19. August 2022, 13:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Von einem mysteriösen, krummen Wald in Polen über abgeholzte Amazonas-Regenwälder bis hin zu bunten Regenbogenbäumen auf Hawaii: Mit seinem Buch „Forests“ entführt Kieron Connolly die Leser sowohl zu den beeindruckendsten Wäldern unserer Erde als auch zu denen, die ein düsteres Bild ihrer Zerstörung zeichnen. TRAVELBOOK stellt eine Auswahl der von Connolly porträtierten Wälder der Welt vor.
Wälder bedecken etwa ein Drittel der Landmasse unseres Planeten. Sie sind Heimat von mehr als drei Vierteln aller Arten der Welt und absorbieren ein Viertel des Kohlendioxids, das die Industrie in die Luft pumpt. Von den Küsten bis zu den Alpen, von den Tropen bis zu den gemäßigten Breiten, von den Nadelbäumen bis zu den Laubbäumen: Ohne die kühlende Wirkung der Wälder auf die Erde könnte der Mensch nicht überleben. Dennoch werden Wälder nicht nur geschätzt, sondern zugleich verschwendet oder gar zerstört: ein Umstand, dem Kieron Connolly in dem englischsprachigen Buch „Forests“ Rechnung trägt. Er erforschte mehr als 130 faszinierende Waldgebiete auf der ganzen Welt und zeigt, wie Abholzung, Brände und Klimawandel die Wälder beeinträchtigen. Aber er stellt auch „positive Fälle“ vor, in denen sich Bäume ihren Platz auf der Erde zurückerobern. TRAVELBOOK zeigt sechs der beeindruckendsten Wälder aus seinem Buch.
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Übersicht
Irati-Wald, westliche Pyrenäen, Spanien und Frankreich
„Mit einer Fläche von 17.300 Hektar ist Irati ein großer Buchen- und Tannenwald in den westlichen Pyrenäen“, schreibt Connoly. Weiter heißt es: „Relativ isoliert, besteht Irati aus Wäldern, Feuchtgebieten, subalpinen Wiesen und atlantischen Heiden.“
Jiuzhaigou-Tal, China
„Das im Min-Gebirge am Rande des tibetischen Plateaus im Südwesten Chinas gelegene Jiuzhaigou-Naturreservat ist für seine 100 Klarwasserseen bekannt, deren Wasser durch Mineralablagerungen blau, grün oder türkis gefärbt ist“, erklärt Kieron Connolly. Die zerklüfteten Berge sind mit einer Mischung aus Laub- und Nadelbäumen bewaldet.
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Daintree-Nationalpark, Queensland, Australien
Die Blätter der australischen Fächerpalme werden bis zu zwei Meter lang, bilden einen nahezu perfekten Kreis und können als Strohdach und zum Einwickeln von Nahrung verwendet werden. Der Daintree-Nationalpark ist der älteste tropische Regenwald der Welt.
Regenbogen-Eukalyptus-Bäume, Maui, Hawaii
Der Regenbogen-Eukalyptus (Eucalyptus deglupta) ist die einzige Eukalyptusart, die in Regenwäldern wächst. Die bunten Bäume sind auf Hawaii, aber auch in Indonesien, Neuguinea und auf den Philippinen heimisch. Auf Plantagen werden die Regenbogen-Bäume zur Gewinnung von Zellstoffholz für die Papierherstellung angebaut.
Das Phänomen der „vielfarbigen Bäume“ wird übrigens durch das Ablösen der Rinde verursacht. Die abgeblätterte Rinde gibt zunächst hellgrüne Unterrinde frei, die sich im Laufe der Zeit blau, purpur und dann orange und rot verfärbt.
Amazonas-Regenwald, Peru
Wilde Dschungel und eine atemberaubende Tier- und Pflanzenwelt: Der Amazonas-Regenwald gilt als „Grüne Lunge“ und ist wichtig für das Weltklima. Etwa 13 Prozent des ca. 5.500.000 Quadratkilometer großen Amazonas-Regenwaldes liegen in Peru. Doch auch hier ist der Tropenwald durch Rodungen aus wirtschaftlichen Interessen weiter bedroht.
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Krummer Wald, Polen
Der spektakuläre „Krzywy Las“, zu Deutsch „Krummer Wald“, liegt im Nordwesten Polens, nahe der deutschen Grenze. Die „aus der Reihen tanzenden Bäume“ bedecken knapp zwei Hektar und geben Forschern Rätsel auf. Es ist nämlich bis dato nicht bekannt, warum sich die Kiefern in diesem Wäldchen auf so seltsame Weise biegen.
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„Forests“ – die Wälder unserer Welt
„Forests“ von Kieron Connolly enthält mehr als 220 Fotografien, die den Leser auf eine visuelle Reise durch die Wälder in Europa, dem Nahen Osten, Afrika, Amerika und Asien mitnehmen. Alle Bilder in diesem Artikel stammen aus dem Buch (ISBN 9781838861674), das von Amber Books Ltd (www.amberbooks.co.uk) herausgegeben wurde und im Buchhandel sowie bei Online-Buchhändlern erhältlich ist.