10. Februar 2017, 12:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ningwu Ice Cave ist die bekannteste Eishöhle Chinas und verzaubert täglich Hunderte Besucher. Selbst wenn draußen die Blumen blühen, wird es in der Höhle nie wärmer als null Grad. Zu verdanken hat sie das ihrer besonderen Form.
In den Bergen der chinesischen Provinz Shanxi verbirgt sich unter einer dicken Erdschicht ein wahres Märchenland: Ningwu Cave, eine Höhle aus Eis, die von bunten Lichtern beleuchtet wird. Und die laut der offiziellen Homepage der Provinz Shanxi die größte bisher entdeckte Eishöhle Chinas ist.
Zwischen Mai und Oktober können Touristen aus aller Welt die Höhle erkunden. Sie besteht aus mehreren Geschossen und einer Art Labyrinth aus Treppen und Brücken. 85 Meter ist die Höhle tief, die Wände dick mit Eis bepackt, beeindruckende Stalaktiten und Stalagmiten haben sich aus dem gefrorenen Wasser gebildet. Hier hat man das Gefühl, die Natur hätte wahrhaftig gezaubert.
Besondere Form lässt Höhle nicht tauen
Eishöhlen gibt es einige, doch was die Ningwu-Höhle so besonders macht, ist die Tatsache, dass die Temperatur immer unter dem Gefrierpunkt liegt und die Höhle somit niemals taut – auch bei einer Außentemperatur von 20 Grad. Zu verdanken hat sie das ihrer Form: Ähnlich wie ein Bowlingkegel geformt, hält sie die Kälte in der Höhle gefangen, die während der Eiszeit vor etwa drei Millionen Jahren entstanden ist. Das berichtet das Video-Netzwerk „Great Big Story“.
Zwar wärmt sich die Höhle im Sommer leicht auf, doch Temperaten höher als null Grad erreicht sie nicht. Im Winter zieht die kalte Außenluft in die Höhle und die aufsteigende, vom Sommer leicht erwärmte Luft entkommt. So bleibt die Temperatur der Höhle stets unter dem Gefrierpunkt, erklärt der englische Nachrichtensender „BBC“. Die Höhle hat so ihre eigene Klimaanlage. Während der Winterzeit kann es außerhalb der Höhle bis zu -15 Grad kalt werden.
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Die Klimaerwärmung gefährdet viele Eishöhlen
Viele Höhlen dieser Art sind inzwischen in Gefahr. Durch die Klimaerwärmung schmilzt das Eis. So kommt es, dass die Höhlen Jahr für Jahr ein bisschen wärmer werden, bis sie es nicht mehr schaffen, den im Sommer erwärmten Innenraum im Winter auszugleichen.
Die Höhlenforscherin Penny Boston sagte gegenüber „BBC“: „Hier in New Mexico, wo ich lebe, gab es im letzten Jahrzehnt einen signifikanten Eisverlust in der Bandera-Eishöhle.“ Sie hofft, dass der Tourismus in Höhlen wie der Ningwu Ice Cave Aufmerksamkeit und Sensibilität für die Problematik schafft. „Solche Höhlen könnten der Öffentlichkeit zeigen, wie besonders und kostbar solche Orte sind“, so Boston.
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Weil wir uns an der gigantischen Eishöhle gar nicht sattsehen können, hier weitere Bilder: