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Hier soll der Teufel vom Himmel gefallen sein

Dimmuborgir – Islands „Tor zur Unterwelt“

Dimmuborgir
Dimmuborgir ist eine bizarre Formation aus schwarzem Lavagestein. Der Ort ist dank einer Hollywood-Serie heute ein Touristenmagnet. Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

19. November 2022, 14:31 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Im abgelegenen Norden Islands findet sich eine der ungewöhnlichsten Naturschönheiten des Landes. Die Felsformation Dimmuborgir besteht vollständig aus schwarzem Lavagestein, was ihr eine unheimliche Atmosphäre verleiht. Wenig verwunderlich ranken sich denn auch zahlreiche düstere Legenden um den Ort.

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Im Norden Islands, in der Nähe des Mývatn-Sees, befindet sich eines der bizarrsten Naturwunder der an Naturwundern nicht eben armen Inselnation. Die Rede ist von einer Formation schroffen Lavagesteins, die sich in der kargen Landschaft erhebt. Aufgetürmt vor Jahrtausenden, recken sich hier die schwarzen Vulkanstein-Kegel drohend in den Himmel. So abgelegen ist der Ort, dass es nicht verwundert, dass sich um ihn zahlreiche düstere Legenden ranken. Davon zeugt allein schon sein Name: Dimmuborgir – die „dunkle Festung“.

Laut der Seite „Guide to Iceland“ entstand dieses nur wenige Kilometer durchmessende Feld aus Lavagestein vor etwa 2300 Jahren. Demnach kam es hier zu einem gewaltigen Vulkanausbruch, der einen See aus Lava bildete. Als diese sich zu erhärten begann, formte sie zusammen mit aufsteigendem Grundwasser in Form von Wasserdampf die einzigartigen Lavasäulen, die wir noch heute bei Dimmuborgir finden können. Da das Gestein von Natur aus brüchig und porös ist, darf man den Ort nur auf ausgeschilderten Wegen betreten.

Das Tor zur Unterwelt

Dimmuborgir
Dimmuborgir ist ein von Legenden umrankter Ort. So soll sich hier dem Aberglauben nach das Tor zur Unterwelt befinden Foto: Getty Images

In früherer Zeit muss Dimmuborgir auf die Menschen noch archaischer gewirkt haben als auf die Touristen heute. Kein Wunder also, dass der Ort schon früh mit sinisterer Folklore in Verbindung gebracht wurde. Wie „Atlas Obscura“ berichtet, glaubte man einst, hier befände sich nicht weniger als das Tor zur Unterwelt. Als das Christentum auf die Insel kam, wurde Dimmuborgir gar zu dem Ort verklärt, wo der Teufel nach seiner Verstoßung aus dem Himmel gelandet sein soll. Und auch in den traditionellen isländischen Märchen spielt er eine Rolle.

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So wird den einheimischen Kindern erzählt, Dimmuborgir sei das Zuhause der sogenannten Weihnachtsgesellen. Dabei handelt es sich um 13 Trolle. Diese spielen für das isländische Weihnachtsfest eine wichtige Rolle. Der Fluggesellschaft „Icelandair“ zufolge waren diese zumindest in der Vergangenheit ziemlich unangenehme Zeitgenossen. So glaubte man, dass sie in den 13 Nächten vor Heiligabend in die Häuser der Menschen kämen, um Chaos anzurichten. Heute aber hinterlassen die Trolle stattdessen kleine Geschenke.

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Drehort für „Game of Thrones“

Dimmuborgir
Kirkjan oder die Kirche ist eine der bekanntesten Felsformationen im Dimmuborgir-Lavafeld Foto: Getty Images

Auf dem Dimmuborgir-Lavafeld befindet sich eine Höhle, die dem Glauben nach das Zuhause der 13 Weihnachtsgesellen ist. Bilder auf „Guide to Iceland“ zeigen, dass sie liebevoll eingerichtet ist, sogar die Wäsche der Trolle hängt zum Trocknen auf einer Leine. Die aber wohl bekannteste Felsformation ist Kirkjan, übersetzt die Kirche. Hierbei handelt es sich um eine nach beiden Seiten offene Höhle, die ihre Entdecker in ihrer Form wohl an ein Gotteshaus erinnert hat.

Dimmuborgir hat in den letzten Jahren vor allem als Drehort der Serie „Game of Thrones“ von sich reden gemacht. Spätestens, seitdem der Ort in dem Mega-Blockbuster auftauchte, ist er zu einem Touristenmagneten geworden. Und auch an so vielen anderen Schauplätzen auf der Vulkaninsel wurde gedreht, dass heute ein regelrechter „Game of Thrones“-Tourismus auf Island entstanden ist. Freunden der Metall-Musik ist auch die Band Dimmu Borgir bekannt, die sich nach dem bizarren Lavafeld benannte.

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Dimmuborgir muss man allerdings auch wirklich besuchen wollen, denn der Ort ist selbst für isländische Standards abgelegen. Etwa 470 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavik entfernt, braucht man mit dem Auto mindestens sechs Stunden dorthin. Zum Glück liegen ja wie überall auf Island auch auf dieser Strecke aber noch andere Naturwunder quasi entlang des Weges. Auch auf dem Portal Tripadvisor zeigen sich die User beeindruckt von der „dunklen Festung“. „Die Lava hat hier so wunderschöne Formationen geschaffen“, schwärmt einer. Ein zweiter meint: „Die Wanderung durch diese Vulkanlandschaft war einzigartig.“ Ein dritter fügt hinzu: „Diese Gegend zu besuchen ist ein Muss, wenn man in Nordisland ist.“

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