Direkt zum Inhalt wechseln
logo Deutschlands größtes Online-Reisemagazin
Aus Sicht von Auswanderern

Die günstigsten (und teuersten) Länder zum Leben und Arbeiten

Vietnam ist laut der „Expat Insider Studie“ im Jahr 2024 das günstigste Land zum Leben und Arbeiten
Das Bild zeigt Platz 1 der laut Studie günstigsten Länder zum Leben und Arbeiten Foto: Getty Images

26. Juli 2024, 14:58 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Verschiedene offizielle Marker lassen Rückschlüsse darüber zu, ob in einem Land die allgemeinen Lebenshaltungskosten eher hoch oder niedrig sind. Doch wirklich realistisch können es natürlich vor allem diejenigen beurteilen, die an entsprechenden Orten heimisch sind – dort also tatsächlich leben und arbeiten. TRAVELBOOK stellt die laut einer aktuellen Umfrage unter Auswanderern günstigsten und teuersten Länder vor.

Artikel teilen

Internations ist ein international tätiges Auswanderer-Portal. Es versteht sich als Netzwerk für Menschen auf der ganzen Welt, von denen manche z. B. ein neues Heimatland suchen und andere wiederum Erfahrungswerte aus ihrer eigenen räumlichen Veränderung teilen. Nun, zum inzwischen 11. Mal, veröffentlichte Internations seine jährliche „Expat Insider“-Studie, und als einen Teil davon die „besten (und schlechtesten) Länder für Ihr Portemonnaie im Jahr 2024“. Falls Sie nun an Urlaub denken, so werden die folgenden Informationen Ihnen nicht weiterhelfen. Die Erhebung soll explizit die günstigsten Länder zum Leben und Arbeiten aufzeigen, und so auch die besonders teuren.

So wurden die günstigen und teuersten Länder ermittelt

Mithilfe von Fragebögen hat Internations die finanzielle Situation ihrem Netzwerk angeschlossener Auswanderer (sogenannter „Expats“) anhand von vier wesentlichen Kriterien ermittelt. Es wurde einerseits die subjektiv empfundene Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Situation abgefragt, daneben die Höhe der anfallenden Lebenshaltungskosten sowie das nach deren Abzug tatsächlich verfügbare Haushaltseinkommen. Zuletzt berücksichtigten die Analysten auch die von den Auswanderern empfundene finanzielle Sicherheit in ihrer neuen Wahlheimat. Es wurden nur Länder in das Ranking aufgenommen, die jeweils mindestens 50 Befragte vorweisen konnten. Das waren in diesem Jahr 53.

Asiatische Länder schneiden besonders gut ab

Ganze sechs Länder unter den Top 10 der demnach besonders günstigen Länder zum Leben liegen in Asien. An der Stelle sei aber auch gesagt, dass der Kontinent uns auf der anderen Seite des Spektrums noch einmal begegnet wird …

Doch zunächst zu Platz 1, einem übrigens seit drei Jahren unangefochtenen: Vietnam. „Nicht bloß, dass weit mehr als vier von fünf Auswanderern (86 Prozent) die Lebenshaltungskosten dort als günstig einschätzen“, heißt es dazu auf der Internations-Website, „die Hälfte bewerte sie gar als sehr gut.“ Rund 68 Prozent der nach Vietnam Ausgewanderten bezeichneten demnach ihr verfügbares Haushaltseinkommen als „mehr als ausreichend“, um ein komfortables Leben führen zu können.

Das nächste asiatische Land in der Liste folgt auf dem dritten Platz mit Indonesien. Wobei es hinsichtlich der selbsterklärten Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Situation unter allen Ländern am zweitbesten abgeschnitten hat. Das kann in dieser Bewertungskategorie nur Panama (ingesamt Platz 4) toppen. In Indonesien sind die Einkommen rund doppelt so hoch wie im weltweiten Durchschnitt, erklärt das Auswanderer-Portal. Auf Platz 5 finden sich die Philippinen ein, auf Platz 8 Thailand und China schließt die Top 10 ab.

Die 10 günstigsten Länder zum Leben laut Auswanderern in der Übersicht

  • 1. Vietnam
  • 2. Kolumbien
  • 3. Indonesien
  • 4. Panama
  • 5. Philippinen
  • 6. Indien
  • 7. Mexiko
  • 8. Thailand
  • 9. Brasilien
  • 10. China

Zusammenfassend hat das diesjährige Ranking nicht viel Neues hervorgebracht, schreiben die Verantwortlichen. Neun der zehn als am günstigsten zum Leben bewerteten Länder waren auch 2023 in der Top 10 anzutreffen. Die einzige nennenswerte Verschiebung habe es mit Malaysia (ehemals Platz 5, jetzt Platz 11) und Brasilien gegeben, dem von Platz 17 im Jahr 2023 nun der Sprung in den einstelligen Bereich gelungen ist.

Einige europäische unter den teuersten Ländern zum Leben

Am unteren Ende des Rankings sind europäische Länder recht präsent. So belegt Irland einen unrühmlichen Platz 50 von insgesamt 53, Platz 52 Finnland. Nicht viel, aber immerhin etwas besser hat Norwegen abgeschnitten (Platz 49). Als Gründe hierfür nennen die Analysten in den genannten Ländern gleichermaßen hohe Lebenshaltungskosten, wobei in Norwegen das Einkommen vergleichsweise hoch sei – „nur 33 Prozent dort verdienen weniger als 50.000 US-Dollar pro Jahr (gegenüber 52 Prozent weltweit)“. Das bedeute, dass das verfügbare Haushaltseinkommen einigermaßen zum Leben ausreicht.

Deutschland auf Platz 37

Über Deutschland liefert die Studie keine detaillierten Informationen. InterNations zeigt die Bundesrepublik nur in der Gesamtübersicht auf Platz 37. TRAVELBOOK berichtete jedoch vor einigen Monaten bereits über eine andere kürzliche Veröffentlichung des Portals, der zufolge Deutschland zu den besonders unbeliebten Ländern zum Auswandern zählt. Dies hatte weniger mit dem Thema Finanzen zu tun als mit einem demnach schwachen Digitalisierungsstand im Land und einem Mangel an Aufgeschlossenheit der Einheimischen, weshalb Zugezogene es schwer haben, Fuß zu fassen.

Die 10 Schlusslichter des Rankings in der Übersicht

Die eine oder andere Veränderung gab es bei Ländern im Nahen Osten. So ist etwa Bahrain verglichen mit dem Vorjahr relativ deutlich abgestützt – von Platz 27 im Jahr 2023 auf Platz 46 in diesem. „Hohe Kosten sind dort nicht das größte Problem“, erklärt dazu Internations. Doch nach eigenen Angaben kommen die Menschen dort mit ihrem verfügbaren Haushaltseinkommen nicht weit. Unter den Auswanderern im von Platz 38 auf 44 gefallenen Kuwait gaben demnach zwei von fünf an, finanziell nicht in der Lage zu sein, ein komfortables Leben zu führen.

Und jetzt also noch einmal zurück zu Asien. Singapur, vom Wirtschaftsmagazin „The Economist“ kürzlich erst zum teuersten Ort zum Leben erklärt – „auch wenn es sich diese zweifelhafte Ehre mit Zürich, der größten Stadt der Schweiz, teilt“, heißt es da –, belegt in der „Expat Insider“-Studie von Internations Platz 47 von 53. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer bewerten die Lebenshaltungskosten dort negativ. „Und mehr als ein Viertel (27 Prozent) gibt diesem Faktor die schlechtestmögliche Bewertung.“

Mehr zum Thema

Traumziel zahlreicher Auswanderer auf dem letzten Platz

Kanada rangierte bereits im Vorjahres-Ranking unter den „Bottom 10“, also unter den zehn Schlusslichtern des Rankings. 2024 belegt das nordamerikanische Land den allerletzten Platz. Mehr als die Hälfte der Befragten (rund 53 Prozent) gab laut den Insidern von Internations an, nicht finanziell sorgenfrei leben zu können. „Die Lebenshaltungskosten sind wahnsinnig hoch“, erklärte demnach ein Kanada-Auswanderer in seinem Fragebogen. Ausgehen zum Essen oder Trinken seien für ihn ein echter Luxus.

Das dürfte viele Menschen wehmütig stimmen. Denn wie TRAVELBOOK erst kürzlich berichtete, ist ausgerechnet Kanada laut einer aktuellen Untersuchung der Umzugsfirma „1st International“ das weltweit beliebteste Land unter Auswanderungswilligen. Gründe dafür dürften seine Vielfältigkeit und beeindruckend schöne Natur sein, und nicht minder Kanadas staatlich finanziertes Gesundheits- und Bildungswesen. Doch die hohen Lebenshaltungskosten sind leider nicht von der Hand zu weisen.

Themen Asien Europa Kanada
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.