17. November 2024, 7:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Unweit von Chinas Millionen-Metropole Yangzhou gibt es einen magisch schönen Ort der Ruhe, der sich zu einem der größten Magneten für Einheimische wie Besucher gleichermaßen entwickelt hat: der Luyang Lake Wetlands Park. Das liegt an einem faszinierenden Wald aus Urwald-Mammutbäumen, der direkt aus dem Wasser wächst. Dahinter steckt aber nicht nur geschickte touristische Planung, sondern auch eine erstaunliche Umweltschutzmaßnahme.
Etwa eine Autostunde entfernt von der chinesischen Millionenstadt Yangzhou liegt im Osten von China einer der vielleicht ungewöhnlichsten Parks des Landes. Eine Oase der Erholung, die sowohl Einheimische als auch immer mehr Touristen aufgrund ihrer einzigartigen, magisch anmutenden Schönheit gerne besuchen. Die Rede ist vom Luyang Lake Wetlands Park, in dem junge Urwald-Mammutbäume in einem System von Wasserkanälen wachsen. Die Macher des Parks sahen in dem ungewöhnlichen Ort aber nicht nur touristisches Potenzial. Er dient auch dem Schutz und der Erhaltung einer gefährdeten Spezies.
Übersicht
Aufwendige Wiederaufforstungsmaßnahme
Dabei handelt es sich aber laut „Atlas Obscura“ nicht etwa um eine Tierart, sondern um Metasequoia glyptostroboides. Gemeint sind mit dem lateinischen Namen eben die Urwelt-Mammutbäume, die im Luyang Lake Wetlands Park wachsen. Denn diese sind zwar in China heimisch, galten aber lange Zeit als ausgestorben. Erst in den 1940er-Jahren entdeckte man demnach wieder einige der Exemplare „in freier Wildbahn“. Zuvor war diese Art lange Zeit nur durch Fossilienfunde bekannt gewesen. Das Land unternahm daraufhin eine Wiederaufforstungsmaßnahme, um die heute immer noch seltene Spezies zu retten.
Heimat für zahlreiche Tierarten
Der Zeitung „China Today“ zufolge begann die Planung für den Luyang Lake Wetlands Park im Jahr 2000, als die chinesische Zentralregierung das touristische Potenzial der Gegend auswertete. Mehr als 20 Millionen Yuan (gut drei Millionen Euro) investierte man seitdem in die Entwicklung des ungewöhnlichen Wasserparks. Das Schutzgebiet, das pro Jahr Millionen von Besuchern anzieht, hat aber nicht nur eine positive Auswirkung für die Natur, sondern auch den Menschen. So hat sich das Einkommen der Bewohner in der Region durch den wachsenden Tourismus in den vergangenen Jahren teils bis zu verdreifacht.
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Inzwischen hat sich der Luyang Lake Wetlands Park zu einem einzigartigen Refugium nicht nur für die Mammutbäume, sondern auch zahlreiche Tierarten entwickelt. „Travelers Today“ zufolge fühlen sich besonders Vögel hier sehr wohl, haben sich teilweise permanent in dem Schutzgebiet niedergelassen. Die dichte Bepflanzung mit den jungen Bäumen entlang der Wasserkanäle schafft eine mystische Atmosphäre, wie zahlreiche Bilder aus dem Park in den sozialen Medien wie Instagram zeigen.
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Besucher können den Luyang Lake Wetlands Park auf vielfältige Weise erkunden. Durch das Baum-Labyrinth führen zunächst einmal hölzerne Stege, auf denen sich ganz in Ruhe die Macht der Natur bestaunen lässt. Noch besser geht das nur auf dem Wasser, denn in dem Naturschutzgebiet kann man auch Ruderboote oder Kayaks mieten. Bei geführten Touren lernen Gäste zudem alles über den einzigartigen Wald und die Wichtigkeit von Umweltschutz. Besonders im Herbst, wenn sich die Blätter der Bäume bunt färben, lohnt sich ein Besuch.
Der Urwald-Mammutbaum wird heute in Parks und Gärten gezielt angepflanzt. In China sind die künstlich geordneten Wälder Teil größerer Wiederaufforstungsbemühungen. Mittlerweile gilt das schnell wachsende Zypressengewächs nicht nur in Asien, sondern auch in Mitteleuropa als beliebte Zierpflanze.