30. Januar 2020, 6:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bis zu 350 Kilogramm schwere Steine, die sich scheinbar von Geisterhand bewegen – dieses Naturphänomen gab Forschern lange Rätsel auf. Dann kamen zwei Cousins auf eine verblüffende Lösung.
Wenn es Winter wird in Kaliforniens Death Valley, spielt sich hier ein bizarres Naturschauspiel ab: Bis zu 350 Kilogramm schwere Steine fangen dann an zu wandern – und das nicht im übertragenen Sinn. Sie bewegen sich tatsächlich und hinterlassen dabei eine deutliche Spur. Lange Zeit wusste niemand, warum sich die sogenannten „Wandernden Steine“ bewegten. Dann kamen zwei Cousins.
Es waren Richard und James Norris, wie die WELT berichtet, zwei US-Forscher der „Scripps Institution of Oceanography“ in San Diego, die dem Rätsel auf den Grund gehen wollten. Sie brachten an den Steinen GPS-Tracker an, mittels derer sich ihre Bewegung nachvollziehen lassen würde. Was sie 2014 entdeckten, war verblüffend: Die Wanderung der Steine geschah unter Einwirkung von Regen und Eis.
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Die Steine segeln
Auf dem Gelände der sogenannten Racetrack Playa, einer flachen Ebene im Death Valley, bildeten sich bei Regen flache Pfützen, die im Winter nachts zu hauchdünnem Eis gefroren. Tauten diese im Sonnenlicht dann auf, bildeten sich Eisschollen – und auf genau diesen „trieben“ dann die Steine, sobald Wind einsetzte. Das ist das Geheimnis der Wandernden Steine – laut dem Wissenschaftsmagazin „Plos One“ bewegen sie sich mit einer Geschwindigkeit von zwei bis fünf Metern pro Minute.
Bereits Jahrzehnte zuvor hatten sich Forscher an der Lösung des Rätsels versucht, schon früher hatte man vermutet, die Steine könnten aufgrund der Bewegung des Eises wandern. Diese Idee wurde jedoch wieder verworfen, weil man dachte, dafür seien viel größere Kräfte notwendig. Manche hatten daraufhin einheimische Witzbolde im Verdacht – ziemlich weit hergeholt, da das Death Valley ein Nationalpark ist, und der Bereich, in dem die Steine wandern, nicht von Menschen betreten werden darf. Auch Außerirdische und sogar Tiere wurden als mögliche Verantwortliche herangezogen. Zugegeben, die Wahrheit ist vielleicht weniger spektakulär, aber nicht minder verrückt.