20. August 2017, 10:51 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Dieser spacige Unterwassergarten besteht nicht aus Pflanzen, sondern aus den extrem selten Glasschwamm-Tieren. Forscher haben in 2 Kilometern Tiefe eine riesige Siedlung dieser Tiere entdeckt, die genau so gut aus einem Science-Fiction-Film stammen könnte.
In leuchtenden Gelb-, Rosa- und Grüntönen leuchten diese wie aus Glas scheinenden Organismen: Wenn man das Video der Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (National Oceanic and Atmospheric Administration, kurz: NOAA) ansieht, hat man das Gefühl auf außerirdisches Leben zu blicken. Sieht so vielleicht die Flora auf einem fremden Planeten aus?
In Wirklichkeit handelt es sich bei den Bildern um die Aufnahmen eines Tiefseebootes, das im Auftrag der NOAA in 2.346 Metern Tiefe einen wunderschönen Wald aus Glasschwämmen entdeckt hat. Das Team des Forschungsschiff Okeanos Explorer war am 25. Juli 2017 im Rahmen der „Laulima O Ka Moana Expedition“, welche die Gewässer um das Johnston Atoll nördlich von Hawaii untersuchen soll, in die Tiefsee hinabgetaucht.
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Ein Garten aus Tieren
Völlig unerwartet war das Team der Expedition dabei auf eine Siedlung von Glasschwämmen gestoßen, die in ungewöhnlicher Dichte und ungewöhnlich regelmäßiger Formation nebeneinander schwimmen.
Auf dem Video, das die NOAA auf ihrem Youtube-Kanal verbreitete, hört man die Reaktionen der Forscher, die der Entdeckung beiwohnen. Einer sagt: „Immer, wenn wir diese Tauchgänge machen, stelle ich mir vor, dass es sich so ähnlich anfühlen muss, wenn man auf einem anderen Planeten Leben findet.“
Die Okeanos Explorer ist das einzige von der US-amerikanischen Regierung finanzierte Forschungsschiff, dessen Aufgabe darin besteht, die bisher unerforschten Regionen des Ozeans zu untersuchen. Ihr Ziel ist es, neue Arten zu entdecken, den Zustand der Gewässer und ihrer Bewohner zu analysieren und die Weltmeere zu kartografieren. Eine Art Raumschiff Enterprise für Ozeane sozusagen.
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Bei Schwämmen handelt es sich nicht wie lange angenommen um Pflanzen, sondern um Tiere. Glasschwämme können laut NOAA in bis zu 7000 Meter Tiefe leben. Sie haben sich auf das Filtrieren besonders kleiner Organismen, vor allem Bakterien, spezialisiert. Sie bilden lange Wurzeln, mit denen sie sich auch auf weichem Untergrund festhalten können. Somit sind sie bestens auf die harten Lebensbedingungen des Tiefseemeeresgrunds angepasst. Aus der Ferne betrachtet sehen sie wie ein verwunschener Garten aus Glasskulpturen aus.