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Angeblich von einem Riesen erbaut

Giant’s Causeway – das spektakuläre Naturwunder in Nordirland

Giant's Causeway
Der Giant's Causeway entstand vor etwa 50-60 Millionen Jahren durch Vulkanismus. Heute ist er eines der größten Naturwunder von Nordirland. Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

30. September 2023, 12:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Der Giant’s Causeway ist ein bis zu 60 Millionen Jahre altes Naturwunder an der Nordküste von Nordirland. Die bizarre Felsformation entstand dereinst durch vulkanische Aktivität und zieht heute jährlich hunderttausende Besucher an. Und natürlich ranken sich um die etwa 40.000 Steine auch zahlreiche Legenden – eine davon handelt von einer tragischen Liebe.

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An der Nordküste von Nordirland, etwa 40 Kilometer entfernt von der Stadt Londonderry, findet sich an der vom wilden Atlantik umtosten Küste das wohl größte Naturwunder des kleinen Landes. Es handelt sich dabei um eine bizarre Felsformation, die unter dem Namen Giant’s Causeway weltberühmt geworden ist. Etwa 40.000 Säulen aus Basaltgestein, viele von ihnen sechseckig, ragen hier aus den kalten, stürmischen Wassern der See. Und obwohl Wissenschaftler längst bewiesen haben, dass diese einst durch vulkanische Aktivität entstanden, ranken sich viele Sagen um den Ort.

Laut der Seite des britischen „National Trust“, die das etwa 80 Hektar große Gelände verwaltet, auf dem sich der Giant’s Causeway befindet, entstanden die Basaltfelsen vor 50 bis 60 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit gab es die Kontinente in ihrer heutigen Form noch nicht, und so war die Insel Irland damals ein Teil von Nordamerika. Als die Landmassen nun langsam begannen, sich zu trennen, entstanden riesige Risse in der Erdoberfläche. Aus diesen traten nunmehr Unmengen geschmolzenes Gestein und Lava aus. Diese Lavamassen wälzten sich auf die Küste zu, wo sie im Ozean erkalteten.

Giant's Causeway
Spektakuläre Felsen: Der Giant’s Causeway zieht jährlich mehrere hunderttausend Besucher an Foto: Getty Images

Legende um die Entstehung

Einmal verfestigt, wurde die Lava zu Basaltgestein, einem vulkanischen Produkt. Dieses wiederum formte die berühmten Säulen, die wir heute am Giant’s Causeway bewundern können. Bei dem Prozess entstanden etwa 40.000 dieser Säulen, die durch Druck ihre jetzige, mehreckige Form erhielten. In der Größe variieren sie laut „Encyclopedia Britannica“, sind bis zu 25 Meter hoch. Auf einer Distanz von sechs Kilometern zieren die ungewöhnlichen Steine heute Nordirlands Küste. Da das Naturwunder der stetigen Erosion durch die Atlantikwellen ausgesetzt ist, entstehen hier immer noch neue Formationen.

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Doch der „Damm des Riesen“, so der Name des Giant’s Causeway übersetzt, ist auch seit jeher ein Ort, um den sich Legenden ranken. Sie erzählen davon, wie das Naturwunder angeblich entstanden sein soll. Die Hauptrolle spielt darin ein Riese namens Finn McCool bzw. McCumhaill. Dieser soll die Felsformation einst als eine Passage ins benachbarte Schottland errichtet haben, so die Sage. Finn wollte demnach angeblich dorthin, um mit dem verfeindeten schottischen Riesen Benandonner zu kämpfen. Natürlich besiegte er seinen Rivalen, der auf seiner Flucht den „Damm“ zerschlug. Übrig blieb das, was wir heute sehen.

Eine Liebe mit tragischem Ende

Eine andere Version der Geschichte handelt von einer Liebe und ihrem tragischen Ende. Demnach sei Finn verliebt gewesen in eine Riesin aus Schottland, schreibt die Poetin Mary Anne im Jahre 1830. Also baute er den Giant’s Causeway, um endlich bei ihr sein zu können. Seine Großmutter jedoch hatte Angst, ihn zu verlieren, und mittels ihrer Magie beschwor sie einen gewaltigen Sturm herauf. Dieser zerstörte Finns Werk und zwang ihn, neu anzufangen. So ging es ein paar Mal hin und her, und immer schickte Großmutter McCool gewaltigere Stürme.

Doch nichts konnte Finn daran hindern, zu seiner Geliebten zu gelangen. Nur war er leider bei seiner Ankunft von seinen Anstrengungen derart erschöpft, dass er noch in ihren Armen starb. Sein Werk, der Giant’s Causeway, fiel daraufhin wieder in sich zusammen. Und auch mit Finns Großmutter nahm es kein gutes Ende. Voller Kummer darüber, was sie ihrem Enkel angetan hatte, verwandelte sie sich in einen Stein. Dieser steht bis heute als einer der größeren Felsen in der Basaltformation. Und auch einen Abdruck von Finns Stiefel gibt es am sogenannten Port Noffer zu bewundern.

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Welterbe und Touristenmagnet

Seit 1961 nun schon verwaltet der „National Trust“ das Land, auf dem sich der Giant’s Causeway befindet. 1983 gab es hier die ersten geologischen Untersuchungen. Nur drei Jahre später ernannte die Unesco den Ort dann zum Welterbe. Einmal wegen seiner Schönheit, aber auch als herausragendes Beispiel für die Entwicklung unseres Planeten im Laufe der Erdgeschichte. Heute besuchen etwa 300.000 Menschen jährlich das Naturwunder. Vielmehr noch, es ist Heimat für 50 Arten von Vögeln und mehr als 200 Pflanzenarten. Dem „Smithsonian Magazine“ zufolge gibt es ähnliche Gesteinsformationen in Island, den USA und sogar auf dem Mars.

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Die Küste, an der der Giant’s Causeway liegt, ist für Besucher vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung frei zugänglich. Wer mit dem Auto anreist, kann auf dem offiziellen Parkplatz für 10 Pfund (gut 11,50 Euro) sein Auto von 9 bis 17 Uhr abstellen. Auch das Besucherzentrum ist von 9 bis 17 Uhr für Gäste geöffnet. Die offizielle Webseite empfiehlt eine Ticket-Buchung vorab. Diese ist Voraussetzung, um das Gelände betreten zu dürfen. Für Erwachsene kostet der Eintritt 13,50 Pfund (knapp 16 Euro), in der Hochsaison 15 Pfund (knapp 17,50). Alle Preise und Zeiten entnehmen Sie bitte der Webseite.

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