13. Dezember 2016, 14:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bali boomt, nie kamen mehr Touristen als dieses Jahr auf die zu Indonesien gehörende Insel im Indischen Ozean. TRAVELBOOK erklärt, warum Bali gerade so angesagt ist und woher die meisten Urlauber kommen.
Schon 2015 wurde die 4-Millionen-Marke bei den Urlaubern auf Bali überschritten. Und 2016 sind es noch mehr, wie aus einem Bericht des Schweizer Tourismusportals Travelnews.ch hervorgeht. So verzeichnete die tropische Insel Ende bereits Oktober mehr als 4,07 Millionen Besucher – ein Plus von 21,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, dem bisherigen Rekordjahr. Damit dürften erstmals mehr Menschen auf Bali Urlaub gemacht haben, als dort leben (4,22 Millionen).
Woher die meisten Urlauber kommen
Wie das Schweizer Portal weiter berichtet, kommen die mit Abstand meisten Touristen aus China und Australien. Beide Länder zusammen machen fast die Hälfte (43 Prozent) aller Gäste auf Bali aus. Im Vergleich zum Vorjahr sind 36 Prozent mehr Urlauber aus China nach Bali gereist, aus Australien kamen 16 Prozent mehr Urlauber. Das größte Plus verzeichnet Indien mit 58,7 Prozent mehr Bali-Reisenden in 2016. Aber auch in Europa wird die indonesische Insel als Reiseziel immer beliebter: Aus Großbritannien und Frankreich kamen dem Bericht zufolge jeweils etwa ein Drittel mehr Urlauber als noch in 2015.
Auch bei deutschen Urlaubern im Trend
Auch bei deutschen Urlaubern steht Bali hoch im Kurs, wie eine Analyse von Skyscanner zeigt. Die Reisesuchmaschine hat die Suchanfragen aus Deutschland für weltweite Destinationen in den vergangenen drei Jahren ausgewertet – demnach hatte Bali nicht nur einen starken positiven Anstieg seit 2015, sondern ist auch in den vergangenen drei Jahren positiv angestiegen, nämlich um durchschnittlich 24 Prozent. „Die Skyscanner-Suchanfragen verdeutlichen, dass auch im Jahr 2017 der Hype um Bali nicht aufhören wird“, schlussfolgert das Reiseportal.
Eine Auswertung der Anfragen auf der Suchmaschine Google, die „Google Trends“ zu Beginn des Herbstes exklusiv für TRAVELBOOK durchgeführt hat, zeigt zudem ebenfalls deutlich, dass Bali zu den Sehnsuchtsorten der Deutschen zählt.
Was Bali so beliebt macht
Für Urlauber aus Australien, die die größte Gruppe an Bali-Reisenden stellen, spielt sicher zum einen die relativ geringe Entfernung nach Bali eine Rolle. So sind es etwa von Sydney aus nur knapp sechs Flugstunden bis in die Inselhauptstadt Denpasar. Zudem sind die Preise für Unterkünfte, Restaurants und Aktivitäten auf Bali noch vergleichsweise niedrig. Das bestätigt auch Annette D., die gerade von einem dreiwöchigen Bali-Trip zurückgekehrt ist. „Ich hatte den Eindruck, dass man im Vergleich zum Beispiel zu Thailand auf Bali schon noch weniger zahlt“, sagt die 28-Jährige zu TRAVELBOOK.
Und was macht Bali sonst noch so reizvoll? Für Annette ist es vor allem die Vielfalt im Land: „Auf Bali kann man am Strand liegen oder Surfen lernen, Tempel und Reisterrassen besuchen oder einen Vulkan besteigen.“ Zudem ist Bali international dafür bekannt, dass man dort viel und gut feiern kann. Das tun auch die Australier besonders gern, in einem Artikel der australischen Zeitung „Perth Now“ bezeichneten sie Bali kürzlich sogar als ihre Lieblingsparty-Insel.
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Diskussion um Alkoholverbot
Balis Party-Hochburg liegt im Süden der Insel, in den Orten Kuta und Seminyak reiht sich ein Club an den nächsten, und an den kilometerlangen Stränden ziehen unzählige Bars die Urlaubermassen an. Überhaupt kann man den kompletten Süden der Insel getrost als Touristenhochburg bezeichnen. Vor allem Kuta gilt bereits seit Jahren als der „Indonesische Ballermann“.
Mit dem Party-Tourismus könnte allerdings bald schluss sein: Zwei religiöse Parteien im mehrheitlich muslimisch geprägten Indonesien haben einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der den Konsum, Verkauf und die Produktion von Getränken mit mehr als 1 Prozent Alkoholgehalt verbietet. Kritiker sagen einen deutlich Rückgang an Bali-Urlaubern voraus, sollte das Alkoholverbot tatsächlich kommen.