30. März 2024, 15:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Im Mai 2003 verschwand die Maschine Boeing 727-223 N844AA vom Flughafen Quatro de Fevreiro in dem afrikanischen Land Angola. Oder, besser gesagt, wurde gestohlen. Unmittelbar danach begann eine fieberhafte Suche, in die sogar auch mehrere US-Sicherheitsdienste involviert waren. Dennoch fehlt von der Maschine sowie den mutmaßlich an Bord befindlichen Personen bis heute jegliche Spur.
Es ist der 23. Mai 2003, als sich auf dem Flughafen Quatro de Fevreiro eine Begebenheit ereignet, die auch mehr als 20 Jahre danach noch immer ein Rätsel bleibt. Denn an diesem Tag verschwindet die Maschine Boeing 727-223 N844AA, nachdem sie ohne Erlaubnis vom Airport abgehoben ist. Pikanter noch, das Flugzeug wird von Unbekannten gestohlen. Was dann beginnt, ist eine hektische Suchaktion, in die sich auch mehrere US-Sicherheitsdienste einschalten – Und die dennoch bis heute völlig ohne jedes Ergebnis geblieben ist.
Die Spuren, die es bis heute in dem Fall gibt, sind mager. Demnach wird angenommen, dass am Morgen des 25. Mai 2003, noch bevor Sonnenaufgang, zwei Männer an Bord der Boeing 727-223 N844AA gingen. Dabei handelte es sich laut „Smithsonian Magazine“ zum einen um den US-Amerikaner Ben Charles Padilla, ein Luftfahrtingenieur, Flugzeugmechaniker und Pilot mit einer Lizenz für kleinere Flugzeuge. Bei ihm gewesen sein soll John Mikel Mutantu, ein Mann aus dem Kongo, den er als Helfer angeheuert hatte. Beide hatten an der Instandsetzung der Maschine gearbeitet, nachdem sie zuvor wegen eines geplatzten Business-Deals 14 Monate unbewegt auf dem Flughafen gestanden hatte.
Ohne jede Spur
Keiner der Beiden wäre jedoch dazu berechtigt gewesen, die Boeing 727-223 N844AA zu fliegen. Padilla besaß nur eine Lizenz als Privatpilot. Zudem werden für eine Maschine dieses Typen mindestens drei Crew-Mitglieder benötigt. Dennoch passierte nun Erstaunliches. Ohne mit dem Tower zu kommunizieren und unter erratischen Manövern steuerte das Flugzeug auf den Runway. Sowohl Lichter als auch der Transponder des Jets waren zu diesem Zeitpunkt ausgeschaltet. Dennoch hob er kurze Zeit später in südwestliche Richtung über den Atlantik ab. Ab hier verliert sich jegliche gesicherte Spur des Fluges.
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Schon kurz nach dem Verschwinden vom Flughafen schaltet der Besitzer der Maschine Maury Joseph, ebenfalls Amerikaner, diverse Behörden ein. Zunächst alarmiert er die US-Botschaft in Südafrika und bittet seine Frau zuhause, das FBI zu informieren. Die US-Botschaft in Angola erstattet Bericht an Washington, von wo aus nun eine Warnung an jede andere amerikanische Botschaft in Afrika geht. Nicht einmal zwei Jahre nach dem 11. September 2001 ist die Angst gewaltig, die Boeing 727-223 N844AA könnte von Terroristen entführt worden sein. Und möglicherweise als fliegende Bombe eingesetzt werden.
Wilde Spekulationen
Wie die „BBC“ berichtet, suchen die Behörden, zu denen sich auch noch die CIA und das US-Militär in Gestalt der Central Command (Centcom) gesellen, in der Folge fieberhaft nach dem Flieger. US-Spionage-Satelliten fahnden in ganz Afrika vor allem auf abgelegenen Landestreifen im Hinterland, ohne jedoch auf verwertbare Informationen zu stoßen. Zu dem Verschwinden gibt es bis heute die wildesten Vermutungen. Dabei widersprechen sich verschiedene Zeugen in dem Fall zum Teil erheblich, wie das „Smithsonian Magazine“ mitteilt.
So sagt einer, er vermute, die Maschine sei über dem Atlantik abgestürzt. Ein zweiter glaubt, das angolanische Militär habe sie nach dem illegalen Start abgeschossen. Ein einheimischer Pilot mutmaßt, das Flugzeug sei nördlich geflogen und dann über dem Kongo bei Kinshasa verschwunden. Wieder ein anderer behauptet, dass die Boeing 727-223 N844AA schließlich in Burundi in ihre Einzelteile zerlegt wurde. Der Bruder des mutmaßlichen Piloten Ben Charles Badilla nimmt an, dass sich vor dem Start bereits andere Subjekte an Bord befanden, die das Flugzeug entführt und ihn ermordet hätten.
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Der Fall bleibt ein Rätsel
Interessant an der Geschichte ist der Umstand, das Padilla vor der Ankunft in Angola seiner Frau eine Anwaltsvollmacht über sein gesamtes Privatvermögen erteilt hatte. Fast so, als habe er gewusst, dass er nicht mehr auftauchen würde. Es gibt noch eine andere populäre Theorie um das Verschwinden der Boeing 727-223 N844AA, die sich bis heute hält. So könnte es sich schlicht um einen versuchten Versicherungsbetrug gehandelt haben. Bereits in den 1990er Jahren hatte sich Maury Joseph, der Besitzer der Maschine, in einem ähnlichen Fall mit einer Zivilklage konfrontiert gesehen.
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Was damals wirklich mit der Boeing 727-223 N844AA passierte, dürfte wohl ein Rätsel bleiben. Am 28. Juni 2003 tauchte die Maschine laut der Zeugenaussage eines kanadischen Piloten dann angeblich noch einmal einmal in Conakry auf, der Hauptstadt von Guinea. Bis heute hat man seitdem weder von ihr noch den zwei mutmaßlich an Bord befindlichen Männern je wieder etwas gehört. Es ist das größte Flugzeug, dass jemals ohne eine Spur verschwunden ist.