16. Februar 2022, 6:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
7725 Quadratkilometer groß ist der Algonquin Provincial Park in Kanada, der ungefähr 200 Kilometer von Toronto entfernt ist. Der älteste Naturpark Ontarios ist ein Paradies mit Wäldern, Sümpfen, mehr als 2000 Seen und Einsamkeit – und eine Attraktion für Touristen, die dort Elche, Bären und Wölfe sehen wollen. TRAVELBOOK hat alle Tipps für einen Besuch im Algonquin Provincial Park.
Der Algonquin Provincial Park ist wild, und wer einfach nur auf dem Highway 60 durch den Park hindurch fährt, der bekommt allenfalls eine Ahnung von dieser Landschaft. Am besten lernt man den Naturpark beim Camping, Wandern oder bei einer Kanutour kennen. Auf Komfort muss man nur verzichten, wenn man es will. Denn auf vielen Campingplätzen gibt es Duschen, Waschmaschinen und Strom.
Die Campingplätze liegen mitten im Wald, zwischen Bäumen oder auf kleinen Wiesen. Sehr viel gebaut wurde für sie nicht, um die Natur so natürlich zu lassen wie möglich. Und so kann man vom Zelt oder Wohnwagen aus Streifenhörnchen beobachten, die Kiefernzapfen knacken und abends dem Loon (Seetaucher) beim Singen zuhören.
Sie haben Lust auf einen Besuch im Algonquin Provincial Park? Dann folgen jetzt ein paar Tipps!
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Übersicht
Wandern im Algonquin Provincial Park
Von den Campingplätzen oder der Straße aus gibt es im Algonquin Provincial Park unzählige Wanderwege. Sie können sehr kurz sein, wie der nicht mal einen Kilometer lange Hardwood-Lookout-Pfad mit einem herrlichen Ausblick über den Smoke Lake, aber auch länger, wie der elf Kilometer lange Mizzy-Lake-Pfad, auf dem man auf Holzstegen Sümpfe überquert. Hinzu kommen Fernwanderwege von bis zu 88 Kilometern Länge.
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Bootstouren
Wer die Landschaft des Algonquin-Parks lieber an sich vorbeigleiten lassen will, der sollte unbedingt ein Boot mieten und über einen oder mehrere Seen fahren. Zwischen den Gewässern gibt es Tragestellen (portages), auf denen man das Boot transportieren kann. Zur Wahl bei den Mietstationen stehen meist Kajaks (schmale Boote mit Doppelpaddel) und Kanadier. Kanadier sind offene Boote, die mit Stechpaddeln bewegt werden und dies exakt so aussieht, wie man es aus Wildnisfilmen kennt. Der Überbegriff für beide Bootstypen ist Kanu.
Wer sich in ein Kajak wagt, der sollte sich auf ein kleines Abenteuer einstellen. Denn das Boot fühlt sich zumindest am Anfang sehr wackelig an. Meist gewöhnt man sich aber schnell an den Flitzer. Der Kanadier ist weniger wackelig, dafür aber schwerer voranzutreiben, weil man sich mit dem Mitfahrer auf einen Rhythmus einigen muss, um sich nicht im Kreis zu drehen. Eine Schwimmweste ist in jedem Fall empfehlenswert.
Der Lohn der Anstrengung ist gewaltig: Die grandiose Landschaft vom Boot aus zu sehen, ist manchmal noch eindrucksvoller als vom Wanderweg aus. Wer leise ist, kann Wasservögel oder Biber sehen und vielleicht sogar in der Ferne einen Wolf heulen hören – und dieses Geräusch ist beinahe noch ergreifender als der Ruf des Loon.
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Besucherzentrum informiert über den Park und seine Natur
Informationen über den Park, der schon vor 9000 Jahren von Menschen besiedelt war, später stark ausgebeutet wurde und 1893 Schutzstatus erhielt, gibt es im Visitor Centre. Hier bekommt man auch Informationen über die Weymouth-Kiefer, die im Algonquin-Gebiet einst sehr häufig war, dann aber von der Holzindustrie fast ausgerottet wurde. Erst 1974 einigten sich Naturschützer und Holzindustrie auf bestimmte Bereiche, in denen Holz geschlagen werden darf. Das Besucherzentrum bietet zudem eine Ausstellung zur Geschichte des Parks.
Algonquin Provincial Park – Infos
Anfahrt: von Toronto über Barrie und Huntsville, dann auf dem Highway 60 in den Park
Preise: Zum Befahren des Parks benötigt man ein Park Permit, das von 7 bis 22 Uhr gültig ist. Preis pro Fahrzeug und Tag: zwischen 18 und 21 Kanadische Dollar (ca. 13 bis 15 Euro)
Algonquin Provincial Park im Internet: www.algonquinpark.on.ca
Infos zu den Einreisebestimmungen und zur aktuellen Corona-Lage in Kanada finden Sie auf der Webseite des Auswärtigen Amts.
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Die Lage des Algonquin Provincial Parks auf der Karte
(Text: Silke Böttcher)