1. Dezember 2014, 13:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine Sprache lernt man am besten in dem Land, wo sie gesprochen wird. Und sehr gut natürlich im Urlaub, kann man hier doch das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Doch wie organisiert man seinen Ferientrip mit Lerneffekt? Am bequemsten natürlich über einen Sprachreise-Anbieter. Doch ist das wirklich das Beste?
Sprachreisen haben verschiedene Vorteile: Unterricht und Unterkunft werden vom Veranstalter organisiert und Ausflüge mit der Klasse zuweilen auch. Doch ist eine Sprachreise wirklich das richtige für jemanden, der vom Alter her vielleicht nicht mehr als Student durchgeht und somit älter ist als die meisten seiner Mitschüler? Und der auch gewisse Ansprüche hat an den Kurs. Wenn man seinen Urlaub schon mit Pauken verbringt, dann sollte doch alles perfekt und effektiv sein.
In der Tat erfüllen viele Sprachreisen nicht die Erwartungen der Kursteilnehmer. Der Unterricht wird oft nur streng nach Lehrbuch durchgezogen, alternative Lernmethoden kommen wenn, dann nur sparsam zum Einsatz. Und wer sich für eine Privatunterkunft entschieden hat, in der Hoffnung dort bei freundlichen Gastfamilien seine Sprachkenntnisse gleich anzuwenden, findet sich nicht selten in dunklen Kämmerchen wieder, die der Hausbesitzer nur deswegen an Sprachschüler abtritt, weil er damit ein bisschen Geld verdienen kann.
Wer eine Sprachreise bucht, sollte also auf einige Dinge achten. Oder eine Alternative suchen. TRAVELBOOK zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, im Ausland seine Sprachkenntnisse zu vertiefen – und eine gute Zeit dabei zu haben.
Der Klassiker: Die Sprachreise
Die größte Herausforderung besteht hier wohl darin, aus dem großen Markt der Anbieter den passenden herauszusuchen. Dann muss man sich in der Regel nur noch entscheiden, ob man im Hotel, einem Apartment – allein oder in einer WG mit anderen Schülern –, einer Studentenunterkunft oder im Privatzimmer wohnen möchte. Der Rest wird vom Veranstalter organisiert. Diese Art des Sprachenlernens im Ausland ist natürlich die bequemste und auch sicherste – über das deutsche Reisevertragsgesetz sind die eingezahlten Beträge gesichert –, doch nicht unbedingt die preisgünstigste.
Die Alternative: Alles selbst organisieren
Was der Sprachreiseveranstalter macht, kann man eigentlich auch alles selbst: Flüge buchen, Unterkunft organisieren, Sprachkurs auswählen (denn die Sprachschulen am Urlaubsort recherchiert man einfach über das Internet). Die Vorteile an dieser Variante sind vielfältig: Die Flüge kann man bei Billigairlines buchen und spart dabei Bares. Bei der Zimmersuche kann man sich einen Gastgeber aussuchen, mit dem man auf einer Wellenlänge liegt und der auch gern Zeit mit einem verbringt – etwa, wenn man Couchsurfing betreibt oder über Airbnb ein Zimmer in einer WG sucht.
Für Fortgeschrittene I: Arbeiten statt Pauken
Wer seine Sprachkenntnisse nur auffrischen will, muss eigentlich nicht die Schulbank drücken. Er kennt die Grammatik und die Vokabeln – und was er nicht weiß, schaut er in Büchern oder im Internet nach. Viel wichtiger ist daher die Möglichkeit, die Sprache anzuwenden, also: mit Einheimischen zu sprechen. Am besten geht das eigentlich auf Arbeit, denn gemeinsame Projekte bieten Gesprächsstoff, Abläufe müssen organisiert, Jobs verteilt werden. Ein Freiwilligendienst im Ausland – etwa in Südamerika oder Südafrika – ist daher eine wunderbare Alternative zum Sprachkurs, zumal man sich hierbei auch noch nützlich macht und – etwa bei sozialen Projekten – einen sehr viel tieferen Einblick in das Land bekommt, als ein Lehrer vermitteln kann.
Hier finden Sie Freiwilligenprojekte auf der ganzen Welt.
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Für Fortgeschrittene II: Alleine reisen und ohne Plan
Und zu guter Letzt noch die Hardcore-Alternative für sehr Fortgeschrittene. Stürzen Sie sich einfach in die fremde Kultur – und zwar völlig ohne Plan und Reisebegleiter! Denn dann sind Sie gezwungen, ständig zu kommunizieren: um sich vor Ort zu orientieren, nach Verkehrsmitteln und Unterkünften zu suchen, Gesprächspartner in der Kneipe zu finden etc. Vielleicht verzichten Sie sogar auf Reiseführer und Stadtpläne und fragen einfach die Einheimischen, was Sie ihnen empfehlen würden. So lernen Sie die Stadt/das Land gleich aus einer ganz anderen Perspektive kennen.