15. Oktober 2018, 13:15 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
2014 wurde das Okavango-Delta in Botswana zur 1000. Welterbestätte der Unesco gewählt. Die Sumpflandschaft des artenreichen Flussdeltas ist spektakulär: In der fruchtbaren Natur tummeln sich Nilpferde, Elefanten, Löwen, Büffel und viele andere Tiere. TRAVELBOOK zeigt die schönsten Bilder des Naturwunders und sagt, wann und wie man am besten dorthin kommt.
Wussten Sie, dass Botswana als eines der sichersten Länder in Afrika gilt? Schon allein deshalb ist das knapp 600.000 Quadratkilometer große Binnenland im Süden des Kontinents eine Reise wert. Vor allem aber zählt Botswana mit seinen spektakulären Landschaften und seinem grandiosen Reichtum an Flora und Fauna zu den sehenswertesten Ländern im südlichen Afrika.
Nach den berühmten Felsenmalereien von Tsodilo kann Botswana nun noch ein zweite Unesco-Welterbestätte sein eigen nennen: das Okavango-Delta im Nordwesten des Landes. Es ist eines der wenigen Flussdeltas, die nicht in einen Ozean oder einen See münden. Inmitten der Kalahari-Wüste fächert sich der Fluss in unzählige Kanäle und Wasserzungen auf und bildet mit über 20.000 Quadratkilometern eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas.
Heimat für bedrohte Tierarten
„Eines der einzigartigen Merkmale dieses Ortes ist die Tatsache, dass die jährlichen Überschwemmungen des Okavango während der Trockenzeit auftreten, mit dem Ergebnis, dass die einheimischen Pflanzen und Tiere ihre biologischen Zyklen mit den saisonalen Regenfällen und Überschwemmungen synchronisiert haben“, begründet die Unesco ihre Entscheidung, das Delta in ihre Welterbeliste aufzunehmen. Das Gebiet sei ein außergewöhnliches Beispiel für die Wechselwirkung zwischen klimatischen, hydrologischen und biologischen Prozessen. Zudem sei es Heimat für einige der weltweit am meisten bedrohten Tierarten der Welt, wie Geparden, Nashörner, afrikanische Wildhunde und Löwen.
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Mit dem Boot durchs Delta
Aus der Luft betrachtet präsentiert sich das Innere des Okavango-Delta wie ein Flickenteppich aus freien Kanälen und Seen, Sumpfflächen und Inseln. Die beste und traditionellste Art, in das Okavango-Delta zu gelangen, ist ein Trip mit einem Mokoro (Einbaumboot). Das Erlebnis ist einzigartig: Im Stehen bewegt der Fahrer das Boot fort, indem er sich mit einem langen Stab vom flachen Flussbett abstößt. Still gleitet das Mokoro durch die mit Schilf und Seerosen bewachsenen Kanäle, während Wasservögel vorbeifliegen und in der Nähe Hippos grunzen. Im Uferbereich entdeckt man das ein oder andere Krokodil im Schilf, Elefanten stehen am Rand des Kanals, und überall begegnet man roten Moorantilopen.
Zwischen wilden Tieren schlafen
Ein schöner und günstiger Startpunkt für Safari-Touren mit dem Mokoro ist das Old Bridge Backpackers in Maun. An der geselligen Bar kann man mit anderen Reisenden Geheimtipps austauschen und sich mit leckerem Essen für den Ausflug stärken. Ansonsten liegen verstreut über das Okavango-Delta viele kleine Lodges, oft direkt am Wasser und mit atemberaubendem Blick über die Landschaft. Es gibt auch besonders luxuriöse Unterkünfte, wie etwa das 5-Sterne-Hotel Abu Camp, in dem eine Nacht im Chalet ab 1300 Euro pro Person kostet.
Am besten man plant eine Reise ins Okavango-Delta so, dass man je einige Nächte an unterschiedlichen Standorten übernachtet, um möglichst viele verschiedene Tiere zu sehen. Manche Camps liegen in den eher trockenen Gebieten des Deltas und bieten klassische Game Drives, also Safari-Touren mit dem Geländewagen an. Hier sind die Chancen groß, Giraffen, Leoparden, Löwen oder Wildhunde zu Gesicht zu bekommen.
Beste Reisezeit für das Okavango-Delta
Nach Botswana kann man im Prinzip ganzjährig reisen, und jede Jahreszeit bietet ihre eigenen Reize. Für Tierbeobachtungen im Okavango-Delta eignen sich jedoch am besten die Monate September bis November, da es dann in Botswana am trockensten und heißesten ist. Die Wasserstände gehen zurück und die Tiere sammeln sich um die verbliebenen Wasserstellen. Außerdem ist die Vegetation nicht so üppig und das Gras kurz und trocken, weshalb man Tiere besser sehen und fotografieren kann.
Vogelliebhaber kommen besonders ab Dezember auf ihre Kosten, wenn die Regenzeit einsetzt und die Landschaft zu blühen und ergrünen beginnt. In der Kalahari tummeln sich dann Tausende Flamingos, ein einmaliges Schauspiel.
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Hinkommen
Direkte Flüge aus Europa gibt es nach Botswana nicht. Man fliegt über Windhoek (Namibia) oder Johannesburg (Südafrika), von dort aus geht es zum Beispiel mit Air Botswana oder Air Namibia weiter zum Flughafen Maun. Die 50.000-Einwohner-Stadt im Nordwesten von Botswana ist quasi das Eingangstor zum Okavango-Delta. Das Delta ist auch gut als Abstecher während einer Namibia-Rundreise zu erreichen.