7. April 2020, 10:45 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Manchmal ist der Anblick eines Ortes einfach nur überwältigend – und man fragt sich unwillkürlich: Wie hat die Natur das bloß hinbekommen? Die meisten dieser Orte wurden über Jahrmillionen durch die unterschiedlichsten Kräfte geformt, von Wasser, Wind und unterirdischen Vorgängen. Wir zeigen 15 atemberaubende Naturwunder.
Von Kanada über Griechenland, von Japan bis Hawaii: Die Welt hat unglaubliche Naturwunder zu bieten. Mit dabei sind Gebirge, Seen, Schluchten und noch vieles mehr. Und es ist sogar ein Naturwunder aus Deutschland dabei! Schauen Sie sich die folgenden 15 Naturwunder an, die einfach nur sprachlos machen.
Antelope Canyon, USA
Die engen Schluchten des Antelope Canyon im US-Bundesstaat Arizona mit den perfekt geformten Felsformationen aus dünn geschichteten Sandsteinschichten, die im einfallenden Licht rosarot leuchten, scheinen nicht von dieser Welt zu sein.
Entstanden ist der beeindruckende Canyon durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren: In erster Linie sind kraftvolle Wassermassen dafür verantwortlich, die sich nach Sturzregen über den Bach Antelope Creek in die Schluchten ergießen und den Sandstein erodieren. Über Jahrmillionen sind so die bizarren, zum Teil sanft geschwungenen, zum Teil kantig scharfen Felsen entstanden.
Vor allem in den Sommermonaten lockt der Antelope Canyon nicht nur viele Touristen, sondern auch Fotografen an. Wenn das Licht um die Mittagszeit von oben durch die Spalten in den Canyon einfällt, entstehen fantastische Farb- und Lichtspiele, die ein tolles Foto-Motiv abgeben.
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Nationalpark Plitvicer Seen, Kroatien
Der Nationalpark Plitvicer Seen ist ein 295 km² großes Waldschutzgebiet und wurde vor mehr als 70 Jahren zum ersten Nationalpark Kroatiens erklärt. Sein Highlight sind eindeutig die 16 kaskadenförmig angeordneten Seen. Sie sind über Wasserfälle miteinander verbunden und mittlerweile sogar Teil der UNESCO-Welterbe-Liste.
Caldera Sete Cidades, Azoren-Insel São Miguel
Die Caldera Sete Cidades (z. Dt.: Sieben Städte) ist eine Vulkanlandschaft auf der portugiesischen Azoren-Insel São Miguel. Auf dem Foto sieht man den gleichnamigen See, der zwei Teile hat, die durch einen schmalen Kanal verbunden sind. Ja, Sie lesen richtig: Auch wenn der linke und der rechte See unterschiedlich aussehen, sind sie doch einer. Das ist tatsächlich eine große Besonderheit des Sees und liegt an der jeweiligen Reflexion: Der obere See erscheint durch die vielen Pflanzen an seinem Ufer grün und wird deswegen auch „Lagoa Verde“ genannt, der untere spiegelt den Himmel, wirkt deswegen blau und heißt „Lagoa Azul“.
Das ist zumindest die wissenschaftliche Erklärung. Einer Legende zufolge entstanden die unterschiedlichen Färbungen, als eine Prinzessin und ihr Liebhaber, ein Schäfer, sich trennen mussten und ihre Tränen die Seen in den Farben ihrer jeweiligen Augen bildeten – blau und grün.
Wasserfall Seljalandsfoss, Island
Dieser 66 Meter hohe Wasserfall heißt Seljalandsfoss und liegt im Süden Islands. Wer den Wasserfall besucht sollte unbedingt auch hinter ihn gehen. Von dort kann man durch die Wasserschleier auf das Land schauen. Kleiner Tipp: Am besten in den späten Abendstunden gehen, dann sollen die Farben am intensivsten sein.
Übrigens liegt er unterhalb des sechstgrößten Gletschers Islands, dem Eyjafjallajökull. Unter diesem brodelt übrigens der gleichnamige Vulkan, an dessen spektakulären Ausbruch 2010 sich einige vielleicht noch erinnern.
Emerald Lake, Kanada
Der Emerald Lake macht seinem Namen alle Ehre. Übersetzt heißt „Emerald“ nämlich Smaragd – und genau in dieser Farbe leuchtet das Wasser des Sees. Der Grund für die außergewöhnliche Farbe ist der hohe Anteil an Gesteinsmehl in dem Gletscherwasser, mit dem der Emerald Lake gespeist wird. Er befindet sich im Yoho National Park im kanadischen Bundesstaat British Columbia und liegt inmitten der berühmten Rocky Mountains.
Lanikai Beach, Hawaii
Der Lanikai Beach ist einer der schönsten Strände auf der hawaiianischen Insel Oahu – und vielleicht sogar weltweit. Er bietet alles, was man sich wünscht: weißen Sand, tiefblaues Wasser und einen traumhaften Ausblick auf die zwei vorgelagerten Mokulua Inseln. Kein Wunder, dass er gleichermaßen bei der Werbeindustrie als auch bei den Ureinwohnern beliebt ist. Erstere drucken den Lanikai Beach auf diverse Postkarten, letztere wählten den Namen des Strands, der übersetzt „himmlisches Meer“ bedeutet.
Geirangerfjord, Norwegen
Er ist einer der bekanntesten und meistbesuchten Fjorde Norwegens: der Geirangerfjord. Besonders sehenswert sind die Wasserfälle De syv søstre (übersetzt:„Die sieben Schwestern“), Ljosurfossen, Bringefossen, Gjerdefossen oder Grinddalsfossen. Seit 2005 gehört der Fjord zusammen mit dem Nærøyfjord zum Welterbe der UNESCO. Kleiner Tipp für alle, die einen Trip planen: Fahren Sie die Ørneveien, die Adlerstraße, entlang. Auf diesem Straßenabschnitt der Reichsstraße 63 gibt es eine besonders schöne Aussicht auf den Geirangerfjord.
Monument Valley, USA
Im US-Bundesstaat Utah findet sich das atemberaubende Monument Valley. Bekannt ist die Ebene im Colorado-Plateu, einer Region der Rocky Mountains, für ihre besonderen Felsformationen. Die besondere Landschaft diente schon oft als Kulisse für Dreharbeiten – unter anderem wurde hier der Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ und das Roadmovie „Easy Rider“ gedreht.
Kaieteur-Wasserfälle, Guyana
Hier stürzen enorme Wassermassen in die Tiefe: Die Kaieteur-Wasserfälle in Guyana gehören zu den höchsten in ganz Südamerika. 247 Meter fällt das Wasser hier hinab – und das auf einer Breite von 100 Metern. Zum Vergleich: Die Niagarafälle sind lediglich 51 Meter hoch.
Mono Lake, USA
Der Mono Lake liegt am Rande der Sierra Nevada im US-Bundesstaat Kalifornien und ist ein Natronsee, das heißt, dass er außergewöhnlich salzhaltig ist. Das liegt daran, dass er keinen natürlichen Abfluss hat und deswegen nur durch Verdunstung Wasser verliert. Die charakteristischen Kalktuff-Gebilde sind erst durch eben diese Verdunstung sichtbar – entstanden sind sie nämlich unter Wasser. Der Grund: Im See tritt aus Quellen gelöstes Calciumcarbonat aus den umliegenden Bergen aus, das in Verbindung mit dem Seewasser zum Kalktuff wird.
Lake Louise, Kanada
Kanada ist reich an traumhaften Seen, einer der schönsten ist aber sicher der Lake Louise. Er liegt in der kanadischen Provinz Alberta im Banff-Nationalpark, dem ältesten Nationalpark Kanadas. Seine besonders strahlende türkisblaue Farbe des Sees bekommt er durch Steinwehl: Es wird von Gletscherschmelzwasser in den See gespült.
Elbsandsteingebirge, Deutschland
Wer das Elbsandsteingebirge besucht, wird überwältigt angesichts der spektakulären Felsformationen, die sich dort in die Höhe erheben. Das Gebirge liegt im Nationalpark Sächsische Schweiz und erstreckt sich über rund 90 Quadratkilometer auf deutscher und über 80 Quadratkilometer auf der tschechischen Seite. Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit: die Basteibrücke.
Mehr zum Elbsandsteingebirge lesen Sie hier: Was man im Elbsandsteingebirge gesehen haben muss
Gruta do Lago Azul, Brasilien
Die Grotte „Gruta do Lago Azul“ liegt in unweit der Stadt Bonito im Südwesten Brasiliens. Wer den etwas mühsamen Abstieg wagt, wird mit einem kleinen See mit glasklarem Wasser belohnt. Tipp: Am besten morgens hingehen, dann leuchtet das Wasser in besonders strahlendem Blau.
Mehr zu Bonito lesen Sie hier: Bonito in Brasilien – der schönste Fleck der Erde?
Vulkan Kelimutu, Indonesien
Die Kraterseen des Vulkans Kelimatu sind ein wahres Mysterium. Der Grund: Sie wechseln ihre Farbe! Normalerweise ist der westliche Kratersee meist blau, der mittlere türkis und der südliche rot oder braun. Manchmal sind sie aber auch schwarz, weiß oder smaragdgrün. Woran das liegt, weiß bislang niemand sicher. Nur eins ist klar: Ein traumhafter Anblick sind sie allemal!
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Hopewell Rocks, Kanada
Diese besondere Gesteinsformation findet sich an der Bay of Fundy in der kanadischen Provinz News Brunswick. Entstanden sind die Hopewell Rocks durch gezeitenbedingte Erosion: Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist nämlich extrem stark hier, bis zu 16 Meter. Zweimal täglich stehen die Felsen komplett unter Wasser – deswegen kann man sie auch nur bei Niedrigwasser aus besichtigen, so wie auf dem Foto oben.