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Loch in Hotelzimmerwand geschlagen, Juwelenklau, …

14 Fälle, in denen sich Touristen so richtig daneben benommen haben 

Ein Urlauber hat in Rom das Kolosseum beschädigt, indem er die Namen von sich und seiner Freundin in das Mauerwerk ritzte. Es ist nicht der erste Fehltritt eines Touristen – weltweit gibt es zahlreiche Fälle.
Ein Urlauber hat in Rom das Kolosseum beschädigt, indem er die Namen von sich und seiner Freundin in das Mauerwerk ritzte. Es ist nicht der erste Fehltritt eines Touristen – weltweit gibt es zahlreiche Fälle. Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

9. August 2024, 14:07 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Die Urlaubszeit ist für viele die schönste Zeit des Jahres. Doch vor lauter Erholung setzt bei dem ein oder anderen Urlauber anscheinend auch gelegentlich das Hirn aus – denn Jahr für Jahr kommt es erneut zu haarsträubenden Meldungen über touristisches Fehlverhalten. Wir stellen 14 besonders skurrile Fälle vor.

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Kreuzfahrtschiffe sind bei Urlaubern bekannt und beliebt für die umfangreichen Getränkepakete, die meistens auch eine All-inclusive-Versorgung mit alkoholischen Getränken darstellen. Dieses Paket wurde laut der Zeitung „Daily Echo“ zwei britischen Touristen zum Verhängnis. Denn nun kam es in einem besonders ungewöhnlichen Fall touristischen Fehlverhaltens zu einem Gerichtsurteil. Doch was ist passiert?

Schmuck für 88.000 Euro in Unterhosen gestopft

Direkt nachdem sie in Southampton an Bord des MSC-Schiffes Virtuosa gegangen seien, hätten die beiden Männer es sich den Berichten zufolge in einer der Bars gemütlich gemacht – und dort stolze vier Stunden lang gebechert. Daraufhin kamen die beiden anscheinend auf eine besonders „schlaue“ Idee. Denn laut „Daily Echo“ filmten Überwachungskameras die beiden wenig später dabei, wie sie in einem vom Personal unbeobachteten Moment Schmuckstücke aus dem bordeigenen Juweliergeschäft entwendeten – und in ihre Unterhosen stopften.

Da das Schiff zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgelegt hatte, konnte die Polizei laut Bericht sofort hinzugezogen werden. Doch es sei nicht möglich gewesen, die Beute im Wert von rund 88.000 Euro sicherzustellen. Bis heute bleibe ein Großteil davon verschwunden; einer der Männer habe zugegeben, Stücke für eine beträchtliche Summe verkauft zu haben. Nun wurden die beiden Männer laut „Reisevor9“ zu einer 15-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Laut „Daily Echo“ habe der stark alkoholisierte Zustand der Männer und die beeinträchtigte Zurechnungsfähigkeit maßgeblich zu dem vergleichsweise milden Urteil beigetragen. Na dann.

Niederländer schlagen Loch in Hotelzimmerwand

Ebenfalls mit den Polizeibehörden zu tun bekam es laut dem „Mallorca Magazin“ eine Gruppe niederländischer Touristen. Diese sei am Flughafen vorübergehend festgenommen worden, nachdem sie ihr Hotel scheinbar überstürzt und ohne Check-out verlassen hatten. Das Hotelpersonal habe daraufhin festgestellt, dass ein Loch in die Wand zwischen zwei der drei gebuchten Zimmer geschlagen worden sei. In seinem Bericht witzelt das Branchenmagazin „Travelnews.ch“, dass die jungen Männer zwischen 18 und 20 Jahren wohl besser gleich Zimmer mit Verbindungstüren hätten buchen sollen.

Weniger witzig fand die Haftrichterin, der die Gruppe vorgeführt wurde, laut „Mallorca Magazin“ den Vorfall. So seien die Männer unter Entzug ihre Reisepässe festgesetzt worden, bis die Schadenssumme von über 2000 Euro von ihnen gezahlt worden sei.

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Weitere Fehltritte von Touristen aus aller Welt

Rom

Den meisten dürfte bekannt sein, dass das in der Antike erbaute Kolosseum das wohl berühmteste Denkmal Roms ist. Umso verwunderlicher, dass es eine Touristin im Sommer 2023 für eine gute Idee hielt, sich im Sockel des einstigen Amphitheaters zu verewigen. Die laut Medienberichten 17-jährige Schweizerin wurde direkt nach ihrem Fehltritt von der Polizei abgeführt und wegen „Verunstaltung und Beschädigung von Kulturgütern“ verklagt. Der Minderjährigen drohten eine Geldbuße von etwa 15.000 Euro und sogar eine Freiheitsstrafe, wie unter anderem die italienische Presseagentur „Agenzia Nazionale Stampa Associata“ (ANSA) berichtete.

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Wer denkt, es handle sich bei dem Fehltritt der Schweizerin um einen Einzelfall, der irrt sich. Nur wenigen Wochen zuvor war ein britischer Tourist dabei gefilmt worden, wie er mit einem Schlüssel den eigenen sowie den Vornamen seiner Freundin in das Wahrzeichen einbrachte – zusammen mit der Jahreszahl des gemeinsamen Rom-Besuchs. Leugnen wäre aufgrund des Video-Beweises also zwecklos gewesen. Doch der 27-jährige Fitnesstrainer hatte ohnehin eine „gute“ Erklärung. Denn in einem Entschuldigungsbrief an Roberto Gualtieri, den Bürgermeister Roms, gab er etwa laut der italienischen Tageszeitung „Il Messaggero“ an, nicht gewusst zu haben, dass es sich beim Kolosseum um ein Denkmal handelte.

Und auch der jüngste Fall von Vandalismus an einem antiken Bauwerk in Italien machte von sich reden: Wie unter anderem der „Focus“ berichtet, hat ein britischer Tourist seine Initialen an einer historischen Wand in Pompeji hinterlassen. Nach einem neuen Gesetz muss der Mann nun für die Restaurierung des Unesco-Weltkulturerbes aufkommen.

Florenz

Urlaubsfoto mit fatalen Folgen: In seinem Florenz-Urlaub kletterte ein 22-jähriger deutscher Tourist auf den berühmten Neptunbrunnen und richtete einen Schaden in Höhe von etwa 5000 Euro an dem Kulturdenkmal an. Bei seiner Kletterei brach er nämlich aus dem Streitwagen des Brunnens ein Stück Marmor heraus und beschädigte zudem den Huf eines Pferdes (TRAVELBOOK berichtete).

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Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, veröffentlichte ein Überwachungskamera-Foto und schrieb dazu: „Es gibt keine Rechtfertigung für Ignoranz und Vandalismus gegenüber dem Kulturerbe.“

Bali

Ein russischer Urlauber musste nach seinem Fehltritt aus Indonesien ausreisen. Er hatte für ein Selfie, das in den sozialen Netzwerken viral ging, mit entblößtem Hintern auf dem heiligen und höchsten Berg Balis, dem Gunung Agung, posiert.

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Doch sein unangemessenes Verhalten war längst nicht der erste Fehltritt von Touristen auf der indonesischen Ferieninsel. Denn auf Bali kam es zuletzt vermehrt zu Zwischenfällen, bei denen Urlauber etwa durch Alkoholexzesse negativ aufgefallen sind oder mit zu viel Freizügigkeit die balinesische Kultur verletzt haben. Daher gab Balis Regionalregierung Mitte 2023 einen Leitfaden mit Benimmregeln heraus. Den bekommen Urlauber jetzt bei der Einreise zusammen mit dem Visum in den Pass geheftet.

Australien

In Down Under unterschätzen Reisende gern die Gefahren, die von der einzigartigen Tierwelt ausgehen – und missachten dabei alle Sicherheitsregeln: So will im vergangenen Dezember eine Urlauberin südwestlich von Sydney ein wildes Känguru streicheln und wird prompt angegriffen. Das aufgebrachte Beuteltier jagt die junge Frau und springt auf sie, bevor es weghüpft.

Im Juli 2022 ignoriert eine Reisegruppe im berühmten Kakadu National Park alle Warnschilder, die auf Krokodile in den Flüssen hinweisen. Ein Video, das später viral geht, zeigt Erwachsene und Kinder direkt am Wasser, in dem mehrere Krokodile lauern. Es geht glimpflich aus – aber tödliche Zwischenfälle sind keine Seltenheit. Erst im Mai wurde ein Angler in Queensland von einem der Reptilien gefressen.

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Ägypten

Dem Land sind seine Pyramiden heilig. Einen der schwersten Fehltritte leistet sich 2018 ein dänischer Tourist. Der Fotograf kletterte nachts mit seiner Partnerin auf die berühmte Cheopspyramide, was an sich schon strengstens verboten ist. Dann aber fotografierte und filmte er sich dort beim – zumindest angedeuteten – Sex. Die Behörden waren entsetzt und sprachen von „einem Verstoß gegen die öffentliche Moral“. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Schon 2016 war ein deutscher Tourist mit einer lebenslangen Einreisesperre belegt worden, weil er verbotenerweise auf eine Pyramide geklettert war.

Mexiko

Auch die bedeutende Maya-Ruinenstätte Chichén Itzá ist für ihre Pyramiden berühmt, die ebenfalls nicht bestiegen werden dürfen. Dennoch haben seit November mindestens eine Frau und zwei Männer die steilen Steintreppen der Hauptpyramide Kukulkán auf der Halbinsel Yucatán erklommen. Beamte holten sie wieder herunter. Empörte Besucher beschimpften die Touristen wegen ihres Fehltritts daraufhin und versuchten, sie zu schlagen und mit Flaschen zu bewerfen. Chichén Itzá ist seit 1988 Weltkulturerbe der Unesco und eine der wichtigsten Stätten Mexikos.

Nepal

Der Mount Everest lockt Bergsteiger aus aller Welt – und die rücken mit jeder Menge Ausrüstung an. Das Resultat: Der 8848 Meter hohe Himalaya-Koloss gilt mittlerweile als „höchstgelegene Müllhalde der Welt“. Speziell im Basislager türmen sich zurückgelassene Zelte, Kleidung, Gaskocher, Verpackungen und Sauerstoffflaschen. Inzwischen verlangen Expeditionsfirmen von Kunden ein Müllpfand von 4000 Dollar (rund 3700 Euro). Wenn diese dabei erwischt werden, wie sie Unrat auf dem Berg zurücklassen, wird das Geld einbehalten. Seit einigen Jahren hilft die nepalesische Armee dabei, die Abfälle einzusammeln. Allein in der diesjährigen Frühlingssaison seien 13.621 Kilo zusammengekommen, heißt es aus dem Tourismusministerium.

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USA

Parkhüter in dem für seine Geysire, Grizzlybären und Bisonherden berühmten Yellowstone-Nationalpark mahnen Urlauber an, von Wildtieren Abstand zu halten. Dennoch verursachte ein Tourist aus Hawaii im Mai vergangenen Jahres den Tod eines Bison-Kälbchens. Er hatte das Neugeborene an einem Fluss aufgelesen und dabei angefasst. Das Tier wurde anschließend von seiner Herde verstoßen und musste eingeschläfert werden. Die Parkverwaltung brummte dem Mann eine Strafe von über 1000 Dollar (910 Euro) auf. Für solch ignorante Besucher gibt es in der Region bereits eine Wortschöpfung: „Tourons“ (aus „Touristen“ und „Morons/Idioten“). Auf der Instagram-Seite „Tourons of Yellowstone“ sind Hunderte Fotos und Videos zu sehen, in denen Urlauber-Fehlverhalten bloßgestellt wird.

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Frankreich

In Paris quartieren sich Touristen statt im Hotel gern in Airbnb-Apartments ein – und nehmen dann keinerlei Rücksicht auf die Langzeit-Bewohner der übrigen Wohnungen. „Sie machen zu jeder Tageszeit und nachts Krach mit ihren Rollkoffern und organisieren Partys, und es ist ihnen egal, wenn wir sie bitten, etwas leiser zu sein“, zitiert die Wochenzeitung „JDD“ kürzlich eine wütende Wohnungseigentümerin. Außerdem ließen die Feriengäste überall im Gebäude Müll zurück. Die Stadtverwaltung hat längst strikte Regeln für das Vermieten von Touristenquartieren erlassen und nimmt auch regelmäßig Kontrollen vor. Manche Vermieter weisen ihre Gäste deshalb laut „JDD“ an, einfach nicht die Türe zu öffnen.

Neuseeland

Eine britische Großfamilie erregte 2019 durch ihr unverschämtes Benehmen so viel Aufsehen, dass die Geschichte mittlerweile als Musical-Satire im Theater zu sehen ist: „The Unruly Tourists“ (etwa: Die ungezogenen Touristen) heißt das Bühnenstück – nach dem Spitznamen, unter dem die dreiste Sippe berühmt wurde. Die Touristen-Gruppe leistete sich zahlreiche Fehltritte, vermüllte damals nicht nur Strände und stahl in Tankstellen, sondern weigerte sich auch, in Restaurants zu bezahlen und pöbelte jeden an, der ihr Verhalten kritisierte. Einheimische filmten die respektlosen Aktionen und stellten die Videos online. Tausende Neuseeländer forderten per Petition die Ausweisung der „Touristen aus der Hölle“. Die erhielten daraufhin einen Abschiebe-Bescheid.

Peru

In Peru sorgten mehrere Touristen 2020 für Empörung, als sie sich illegal Zutritt zu der Inka-Ruine Machu Picchu verschafften, einen Stein aus einer Mauer brachen und in der Ruinenstadt sogar ihre Notdurft verrichteten. Fünf Touristen aus Chile, Frankreich, Brasilien und Argentinien wurden festgesetzt und abgeschoben. Der mutmaßliche Haupttäter musste sich in Peru wegen Beschädigung von kulturellem Erbe verantworten. Täglich besuchen bis zu 4000 Touristen die Welterbestätte. Archäologen und die Unesco fordern schon länger, die Zahl der Besucher deutlich zu senken.

Mit Material von dpa

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