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Lust auf Geschichte?

Erotische Souvenirs aus aller Welt

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TRAVELBOOK Redaktion

14. November 2016, 11:40 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Keine Lust auf herkömmliche Souvenirs wie Tasse, T-Shirt oder Topflappen? Wie wäre es zur Abwechslung mal mit etwas Erotik? Darstellungen vom Liebesakt sind seit Tausenden von Jahren ganz alltäglich und ein zentraler Lebensmittelpunkt in vielen Kulturen. TRAVELBOOK zeigt erotische Souvenirs aus aller Welt, mit denen Sie Ihren Partner garantiert überraschen.

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London 

Wenn sie einen Trip nach London planen, ist das British Museum ohnehin ein Muss für jeden Städtetrip. Für ein ganz spezielles Souvenir müssen Sie nur einen Abstecher in den Museumsshop machen. Hier kann man verschiedene Kopien von Münzen erwerben, die Spintriae zeigen (lateinisch: „Strichjunge“). Es handelt sich dabei um Darstellungen aus der Frühen Kaiserzeit, die anstatt des üblichen Kaiserkopfes einen Phallus oder andere anzügliche Motive zeigen. In der Forschung werden diese besonderen Münzen als Eintrittskarte oder „Gutscheine“ für Bordellbesuche gedeutet. Auch die Kopie der nackten Aphrodite aus dem 3. Jh. v. Chr. kann man hier für schlappe 155 Pfund (189 Euro) erwerben und sich Zuhause ins Wohnzimmer stellen.

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Kopie einer römischen Münze mit einer erotischen Liebesszene. Foto: © The Trustees of the British Museum

Ägypten 

In Ägypten springen einem vor allem die Statuetten des Gottes „Min“ sofort ins Auge. Er gehört als Zeugungs- und Fruchtbarkeitsgott zu den Hauptgöttern des alten Ägypten und ist „der Stier, der auf den Frauen ist und Samen schafft“. Zu finden sind die Statuetten oft als menschliche Gestalt mit geschlossenen Beinen und dem erigierten Glied in der linken Hand. Die Mitbringsel der anderen Art bekommt man an vielen Souvenirständen der typischen Touristenziele wie Hurghada.

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Massen an Statuetten des ägyptischen Fruchtbarkeitsgottes Min in einem Souvenirladen in Hurghada. Foto: C. Tomerius

Japan

Alljährlich im April findet in Kawasaki das große Penis-Festival „Kanamara Matsuri“ statt, bei dem das männliche Glied als Symbol der Fruchtbarkeit gefeiert wird. Der Name des Festes bedeutet übersetzt „Festival des stählernen Phallus“ und leitet sich von einer japanischen Sage aus dem 17. Jahrhundert ab. Eine junge Frau soll in ihrer Vagina ein Monster mit scharfen Zähnen gehabt haben, das die Männer bei der Hochzeitsnacht kastrierte. Bei einem Schmied ließ sie sich einen Penis aus Stahl fertigen, um die Zähne des Dämons zu brechen und sie zu erlösen. Um diesen herum wurde der Kanayama-Tempel gebaut. Er diente damals Prostituierten als Gebetsort, die von Geschlechtskrankheiten verschont bleiben und gute Geschäfte machen wollten. Noch heute zieht die feierliche Parade mit Phallus-Symbolen durch die Stadt bis zum Tempel. Während des Festivals gibt es zahlreiche Travestie-Shows zu sehen und auch alles zu kaufen, was eine Penis-Form hat: Schokolade, Lutscher, Spielzeuge und weitere Souvenirs.

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Holz-Souvenirs in Penis-Form auf dem großen Festival „Kanamara Matsuri“ in Kawasaki. Foto: Getty Images

Brüssel

Mitten im Sablon-Viertel findet sich in einer kleinen Seitengasse das „MEM – Museum of Erotics and Mythology“. Es handelt sich dabei um eine Privatsammlung des ehemaligen Mediziners Dr. Guy Martens, der 40 Jahre lang leidenschaftlich seine eigenen Souvenirs rund um die Geschichte und Kunst der Erotik gesammelt hat. Das Museum beherbergt unter anderem römische Öllämpchen aus Ton mit wilden Liebesszenen, eine Türklinke in Phallusform sowie ein seltenes Präservativ aus Ziegenhaut aus dem Jahre 1830, bedruckt mit den Worten: Osons-nous (wagen wir es).

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Die Brüsseler Privatsammlung zeigt die verschiedensten Artefakte der Geschichte von Lust und Liebe. Unter anderem eine Türklinke (links) oder Steinskulpturen in Phallus-Form (rechts). Foto: Getty Images

Indien

Sie planen einen Urlaub in Indien? Welches besondere Andenken Sie dort bekommen, das zum kulturellen Erbe der indischen Tradition gehört, liegt auf der Hand: das Kamasutra. Der Leitfaden der Erotik und Liebe geht bis auf das 200 Jh. n. Chr. zurück und besteht aus insgesamt sieben Büchern mit über 400 verschiedenen Stellungen. Wenn es nicht das ganze Mammut-Werk sein soll, kann man auch auf pfiffige Gadgets wie ein Untersetzer-Set mit Kamasutra-Bildern zurückgreifen. Das junge Unternehmen „Chumbak“  hat sich mittlerweile in zahlreichen Souvenierläden in Indien und auch im Internet auf landestypische Mitbringsel spezialisiert. Wer hier bestellt, spart sich die Schlepperei auf der Reise.

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Ein Untersetzer-Set mit Bildern des indischen Kamasutra ist in jedem Zuhause ein Hingucker. Foto: Redpatang.com/Chumbak

China

Sie möchten Ihrem oder Ihrer Liebsten mit einem erotischen Souvenir aus dem chinesischen Kulturkreis eine Freude machen? Wie wäre es mit einem Exemplar des „Tao der Liebe“, der Unterweisung in altchinesischer Liebeskunst? Es handelt sich hierbei um Sexpraktiken, die dem Daoismus entstammen. Anregende Bilder der verschiedenen Stellungen machen aus dem Werk alles andere als trockene Lektüre. Sollte man der Chinesischen Sprache nicht mächtig sein, sind natürlich auch zeitgenössische Texte bei vielen deutschen Buchhändlern erhältlich. Eine bekannte Abhandlung über die taoistischen Geheimpraktiken von Sex und Erotik erschien beim Rowohlt-Verlag von Jolan Chang: „Das Tao der Liebe: Unterweisungen in altchinesischer Liebeskunst“.

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Historischer chinesischer Druck: „Die Verbindung der Essenzen“ (links) und das Buch von Jolan Chang: „Das Tao der Liebe. Unterweisungen in altchinesischer Liebeskunst“ erschienen beim Rowohlt-Verlag (rechts). Ein Untersetzer-Set mit Bildern des indischen Kamasutra ist in jedem Zuhause ein Hingucker. Foto: Redpatang.com/Chumbak

Österreich

Wer einen Urlaub in Niederösterreich plant und Mozartkugeln als Souvenir zu langweilig findet, sollte einen Abstecher nach Willendorf machen. Im kleinen beschaulichen Ort in der Wachau wurde 1908 die 25.000 Jahre alte „Venus von Willendorf“ bei Bauarbeiten der Donauuferbahn gefunden. Hier kann man im Museumsshop zum Beispiel eine originalgetreue Venus mit Expertise für 59 Euro oder, wer nicht ganz so viel Geld für ein Souvenir locken machen möchte, einen Kühlschrankmagnet für 3,20 Euro erwerben. Das Original aus der jüngeren Altsteinzeit ist allerdings im Naturhistorischen Museum in Wien zu sehen.

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In Niederösterreich kann man ein ganz besonderes Souvenir erwerben, dessen Geschichte 25.000 Jahre zurückgeht: Die „Venus von Willendorf“ gibt es zum Beispiel als Schlüsselanhänger für 2 Euro (links) oder auch als Kunststoffnachbildung auf Holzsockel für 4,90 Euro (rechts). Foto: ©Satzl Christian
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Amsterdam

Natürlich muss man auch bei einem Trip nach Amsterdam nicht auf erotische Mitbringsel verzichten. Das Sex-Museum „Der Tempel der Venus“ zeigt die Geschichte der Erotik von der Antike über Marilyn Monroe bis heute und bietet auch im Museumsshop so einiges Erinnerungswürdiges an.

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