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Auf Satellitenfotos aufgetaucht

NASA entdeckt mysteriöse „Geisterinsel“ im Kaspischen Meer

NASA Geisterinsel
Das Foto links stammt vom 18. November 2022 – da gab es noch keine Insel. Die Aufnahme in der Mitte ist am 14. Februar 2023 – eine Insel ist deutlich sichtbar. Ganz rechts, am 25. Dezember 2024, sieht man nur noch ein wenig Sand – die Insel ist wieder verschwunden. Foto: NASA Earth Observatory/Wanmei Liang,
Angelika Pickardt
Redaktionsleiterin

15. Januar 2025, 13:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Seit fast 25 Jahren liefert das Earth Observatory der NASA Satellitenfotos von unserer Erde, und so auch wichtige Einblicke und wissenschaftliche Daten. Und immer wieder stoßen die Forscher der Weltraumbehörde bei der Auswertung der Bilder auf erstaunliche Erkenntnisse. So entdeckten sie kürzlich auf Aufnahmen des Kaspischen Meers eine „Geisterinsel“, die inzwischen wieder verschwunden ist. TRAVELBOOK erklärt, was hinter dem Phänomen steckt.

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Am vergangenen Freitag hat die NASA auf ihrer Webseite im Rahmen der Reihe „Bild des Tages“ obige Satellitenaufnahmen vom Kaspischen Meer veröffentlicht. Sie wurden in einem Zeitraum von rund zwei Jahren an unterschiedlichen Tagen aufgenommen und zeigen eindrucksvoll, wozu die Kräfte der Erde innerhalb kürzester Zeit in der Lage sind. Denn sie ließen etwas entstehen, was die NASA-Forscher als „Geisterinsel“ bezeichnen.

Entstanden sind die Satellitenbilder unweit der Ostküste von Aserbaidschan. Auf dem Foto ganz links vom 18. November 2022 sieht man nur Wasser. Nur drei Monate später zeigt die Aufnahme desselben Gebietes deutlich eine Insel. Doch nur knapp zwei Jahre später ist von dem neu entstandenen Eiland kaum noch etwas zu sehen. Wie kann das sein?

Die Aufnahmen der „Geisterinsel“ sind etwa 25 Kilometer von der Küste Aserbaidschans entfernt entstanden
Die Aufnahmen der „Geisterinsel“ sind etwa 25 Kilometer von der Küste Aserbaidschans entfernt entstanden Foto: NASA Earth Observatory/Wanmei Liang

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Was die NASA-Fotos über die „Geisterinsel“ aussagen

Auslöser für das Entstehen der Insel war den Forschern zufolge ein Schlammvulkan namens Kumani Bank. Laut Mark Tingay, Geologe an der University of Adelaide, deuten zusätzliche Satellitenbeobachtungen darauf hin, dass die Insel zwischen dem 30. Januar und dem 4. Februar entstanden ist und einen Durchmesser von etwa 400 Metern hatte. „Bis zum Ende des folgenden Jahres war sie fast erodiert und zog sich wie eine Erscheinung zurück“, heißt es in der Beschreibung zu den Aufnahmen.

Es ist laut NASA nicht das erste Mal, dass der Schlammvulkan eine „Geisterinsel“ hat entstehen lassen. So ist bei einem Ausbruch im Mai 1861 eine Insel mit einem Durchmesser von 87 Metern und einer Höhe von 3,5 Metern über dem Wasser entstanden. Bis Anfang 1862 war die Insel wieder verschwunden. „Bei der stärksten Eruption im Jahr 1950 entstand eine Insel mit einem Durchmesser von 700 Metern und einer Höhe von 6 Metern, so die NASA.

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Schlammvulkane kommen in der Region häufig vor

Schlammvulkane sind laut Mark Tingay „seltsame und wunderbare Erscheinungen, die noch weitgehend unerforscht sind und wenig verstanden werden.“ Die meisten Schlammvulkane, deren Größe von einigen Metern bis zu mehreren Kilometern reicht, sind demnach in Gebieten mit aktiver Tektonik oder hohen Sedimentationsraten zu finden. An solchen Orten kann sich unterirdischer Druck aufbauen und eine Mischung aus Flüssigkeiten, Gasen und Sedimenten an die Oberfläche drücken – und so eine Insel entstehen lassen.

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Im Osten von Aserbaidschan gibt es der NASA zufolge besonders viele Schlammvulkane, die meisten davon an Land. Denn die Region liegt in einer Konvergenzzone, in der die arabische und die eurasische tektonische Platte aufeinander prallen. Tatsächlich können Ausbrüche dieser Vulkane auch gefährlich für Menschen werden, da sie in kurzer Zeit große Mengen an Material und sogar Flammen ausstoßen können. Die Schlammvulkane von Aserbaidschan sind mit dem riesigen Kohlenwasserstoffsystem des Südkaspischen Beckens verbunden und dafür bekannt, dass sie auch brennbare Gase wie Methan ausstoßen. „Es ist ungewiss, ob der Ausbruch der Kumani-Bank im Jahr 2023 feurig war, aber frühere Ausbrüche dieses und anderer Schlammvulkane in der Nähe haben Flammensäulen Hunderte von Metern in die Luft geschickt“, erklärt die NASA.

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