19. April 2022, 15:24 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Vom Bermudadreieck, jener berühmt-berüchtigten Region im Atlantischen Ozean, in der Flugzeuge und Schiffe spurlos verschwunden sind, haben wohl die meisten schon gehört. Aber nur wenige wissen, dass es auf der anderen Seite der Erdkugel im Pazifik ein Gebiet mit ähnlich mysteriösen Vorfällen gibt. Genannt wird es das Teufelsmeer, auch hier sollen sich zahlreiche Unglücke ereignet haben. Und es gibt noch eine weitere unheimliche Parallele zwischen den beiden Regionen…
Das Teufelsmeer, auch als Drachendreieck bekannt, erstreckt sich im Pazifischen Ozean, in etwa zwischen der Südspitze Japans, den Nördlichen Marianen und den Philippinen. Die exakte Lage und Größe des berüchtigten Gewässers sind jedoch umstritten, wie das auf Meeresforschungen spezialisierte Nachrichtenportal „Marine Insight“ berichtet, und man findet es auch auf keiner offiziellen Karte.
Die Unglücksfälle im Teufelsmeer in Japan
Schon seit Jahrzehnten gibt es immer wieder Berichte über das Verschwinden von Schiffen im Teufelsmeer. So kehrten laut „Marine Insight“ insbesondere in den 1940er- und 1950er-Jahren eine Reihe von Fischerbooten und diverse Militärschiffe nicht mehr von ihren Fahrten durch das Gebiet zurück. Japan sandte im Jahr 1952 ein Forschungsschiff namens Kaio Maru ins Teufelsmeer aus, um nach den vermissten Schiffen zu suchen, doch es wurde vom gleichen Schicksal ereilt wie alle anderen Schiffe. Man fand zwar später das Wrack der Kaio Maru, aber von den 31 Besatzungsmitgliedern fehlte jede Spur. Daraufhin erklärte die japanische Regierung das Gebiet zur Gefahrenzone für Schiffe.
Wie „New Zealand Geographic“ berichtet, gab es im Jahr 1980 erneut ein Unglück im Teufelsmeer. Der britische Frachter „Derbyshire“, der zweimal so groß wie die Titanic und mit 150.000 Tonnen Eisenerz beladen war, verschwand irgendwo vor Japan mit 44 Menschen an Bord spurlos von den Radarschirmen. Erst 1994 fand man laut „BBC“ das Wrack am Meeresgrund – in einer Tiefe von 1500 Metern.
2003 verschwand ein chinesischer Frachter mit 19 Menschen an Bord im Teufelsmeer, man fand bis heute weder Leichen noch das Wrack. Und auch das Verschwinden einer C-97 der US-Luftwaffe in dem Gebiet konnte nie geklärt werden.
Was macht das Teufelsmeer so gefährlich?
Wie „BBC“ berichtet, kamen Experten im Fall der „Derbyshire“ zu dem Schluss, dass eine undichte Luke Hauptursache für das Unglück gewesen sein muss. Zudem sei die Besatzung nicht auf die „Unerbittlichkeit eines Taifunmeeres“ vorbereitet gewesen, hieß es. Taifune, also tropische Wirbelstürme, kommen in dieser Gegend häufig vor und richten auch an Land zum Teil schwere Schäden an.
Aber es gibt laut „Marine Insight“ noch weitere Erklärungsansätze und Theorien um das Verschwinden der Schiffe im Teufelsmeer. So hätten Wissenschaftler magnetische Anomalien in diesem Bereich der Erde als Ursache ausgemacht – eine Theorie, die auch für das Bermudadreieck im Atlantik schon aufgestellt wurde, jedoch widerlegt werden konnte.
Eine andere Hypothese lautet, dass Unterwasservulkane in der Region für das Verschwinden der Schiffe verantwortlich gewesen sein könnten. Aufgrund von solchen Vulkanen und seismischen Aktivitäten verschwinden in dieser Region regelmäßig kleinere Inseln, während neue im gleichen Tempo erscheinen. Zudem gibt es dort Wissenschaftlern zufolge Methanhydrate auf dem Meeresboden. Etwaige Methanhydratgas-Explosionen könnten den Auftrieb unterbrechen und für Schiffe gefährlich werden.
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Und natürlich ist, wie beim Bermudadreieck im Atlantik auch, von paranormalen Phänomenen die Rede, von Ufos und Aliens, die im Teufelsmeer ihr Unwesen treiben, von einem Tor zu einer anderen Dimension. Eine Jahrhunderte alte chinesische Legende besagt gar, dass tief unter der Meeresoberfläche Drachen leben und ihre Bewegungen Wellen, Strudel, dichten Nebel und plötzliche Stürme verursachen können. Daher auch die Bezeichnung „Drachendreieck“.
Was auch immer zu den Unglücken und zum spurlosen Verschwinden der Schiffe und Flugzeuge geführt hat – gefährlich ist diese Meeresregion definitiv, vielleicht auch ein bisschen unheimlich. Dazu scheint nur allzu gut eine weitere Besonderheit zu passen: Das pazifische und das atlantische Bermudadreieck liegen auf der gleichen geografischen Breite und auf nahezu entgegengesetzter geografischer Länge…