27. Oktober 2020, 11:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Er lässt einige der höchsten Wolkenkratzer aussehen wie Zwerge: Im australischen Great Barrier Reef haben Forscher jetzt einen gigantisch hohen Korallen-Berg entdeckt. Der Fund ist eine wissenschaftliche Sensation.
Es ist wohl eine der größten naturwissenschaftlichen Sensationen der vergangenen Jahre: Ein Team aus amerikanischen und australischen Forschern des „Schmidt Ocean Institute“ hat inmitten des Great Barrier Reef einen Korallen-Berg mit einer Höhe von 500 Metern entdeckt. Es ist der erste Fund dieser Art überhaupt seit 120 Jahren im Great Barrier Reef, wie die Forscher auf Twitter mitteilten.
Demnach ist die Struktur an ihrer Basis 1,5 Kilometer breit und liegt an ihrer höchsten Stelle nur 40 Meter unter der Meeresoberfläche. Mit ihrer Höhe von 500 Metern stellt sie einige der höchsten Gebäude überhaupt in den Schatten, zum Beispiel den Eiffelturm (324 Meter), das Empire State Building (381 Meter) sowie den Berliner Fernsehturm (368 Meter).
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Weitere spektakuläre Entdeckungen
Die Wissenschaftler entdeckten das Riff demnach bereits am 20. Oktober — sie befinden sich aktuell mit ihrem Forschungsschiff „Falkor“ auf einer zwölfmonatigen Expedition, die der Erforschung des Ozeans rund um Australien dienen soll. Dabei haben sie bereits einige weitere Entdeckungen gemacht, so zum Beispiel bislang unbekannte Korallen- und Schwammarten.
„Ein Korallenriff von einem halben Kilometer Höhe im gut erforschten Great Barrier Reef zu finden zeigt, wie mysteriös die Welt unter dem Meeresspiegel ist“, so Jyotika Virmani vom Schimdt Ocean Institute zu „Daily Mail“. Wendy Schmidt, Mitbegründerin des Instituts, ergänzte: „Diese unerwartete Entdeckung bestätigt, dass wir in unseren Ozeanen weiterhin unbekannte Strukturen und neue Arten finden. Dank neuer Technologien, die als unsere Augen, Ohren und Hände in den Tiefen des Meeres wirken, haben wir die Fähigkeit zu erkunden wie nie zuvor.“
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Das Great Barrier Reef erstreckt sich über eine Fläche von 344.000 Quadratkilometern, womit es größer ist als Italien. Bereits in der Vergangenheit waren ähnlich gigantische Strukturen entdeckt worden. Seit Langem warnen Forscher davor, dass durch die globale Klimaerwärmung das Riff, welches einen unschätzbaren Wert für die Biodiversität hat, absterben könnte.