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Forscher sicher!

Hier liegt der gefährlichste Ort der Erdgeschichte

Der Pfeil zeigt auf die Kem-Kem-Region im Osten Marokkos – der Ort, der Wissenschaftler zufolge einst der gefährlichste der Erdgeschichte gewesen sein soll
Der Pfeil zeigt auf die Kem-Kem-Region im Osten Marokkos – der Ort, der Wissenschaftler zufolge einst der gefährlichste der Erdgeschichte gewesen sein soll Foto: Getty Images / Collage TRAVELBOOK
Angelika Pickardt
Redaktionsleiterin

28. September 2024, 14:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Vor 100 Millionen Jahren dürfte die Erde generell ein recht ungemütlicher Ort gewesen sein – zumindest aus heutiger Sicht. Denn damals, in der Kreidezeit, beherrschten noch gigantische Dinosaurier den Planeten. Einen bestimmten Ort auf der Erde machten Wissenschaftler für damalige Verhältnisse als ganz besonders gefährlich aus: das sogenannte Kem-Kem-Delta in Nordafrika. TRAVELBOOK erklärt, was es damit auf sich hat.

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Wer heute den Ort besucht, der einst der wohl gefährlichste in der Erdgeschichte war, sieht vor allem: viel Sand. Er liegt im Südosten von Marokko, mitten in der Sahara, und nahe an der Grenze zu Algerien. Hohe Dünen türmen sich hier in Wellenform auf, hier und da gibt es ein paar kleinere Wüstenorte, von denen aus man Kamel- oder Jeeptouren buchen kann.

Vor 100 Millionen Jahren sah es hier noch komplett anders aus. Damals, in der Kreidezeit, war Nordafrika eine fruchtbare und regenreiche Gegend mit Flüssen, Seen und Wäldern. Flora und Fauna auf der Erde wurden von den Dinosauriern beherrscht. Und vor allem an einem Ort in Nordafrika tummelten sich ganz besonders viele und gefährliche dieser Zeitgenossen: im sogenannten Kem-Kem-Delta auf dem Gebiet des heutigen Marokko.

Kem-Kem-Delta
Der rot umrandete Bereich zeigt die Lage des Kem-Kem-Deltas Foto: Wikimedia Commons/Lythronaxargestes / CC-BY-4.0

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Kem-Kem-Delta war „gefährlichster Ort in der Geschichte des Planeten Erde“

Schon vor Jahrzehnten hatte man in dem einstigen Flussdelta Fossilien von Dinosauriern gefunden, im Jahr 2020 untersuchte erneut ein internationales Forscherteam um Nizar Ibrahim von der University of Detroit Mercy die Region. Die Wissenschaftler betrachteten dafür alle vorhandenen Fossilfunde sowie die Steinformationen selbst. Dabei zeigte sich abermals, dass die Fleischfresser während der Kreidezeit im Kem-Kem-Delta vorherrschend waren. Darunter waren drei der größten Raubsaurier, die der Wissenschaft bekannt sind: der Carcharodontosaurus, der mehr als 15 Meter lang war und säbelzahnartige, 20 Zentimeter lange Zähne hatte, der Deltadromeus, der mit seinen langen Hinterbeinen besonders schnell rennen konnte und der Spinosaurus, der vor allem im Wasser jagte. Darüber hinaus tummelten sich in den Flüssen und Seen riesige Krokodilarten von bis zu 12 Metern Länge.

Ihre in der Fachzeitschrift „ZooKeys“ veröffentlichten Studie biete ein „Fenster in das Zeitalter der Dinosaurier in Afrika“, erklärte der Hauptautor Nizar Ibrahim. Und weiter: „Dies war wohl der gefährlichste Ort in der Geschichte des Planeten Erde, ein Ort, an dem ein menschlicher Zeitreisender nicht lange überleben würde.“ Doch wie konnten überhaupt so viele der Raubtiere an diesem Ort zeitgleich überleben? Schließlich waren die meisten Rivalen.

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Kem-Kem-Delta
Ein Spinosaurus jagt einen Onchopristis, während im Hintergrund zwei Carcharodontosaurus den Kadaver eines Ouranosaurus fressen Foto: Getty Images
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Forscher finden Grund für die zahlreichen Raubsaurier im Kem-Kem-Delta

Die Antwort: Es gab laut den Forschern genug Ressourcen, um etwa Futterkämpfe zu vermeiden. Denn viele der riesigen Raubsaurier lebten der Studie zufolge wohl von den zahlreichen Fischen, die die Gewässer des Flusssystems füllten. So lebte dort auch ein riesiger Quastenflosser in den Gewässern, der vier- oder sogar fünfmal so groß wie heutige Fische dieser Art gewesen sei. Auch ein riesiger Süßwasser-Sägehai namens Onchopristis mit langen spitzen Zähnen gehörte in der Kreidezeit zur Beute der fleischfressenden Dinosaurier im Kem-Kem-Delta.

Pflanzenfresser mit großem Körperbau seien unter den vorhandenen Fossilien dagegen kaum vertreten. Für diese wäre ein Überleben am einst gefährlichsten Ort der Erde aber auch kaum möglich gewesen.

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