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In der Wüste von Nevada

Fly Geyser – das Naturwunder, das von Menschen geschaffen wurde

USA
Außerirdisch schön: Der Fly Geyser sprudelt und wächst seit fast 60 Jahren in der Wüste Nevadas Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

10. Januar 2021, 7:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Eines der skurrilsten Naturwunder der USA entstand vor fast 60 Jahren durch einen Zufall – seitdem sprudelt und wächst der Fly Geyser einfach immer weiter. TRAVELBOOK erzählt die ungewöhnliche Geschichte und erklärt, woher der Geysir seine Farben hat.

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Unweit der Stadt Reno, am Rande der Black Rock-Wüste, liegt im US-Bundesstaat Nevada eines der ungewöhnlichsten Naturwunder in ganz Nordamerika: ein Gebilde von unnatürlicher Schönheit, entstanden durch die Energie, die hier in der Erde schlummert. Der Fly Geyser, eine bis zu knapp zwei Meter hohe, knallbunte Felsformation, die anmutet wie ein Relikt aus längst vergessenen Zeiten. Dennoch gibt es sie erst seit knapp 60 Jahren, und sie ist durch Menschenhand entstanden.

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei dem Fly Geyser um einen kleinen Geysir, aus dem auch heute noch, 56 Jahre nach seiner „Erschaffung”, permanent heißes Wasser mit einer Temperatur von bis zu 200 Grad Fahrenheit (etwa 93 Grad Celsius) austritt. Der Geysir steht nämlich auf einem Gebiet, das schon lange für seine geothermalen Quellen bekannt ist, und genau diesem Umstand ist es auch zu verdanken, dass es ihn heute überhaupt gibt.

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Durch Zufall entstanden

Wie die Seite „Visit Reno Tahoe” berichtet, wurde bereits 1916 das erste Mal nach den meist unterirdischen Quellen gebohrt, denn die damaligen Eigentümer des Landes wollten hier Landwirtschaft betreiben, wofür sie natürlich Wasser brauchten. Später dann verlegte man sich auf die Idee, aus dem heißen Wasser Energie gewinnen zu wollen, und so entstand 1964 bei einer weiteren Bohrung schließlich der Fly Geyser.

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Die Untersuchung an der Stelle, wo er sich heute erhebt, ergab nämlich schnell, dass das Wasser, das da aus der Erde sprudelte, mit seinen 93 Grad Celsius nicht warm genug wäre, um gewinnbringend Energie zu liefern. So wurde das Projekt aufgegeben und die gedrillte Quelle wieder versiegelt – offenbar jedoch nicht fest genug, bzw. so, dass sich die Versiegelung schnell löste. Infolgedessen brach sich das Wasser wieder Bahn und sprudelt hier seitdem ununterbrochen aus der Erde, wird an manchen Stellen von dem Geysir bis zu 1,50 Meter in die Luft gespuckt.

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Der Geysir bildete sich, nachdem Menschen hier nach dem heißen Wasser im Boden gebohrt hatten – und ist seitdem nie versiegt Foto: Getty Images
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Eine Alge produziert die Farben

Doch wie entstand nun der Geysir selbst? Durch den stetigen Fluss des Wassers begann sich das darin enthaltene Kalziumkarbonat langsam abzulagern und zu Sedimenten aufzuschichten, wodurch das Naturwunder seine heutige Höhe erreichen konnte, und noch immer wächst der Geysir um mehrere Zentimete pro Jahr. Die wunderbaren Farben, wegen denen er heute vor allem bekannt ist, verdankt die Felsformation übrigens einer darauf lebenden Alge, die Hitze und Feuchtigkeit liebt: Ihre Blüte verleiht dem Fly Geysir sein ungewöhnliches Aussehen.

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Untypisch für einen Geysir, hat er nicht nur eine Öffnung, aus der das Wasser austritt, sondern zahlreiche, was zu seiner einzigartigen Form beigetragen hat. Die Ablagerungen des Kalziumkarbonats und anderer Mineralien sorgen auch weiterhin für sein Wachstum, und so ist der Fly Geyser über die Jahre zu einer beliebten Touristenattraktion geworden. 2016 jedoch kaufte laut „Travel Nevada” ein Konsortium das Land, auf dem er steht, weswegen man es mittlerweile nicht mehr ohne Erlaubnis betreten darf.

Heute kann man den Geysir und seine faszinierende Umgebung, in denen es noch zahlreiche weitere heiße Quellen gibt, nur mit einer geführten Tour besuchen, und die kostet für Erwachsene stolze 43 Dollar (35 Euro). Kinder unter 12 Jahren zahlen nichts. Die sogenannte Fly Ranch, das Gelände also, auf dem der Geysir steht, wurde übrigens vom „Burning Man Project” erworben, weltbekannt für sein einzigartiges Festival.

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