16. März 2024, 13:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
„Manzanilla de la muerte“ – so heißt der Manchinelbaum in spanischsprachigen Ländern. Übersetzt bedeutet das „Äpfelchen des Todes“. Ein treffender Name, denn kaum ein Baum ist so gefährlich für den Menschen wie der Manchinelbaum. Das hat ihm sogar einen Platz im „Guinessbuch der Rekorde“ eingebracht. TRAVELBOOK weiß, wo er wächst und warum er einen verletzen kann, wenn man nur unter ihm steht.
Der Manchinelbaum wächst in diversen Staaten Zentralamerikas, unter anderem in Panama, wo er auch „Paradiesapfel“ genannt wird. Auch im Norden von Südamerika, in der Karibik und in Florida trifft man ihn an. Er wächst meistens in Strandnähe, denn er findet auch auf sandigen Böden Halt und ist resistent gegen Salzwasser und starke Winde. Zu erkennen ist er unter anderem an seinen kleinen, grünen Früchten, die Äpfel ähneln. Doch die Ähnlichkeit ist trügerisch. Denn der Manchinelbaum kann durchaus mit der Bedrohung von Krokodilen mithalten. Er zählt zu den giftigsten Pflanzen der Welt und steht seit 2011sogar als gefährlichster Baum der Welt im „Guinnessbuch der Rekorde“.
Der Manchinelbaum ist sogar eine Gefahr, wenn man ihn nicht berührt
Wer eine der Manchinel-Früchte mit einem Apfel verwechselt und verspeist, kann ohne Gegengift sterben. Tückisch: Zuerst schmecken die Früchte des Baums süß und gut, dann nach Pfeffer und erst danach zeigen sich Symptome der Vergiftung. Dazu zählen neben Blasenbildung und starken Magenschmerzen auch geschwollene Lippen, Erbrechen und Blutungen. Doch nicht nur die „Gift-Äpfel“ sind potenziell tödlich. So warnt das Institut für Lebensmittel- und Agrarwissenschaften der University of Florida: „Alle Teile des Manchinelbaums sind extrem giftig und der Kontakt mit oder das Verschlucken von Teilen dieses Baums kann tödlich sein.“
Neben den Äpfeln gilt es vor allem den dicken, milchigen Saft des Baums zu meiden. Er tritt aus Blättern, Zweigen, der Rinde und den Früchten aus. Das „Guinessbuch der Rekorde“ schreibt: „Der Saft ist so giftig und säurehaltig, dass schon der geringste Kontakt mit der menschlichen Haut zu Blasenbildung führt und bei Berührung mit den Augen Blindheit eintreten kann. Selbst wenn man sich im Regen unter den Baum stellt, kann es zu Blasenbildung kommen, wenn die Haut durch Regentropfen, die Saft enthalten, benetzt wird.“
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Gibt es ein Gegengift?
Das Gift des Baumes ist so stark, dass es früher sogar als Waffe eingesetzt wurde. So starb etwa der Spanier Ponce de León, der erste Europäer, der nach Florida segelte, infolge eines mit Gift des Manchinelbaums versetzten Pfeils bei Kämpfen mit Indigenen, wie WELT berichtet. Was ihm scheinbar nicht bekannt war: Es gibt Gegengifte, die sogar ebenfalls in der Natur wachsen. So sollen angeblich Pfeilwurzelmehl und Samen des Kürbisgewächses Fevillea cordifolia helfen. Zudem berichten Menschen, die versehentlich eine Frucht des Manchinelbaums gegessen haben, dass Milch und, kein Scherz, Piña Coladas Linderung brächten, wie etwa das Schweizer Portal „20 Minuten“ schreibt.
Doch auch, wenn nicht jede Bekanntschaft mit dem Baum direkt tödlich endet – darauf anlegen sollte man es nicht. Das betont auch das Institut für Lebensmittel- und Agrarwissenschaften der University of Florida. „Manche behaupten zwar, dass sie gegen den giftigen Saft immun sind, wenn er mit ihrer Haut in Berührung kommt. Aber die Einnahme von Teilen dieses Baumes kann tödlich sein und wird nicht empfohlen.“