30. Juni 2018, 13:12 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der Mensch betreibt seit Jahrhunderten Raubbau an der Natur, rodet Wälder und setzt Gebäude dorthin, wo einst blühende Landschaften und grüne Bäume standen. Nicht immer bleibt der Mensch, viele Orte werden irgendwann wieder verlassen. Ohne menschlichen Einfluss hat die Natur dann die Chance, sich wieder zu erholen. 15 beeindruckende Aufnahmen.
Im Westen der Ukraine, 350 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt, liegt ein Ort, der so gar nicht von dieser Welt zu sein scheint. Eine Märchenkulisse, eine Idylle, ein Raum für Verliebte. Entstanden ist er aus der unfreiwilligen Zusammenarbeit von Natur und Mensch. Für eine Fabrik, in der Faserplatten hergestellt wurden, hatte man drei Kilometer Schienenstränge mitten durch den Wald nahe der Stadt Klewan gelegt, damit hier eine Bahn dreimal täglich Holz in die Produktionsstätte bringen konnte. Die Natur indes ließ sich nicht so einfach verdrängen, sie machte einfach einen Bogen um den Zug – und schuf somit einen Tunnel, der Fotografen und Romantiker zunehmend in seinen Bann zog.
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Jedes Paar, das hier entlangläuft, hat einen Wunsch frei
„Tunnel der Liebe“ nannten ihn die Einheimischen bald – zunächst, weil sich die Liebenden der Umgebung auf der mittlerweile stillgelegten Bahnstrecke gern zum Spazieren verabredeten. Inzwischen heißt es sogar, dass jedes Paar, das hier entlanglaufe, einen Wunsch frei habe. Eine moderne Legende, die nun weitere Romantiker aus Nah und Fern anzieht. Inzwischen ist der „Tunnel der Liebe” im Westen der Ukraine eine wahre Attraktion und so manchem Reiseführer einen Hinweis wert.
Der Tunnel zeigt eindrucksvoll, was passiert, wenn der Mensch etwas in die Natur baut und diese den Ort später wieder zurückerobert. Solche Orte faszinieren besonders, zeigen sie doch, dass die Natur sich regenerieren kann, sobald der Mensch sich zurückgezogen hat.