19. Dezember 2024, 17:18 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Hunderttausende Deutsche wandern jedes Jahr aus, um in anderen Ländern ihr Glück zu suchen. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat nun untersucht, wie zufrieden sie mit ihrem neuen Leben sind – TRAVELBOOK stellt die Erkenntnisse vor.
Laut dem „Spiegel“ wanderten im Jahr 2023 etwa 265.000 Deutsche aus. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einige folgten ihrem Partner ins Ausland, andere verliebten sich in ein bestimmtes Land und das Lebensgefühl, welches mit diesem verbunden wird. Eine Studie hat nun untersucht, wie glücklich deutsche Auswanderer nach ihrem Umzug sind. Sie stützt sich auf Daten einer umfassenden und repräsentativen Langzeitbefragung, der sogenannten „German Emigration and Remigration Panel Study“, die zwischen 2017 und 2022 durchgeführt wurde. Das Ergebnis ist überraschend eindeutig.
Auswandern macht glücklich
Bei der Studie wurde die Entwicklung der Lebenszufriedenheit von Auswanderern und in Deutschland Verbliebenen im Alter von 20 bis 70 Jahren untersucht. Sie ergab, dass ein Umzug ins Ausland deutschen Auswanderern oft eine deutliche Steigerung ihrer Lebenszufriedenheit ermöglicht.
Auf einer Skala von null bis zehn zeigt sich, dass das subjektive Wohlbefinden im ersten Jahr nach der Auswanderung im Schnitt um 0,5 Punkte steigt – ein Zuwachs, der doppelt so hoch ist wie bei einem Umzug innerhalb Deutschlands oder nach der Geburt eines Kindes. Dabei zeigte sich, dass die Lebenszufriedenheit bis zu zwei Jahre nach dem Umzug deutlich erhöht bleibt, der Effekt im Laufe der Zeit im Ausland jedoch allmählich nachlässt. Die Forscher vermuten, dass sich die Menschen in diesem Zeitraum entweder an ihr neues Leben gewöhnt haben oder den Aufenthalt im Ausland nicht mehr nur positiv empfinden.
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Größter Zuwachs an Lebenszufriedenheit bei Singles
Einen entscheidenden Einfluss darauf, wie zufrieden Menschen nach einer Auswanderung im Zielland sind, scheint der Grund für die Auswanderung zu sein. Die größte positive Veränderung wurde bei Singles festgestellt, da diese in ihrer Entscheidung vergleichsweise unabhängig seien. Hingegen fiel der Anstieg der Zufriedenheit bei Personen, deren Auswanderung hauptsächlich vom Partner oder der Partnerin bestimmt wurde, deutlich geringer aus.
Faktoren wie die Anzahl der Kinder, der Erwerbsstatus oder die Einschätzung des Haushaltseinkommens hatten laut Studie keinen spürbaren Einfluss. Ebenso zeigen sich „keine Unterschiede in der Lebenszufriedenheit zwischen auswandernden Männern und Frauen“. Angaben dazu, in welchen Ländern deutsche Auswanderer am glücklichsten werden, liefert die BiB-Studie nicht.