15. Dezember 2024, 7:09 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Was ihm an Höhe fehlt, macht er in anderer Hinsicht wieder wett: Der Ventas Rumba nahe der lettischen Kleinstadt Kuldīga ist der breiteste Wasserfall in ganz Europa. Bekannt ist er aber nicht nur wegen seiner Schönheit. Denn seit mehreren hundert Jahren kann man hier jede Saison ein ganz besonderes Naturschauspiel bewundern.
Unter den Naturwundern unseres Erdteils zählt der Ventas Rumba wohl ohne Zweifel eher zu den großen Unbekannten. In dem baltischen Staat Lettland nahe der Kleinstadt Kuldīga gelegen, ist er dennoch eine einzigartige und einzigartig schöne Sehenswürdigkeit.
Nicht einmal zwei Meter hoch
Denn hier ergießt sich, über etwa 100 Meter, der breiteste Wasserfall Europas. Keine donnernde und rauschende Kaskade wie die Niagara-Fälle, sondern ein echter Leisetreter sozusagen, denn bei seiner beeindruckenden Breite ist der Ventas Rumba noch nicht einmal zwei Meter hoch.
Dennoch macht der Superlativ ihn natürlich zu einem der Besucher-Highlights von Lettland. Zumal er je nach Saison und Regenfällen auf eine Breite von über 200 Metern anschwellen kann, wie beispielsweise die Tourismus-Seite „Visit Baltics“ berichtet. Doch es ist ein anderes Ereignis, das jeden Frühling und Herbst Besucher in Scharen an seine Gestade zieht. Dann nämlich wandern Lachse durch den Venta-Fluss und springen in spektakulärer Akrobatik den breitesten Wasserfall Europas hoch.
Legende um den Wasserfall
Dies inspirierte bereits vor etwa 300 Jahren den damaligen Herzog von Kurland zu einer ganz besonderen Technik: Er fand nämlich heraus, dass man die springenden Lachse besonders einfach und gut mitten im Flug in Körben einfangen konnte. Der Ventas Rumba ist einer der wenigen Orte weltweit, an denen sich dieses Phänomen bis heute beobachten lässt. Die Ausbeute war laut der offiziellen Tourismusseite von Lettland durchaus stattlich. Heute gibt es natürlich längst Fangquoten und Obergrenzen, um Überfischung zu verhindern, aber in der Vergangenheit konnte ein einzelner Mann demnach bis zu 100 Lachse am Tag fangen.
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Dieser Umstand trug tatsächlich auch dazu bei, dass Kuldīga von einem verschlafenen Dorf zu einer Kleinstadt heranwuchs. Denn als sie von der Geschichte hörten, zogen in der Folge immer mehr Fischer in die Nähe des Wasserfalls. Um den Ventas Rumba rankt sich übrigens auch noch eine interessante Legende. So ist er vielleicht gar nicht natürlichen Ursprungs, sondern wurde von Menschen eher zufällig „erschaffen“. Es gibt die Vermutung, er könnte dadurch entstanden sein, dass bei Bauarbeiten für das Schloss der Stadt Steine aus dem Flussbett entnommen wurden.
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Besucher sind begeistert
Wie dem auch sei, auf dem Portal Tripadvisor zeigen sich die User begeistert von dem Naturwunder. „Ein zauberhafter Wasserfall und ein toller Ort zum Schwimmen an einem heißen Sommertag“, schreibt einer. Ein zweiter meint: „Ein sehr schöner Ausflug, vor allem bei gutem Wetter.“ Die besten Fotomotive ergeben sich von einer nahen Brücke aus. Nahe dem Ventas Rumba gibt es für Besucher auch Parkplätze. Den breitesten Wasserfall Europas kann man das gesamte Jahr über kostenlos besichtigen.