26. August 2020, 5:47 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Nordlichter oder Aurora Borealis sind ein weltweit bekanntes Lichterphänomen, das besonders in klaren Wintermonaten in Norwegen, Finnland oder Island sowie anderen Teilen der Nordhalbkugel beobachtet werden kann. Nicht so bekannt ist hingegen die Schwester der Nordlichter, die Aurora Australis oder auch Südlichter. Die können auf der Südhalbkugel entdeckt werden.
Ein gleißend bunter Lichtstreifen liegt über dem Horizont, spiegelt sich auf der Meeresoberfläche und versetzt wohl jeden Beobachter in Staunen und einen Moment der stillen Faszination. Aurora Australis heißt das leuchtende Phänomen, das von Himmel-Liebhabern im Süden der Erde gesucht und gefunden werden kann. Wo genau muss man da hin?
Hier können Sie die Südlichter sehen
Australien
Gute Chancen, das seltene nächtliche Lichtschauspiel zu sehen, haben Sie in Australien. Wegen der geringen Lichtverschmutzung eignet sich besonders Tasmanien gut, hier zum Beispiel Satellite Island und Bruny Island, aber auch an anderen Orten Tasmaniens können Sie das Lichtspektakel gut sehen. Hauptsache Sie sind weit entfernt von künstlichem Licht und haben ein großes Stück Horizont vor sich. Neben Tasmanien eignet sich auch ein Ort nahe Melbourne gut, um die Südlichter zu erspähen: die Mornington Peninsula. Die beste Zeit, um die Aurora Australis in Australien zu entdecken, sind die Monate Juni bis August, aber auch im Mai und September kriegt man sie gelegentlich zu sehen.
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Neuseeland
Auch Nachbar Neuseeland lädt an vielen Orten zum Südlichter-gucken ein. Hier ist besonders die Stewart-Insel, im Süden der Südinsel, zu nennen. Der Rakiura-Nationalpark ist hier die beste Adresse – und wurde von den Māori nicht grundlos so genannt: „Rakiura” heißt übersetzt „glühender Himmel”. Auch in anderen Gegenden im Süden des Landes sind die Polarlichter sichtbar, etwa in Queenstown, Christchurch, Dunedin und am Lake Tekapo.
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Die besten Orte, um die südlichen Polarlichter zu sehen, sind zweifelsohne Australien und Neuseeland, einfach weil sie am einfachsten zu erreichen sind. Es gibt aber auch noch andere, abgelegenere und komplizierter zu bereisende Orte auf der Welt, die Südlichter-Paradiese sind:
Antarktis
Wie in der Arktis kann man auch in der Antarktis die Aurora sehen – nur eben Australis statt Borealis. Am besten zu sehen ist sie auch hier in den Wintermonaten, die auf der Südhalbkugel entgegengesetzt der Nordhalbkugel sind. Aber Vorsicht: Anders als Australien und Neuseeland ist die Antarktis weitaus weniger touristenfreundlich und wartet neben einem fantastischen Himmelschauspiel auch mit jeder Menge Eis und Temperaturen bis zu minus 50 Grad auf. Der weiße Kontinent wird von den meisten Kreuzfahrtschiffen und Flügen ohnehin nur im Sommer angesteuert. Wer eine Tour rund um April bucht, kann Glück haben, außerdem ist die Chance auf Walsichtungen dann groß.
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Südgeorgien
Östlich der Südspitze Südamerikas liegt Südgeorgien, eine Inselgruppe im Südatlantik. Sie gehört politisch zum britischem Überseegebiet, wird aber von Argentinien beansprucht. Und: Südgeorgien ist ein wunderbarer Ort, um die Südlichter zu sehen, besonders im März, aber auch in den Folgemonaten bis September kann die Aurora am Himmel erscheinen.
Falklandinseln
Nicht allzu weit von Südgeorgien entfernt liegen die Falklandinseln, ebenfalls Teil des britischen Überseegebiets, von Argentinien beansprucht und ein optimales Ziel, will jemand die Südlichter anschauen. Das klappt am besten zwischen April und August. Noch sicherer als die Himmelslichter treffen Besucher hier auf Pinguine.
Argentinien
Und nicht nur auf den von Argentinien beanspruchten Inseln vor der südamerikanischen Küste, sondern auch auf dem argentinischen Festland kann man Südlichter sehen. In Ushuaia, ganz im Süden des Landes. Hier haben Sie die besten Chancen, die Aurora zu erspähen, wenn Sie zwischen Juni und August vorbeikommen, allerdings muss das Wetter mitspielen.
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Wie entsteht eine Aurora?
„National Geographic“ definiert es so: „Die Spektralshow tritt auf, wenn von der Sonne angestrahlte, elektrisch geladene Partikel auf Gaspartikel in der Erdatmosphäre treffen, wie Sauerstoff und Stickstoff, und sie dazu bringen, Licht zu emittieren.” Die Farbe werde von den Wellenlängen bestimmt: „Sauerstoff setzt oft einen roten oder grünlich-gelben Farbton frei, Stickstoff einen blauen.” Die Erscheinung kann für ein paar Minuten oder sogar Tage andauern, die Sichtbarkeit wird durch Faktoren wie Lichtverschmutzung, Wolkendecke, Sternen- und Mondlicht beeinflusst.
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Auf der Seite Aurora Service können Sie nachschauen, wann und wo die nächste Aurora auf der Südhalbkugel zu sehen ist.