskutiert wird, hat in Südafrika eine Regelung bekommen. Man(n) solle die Erektion bitte verstecken: „Wir wissen, dass das manchmal unkontrolliert passiert. Ein einfaches Handtuch zum Verdecken, und keiner wird es merken“, hieß es laut „Thrillist.com“ in dem Kodex.
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Kein Fummeln, kein Poledancing
Viele der anderen Vorschriften entsprachen dem mehr oder weniger international geltenden Kodex der FKK-Jünger: So dürfe man andere am Strand nicht anstarren, und – natürlich – ist das Fotografieren ohne Einwilligung der anderen Personen am Strand verboten. Auch obszöne Gespräche solle man unterlassen sowie aufreizendes Tanzen, wobei Poledancing laut „Thrillist“ als Beispiel angeführt wird, was dann doch ziemlich absurd erscheint.
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FKK-Strand wieder verboten
So verwirrend die Regeln klingen, so konfus war auch der Informationsfluss bei der Kommunikation, denn innerhalb der Behörde blieb die Zuständigkeit für den neuen FKK-Strand bis zum Schluss ungeklärt. Und so verwundert es kaum, dass der Strand zumindest offiziell schon kurze Zeit später wieder als Naturisten-Strand verboten wurde, wie die örtliche Zeitung „South Coast Harald“ berichtet. Die Gemeinde habe damals falsch und gegen den Willen der Strandverweigerer gehandelt, monierte der so genannte Public Protector, eine Art unabhängige Bürgerinitiative in Südafrika, und forderte die Gemeinde auf, die FKK-Erlaubnis zurückzuziehen. Was offenbar auch geschehen ist.