4. Februar 2019, 12:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Insel Eil Malk im Südpazifik-Staat Palau birgt ein magisches Geheimnis: den Jellyfish Lake, ein See, in dem unzählige Quallen leben. Die Tiere sind für Menschen völlig harmlos – und garantieren Besuchern ein unvergessliches Tauch-Erlebnis. Doch das ist jetzt bedroht…
Palau im Südpazifik ist ein Paradies für Taucher, und besonders ein See auf der kleinen Insel Eil Malk ist ein absolutes Besucher-Highlight. Der Grund: Darin schwimmen zahllose goldgelbe Quallen, die in einem magischen Licht leuchten, sobald Sonnenstrahlen sie treffen. Daher hat er auch seinen Namen: Ongeim’l Tketau oder Jellyfish Lake (z. Dt. Quallensee).
Entstanden sein soll der verwunschene Salzsee vor 12.000 bis 15.000 Jahren, als sich die Struktur der Insel veränderte – und so den Quallensee von seinem Zugang zum Meer weitgehend abschnitt. Das Wasser kann zwar bis heute hinein- und hinausfließen, doch durch die Isolation bildete sich ein weltweit einzigartiges Ökosystem.
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Bedrohtes Paradies
Die Quallen, die kaum natürliche Feinde haben, entwickelten sich in der Folgezeit ungebremst, heute schwimmen unzählige von ihnen in dem 300 Meter großen und 30 Meter tiefen See.
Für Palau-Urlauber ist ein Tauchgang im Ongeim’l Tketau ein Pflichtbesuch, denn die bis zu 23 Zentimeter großen Tiere stechen zwar, jedoch ist ihr Gift für den Menschen kaum spürbar. Wer Eil Malk besuchen möchte, muss vorher eine Erlaubnis einholen, von der Insel Koror dauert die Fahrt mit dem Boot etwa 45 Minuten.
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Drastischer Rückgang der Quallen-Population
Wie „National Geographic“ berichtet, könnte der magische Quallensee allerdings bedroht sein – denn laut neuesten Beobachtungen gibt es hier immer weniger Quallen. Im Mai 2016 gingen Forscher davon aus, dass die Population von vormals acht Millionen auf nur noch 600.000 Tiere geschrumpft sei. Das liege womöglich am Klimawandel, so habe es in den ersten vier Monaten des Jahres 2016 so wenig Regen gegeben wie schon seit 65 Jahren nicht mehr – dies wiederum habe zu einem drastisch erhöhten Salzgehalt im Jellyfish Lake geführt.
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Hoffnungsschimmer: Schon Ende der 1990er-Jahre sank die Quallenpopulation des Jellyfish Lake aufgrund des Klimaphänomens El Niño, erholte sich anschließend aber wieder. Dennoch war der Jellyfish Lake seit 2017 für Besucher gesperrt gewesen, denn auch diese hatten laut „CNN“ ihren Anteil daran, dass die Quallen verschwanden – das Wasser des Jellyfish Lake war zeitweise durch Rückstände von Sonnencreme und auch beim Schnorcheln verlorene Gegenstände stark verunreinigt.
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See wieder für Besucher freigegeben
War der See zu seinen Glanzzeiten im Jahr 2005 noch Heimat für bis zu 30 Millionen Quallen, sind es heute immerhin wieder schätzungsweise 630.000 – Grund genug für die Regierung von Palau, den Jellyfish Lake jetzt offiziell wieder für Besucher frei zu geben. Chris Lubba, ein Sprecher der Tauchfirma „Palau Dive Adventures“ sagte dazu „CNN“: „Unsere Reservierungen sind verglichen zum Vorjahr gestiegen. Viele Leute haben ihre Reise nach Palau storniert oder verschoben, um dem See Zeit zu geben, sich wieder zu erholen. Jetzt wo sie hören, dass er wieder besucht werden kann, buchen sie auch wieder Reisen.“
Bleibt nur zu hoffen, dass man diesmal pfleglicher mit diesem Naturschatz umgeht als früher.